"Na los komm noch das letzte Stück." Thomas saß schon auf dem Felsen und half Biggi noch das letzte Stück hoch. "Danke! Wow! Was für eine Aussicht." Biggi hielt sich mit einer Hand an Thomas fest und mit der anderen ihre Ausrüstung. Die Sonne verschwand langsam hinter den Bergen, der Himmel hatte sich rötlich gefärbt als würde er brennen. Thomas sah in Biggis Gesicht, sie strahlte über beide Ohren. Er genoss den Augenblick, bis er kurz hinter sich sah. "Oh nein Biggi schau mal hinter uns." Die Pilotin drehte sich um. Hinter ihnen in der Ferne hatte sich der Himmel dunkel gefärbt. Immer wieder erhellte sich der Himmel. "Wenn wir uns nicht beeilen kommen wir nicht mehr trocken nach unten. So ein Wetterleuchten in den Bergen ist nicht zu unterschätzen." Der Pilot hing sich als erstes wieder in die Seile, verärgert darüber das dieser schöne Moment nur von kurzer Dauer gewesen war. Aber immerhin kamen sie trocken am Fuße des Felsen an. Jetzt mussten sie nur noch schnell genug den schmalen Weg zum Parkplatz zurück legen. Doch plötzlich wurde Biggi hellhörig. "Warte mal Thomas. Da schreit doch jemand um Hilfe." Thomas blieb stehen und lauschte in die Stille. Genau in diesem Moment erklangen sie wieder die Hilfeschreie. Sie hörten sich an wie von einem Kind. Die Schreie kamen irgendwo aus dem Wald und es dauerte eine Weile bis Biggi und Thomas eine grobe Richtung hatten. Thomas holte die Taschenlampen aus seinem Rucksack, denn der Himmel verdunkelte sich zu nehmend mehr.
Als Marc mit Gina und den Kindern auf der Basis angekommen war fanden sie nur Max vor. Er hatte natürlich mal wieder kein freies Wochenende und schraubte irgendwas am Heli rum. Max war überrascht und gleichzeitig erfreut den Notarzt mit so netter weiblicher Bekleidung zu sehen. Lisa und Laura hatten sich von Max Schokolade geben lassen und schauten nun gespannt dabei zu was er tat. Marc hatte diese Zeit genutzt Gina die ganze Basis zu zeigen und natürlich zum Schluss das Highlight die BK117. Nun saßen sie zu zweit im Heli hinten drin. In seinem stolzen Arbeitsbereich. Er schaute sie erwartungsvoll an. OK er erwartete keine Luftsprünge. Aber Ginas Gesicht sah so aus als wäre das hier nichts besonderes, als hätte sie schon alles ein paar mal gesehen. "Du Marc Danke für deine tollen Erklärungen, aber..." Plötzlich riss jemand von draußen unsanft die Schiebetür auf. "Sagt mal wie lang wollten Thomas und Biggi klettern?" "Ach Max keine Ahnung. Wir haben keine feste Zeit ausgemacht." "Ich frag ja nur ihr könnts ja mal in Blick in die Berge werfen. Da scheint sich was zam zu brauen."
Die beiden Piloten hatten schon bald den Ort wo die Stimmen her kamen gefunden und standen vor einer Art Höhle. Allerdings ging diese nicht wie oft üblich gerade in den Berg hinein, sondern gleich steil nach unten. Thomas hatte nicht lange überlegt und seilte sich der steilen Wand in die Höhle hinein ab. Inzwischen hatte es stark angefangen zu regnen, was die ganze Sache noch rutschiger machte. Biggi wartete inzwischen beunruhigt am Eingang. Immer wieder rief sie ihrem Kollegen zu er soll vorsichtig sein und auf sich aufpassen. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam sie endlich eine Antwort. "Biggi ich bin unten. Ich mach mich ersteinmal vom Seil ab." "OK!", schrie sie in das Dunkle des Berges hinein. Unten hatte Thomas zwei Kinder, etwas jünger als seine Beiden, vorgefunden. "Hey, ich bin Thomas. Ihr müsst keine Angst haben. Ich helfe euch. Was ist denn passiert?" "Ich bin Max und das ist meine Schwester Marie. Wir waren oben auf dem Berg spielen, als plötzlich das Unwetter aufzog. Auf dem Heimweg haben wir uns verlaufen und wollten Unterschlupf finden in der Höhle hier. Mir gehts gut, aber meine Schwester kann ihr Bein nicht mehr bewegen." Der Pilot nahm Marie liebevoll in den Arm, beruhigte sie und kümmerte sich um ihr Bein. Auch ohne medizinische Vorkenntnisse wusste er das ihr Bein wahrscheinlich gebrochen war. Biggi war inzwischen durchnässt und zitterte vor Kälte am ganzen Körper. Vorsichtig wickelte sie sich in eine Wolldecke ein, die sie noch im Rucksack gefunden hatte. Nicht einmal mehr Hilfe konnte sie rufen. Ihr Handy war ausgegangen und Thomas hatte seines an Mann. Da hörte sie endlich einmal wieder einen Ton aus der Höhle. Es hörte sich so an als würde Thomas fluchen. Dieser hatte Marie auf dem Rücken und wollte so nach oben klettern. Allerdings lief immer mehr Wasser in die Höhle und machte die Felswände rutschiger und schlammiger. Er hatte keine Chance. Immer wieder rutschte er nach ein paar Metern ab und wieder nach unten. Jedes mal schrie und weinte Marie umso mehr vor Schmerzen. Thomas sah nach oben und schrie aus voller Kehle: "Biggi! Keine Chance ich rutsche immer wieder ab. Wir kommen so nicht mehr hier raus."
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Medicopter 117 - Zwischen Leben und Tod
FanficEin Rettungshubschrauber und 2 Crews dazu. Sie kämpfen immer wieder zwischen Leben und Tod. Dabei spielen oft Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Hoffnung, aber auch Wut, Trauer und Verzweiflung eine große Rolle.