Immer noch leicht genervt schritt ich zu Lacertas Zimmer. Zärtlich klopfte ich an der großen Tür und wartete auf eine Antwort. ,,Komm rein, Mami!", hörte ich stumpf von der anderen Seite der Tür. Nach der Bestätigung von Lacerta, öffnete ich die Tür zu ihrem Zimmer und schaute mich um. Lacerta stand auf ihrem Bett und versuchte das Kleid, welches sie an ihrem Körper trug, am Rücken zu verschließen. Sie windete sich und versuchte mit unnatürlichen Körperbewegungen den Reißverschluss mit ihrer linken Hand zu erreichen. Ich kicherte leise und trat etwas näher. ,,Soll ich dir helfen?", erkundigte ich mich. Lacerta schaute zu mir mit einem leicht verzweifelten Blick hinüber und nickte. Mit etwas Geschick konnte ich den Verschluss verschließen. Ich richtete Lacertas Kleid noch ein wenig und hob sie dann vom Bett. Nachdem ich sie auf den Boden platziert hatte, schaute sie zu mir hinauf und ein breites Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. ,,Danke Mami!", bedankte sich meine Tochter bei mir und schlang ihre Arme um mich. Zärtlich erwiderte ich die Umarmung. Lacerta war schon immer ein großer Knuddler. Vermutlich hatte sie das von mir. Schon als kleines Baby wollte sie nie alleine in ihrer Wiege liegen, also musste immer ein Kuscheltier oder ihr großer Bruder her. Ich erinnerte mich gerne an diese Zeiten und ich wusste, dass auch Draco die Zeit sehr genoss, als unsere schon fast erwachsenen Kinder noch kleine zierliche Wesen waren. Ich atmete tief ein und strich Lacerta über ihr geflochtenes Haar. ,,Du siehst niedlich aus. Freust du dich schon auf Oma?", fragte ich sie und strich ihr über die Wange. ,,Ja, Oma hat mir versprochen, mehr Bilder von Papi anzuschauen, wenn ich das nächste Mal zu Besuch komme.", antwortete Lacerta und hüpfte wieder in ihrem Zimmer herum. Narcissa und Lacerta hatten eine gute und auch enge Oma-Enkel-Beziehung, allerdings war Lucius immer etwas schwierig mit unseren Kindern. Ihm fiel immer irgendetwas ein, was Lacerta und Cetus nicht richtig machten, was meine Kinder natürlich verunsicherte. ,,Wir sagen dir dann Bescheid, wenn wir los wollen.", erklärte ich meiner Tochter und schritt zurück zur Tür. ,,Okay, bis später Mama.", rief mir Lacerta hinterher, als ich gerade ihr Zimmer verließ und die Tür hinter mir zu zog. ,,Komm schon, Darling.", bettelte Draco, welcher plötzlich vor mir stand. Hatte er vor der Tür auf mich gewartet? Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und neigte meinen Kopf ein wenig. ,,Wie wärs wenn du nachschaust, ob die Jungs bereit sind? Aber ohne auszuflippen oder laut zu werden.", forderte ich ihn auf und hob eine Augenbraue. Draco fluchte leise und ließ seine Hand durch sein Haar fahren. ,,Bei Merlins Bart, ich kann das nicht. Ich sehe nur Potter und kann nicht zulassen, dass der Schwachkopf meinen Sohn vögelt.", beschwerte sich Draco. ,,Diese Antwort zeigt, was du für ein Kind bist. Lass ihn doch sein Leben leben und die Leute lieben, die er möchte. Ich dachte, du würdest das Thema viel besser verstehen können.", gab ich zu und seufzte. Plötzlich drückte mich Draco gegen Lacertas Tür und hielt mich dort fest. ,,Glaubst du, ich will es nicht verstehen und akzeptieren? Es ist einfach in mir drin. Ich würde gerne Cetus einfach nur glücklich mit seinem Freund sehen, aber ich kann es einfach nicht... Ich will dich stolz machen, ich will es einfach akzeptieren können, aber es geht einfach nicht...", erklärte Draco ein wenig verzweifelt und lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter. Etwas überrascht blinzelte ich einige Male und strich vorsichtig über Dracos Haar. Wir standen einfach nur da für einige Minuten und seufzten alle paar Sekunden. Mir war bewusst, dass es schwierig für ihn sein würde, aber manche Situationen mussten wir als Eltern einfach akzeptieren und irgendwie damit klar kommen. Nach kurzer Zeit richtete sich Draco wieder auf und vermied Blickkontakt mit mir. ,,Ich werde einfach nach den Jungs sehen...", beschloss ich und legte meine Hand auf Dracos Schulter. Immer noch von mir weg blickend, seufzte Draco leise und schritt wieder zur Treppe. Nachdem Draco die Treppenstufen hinunterstieg, machte ich mich auf den Weg zu Cetus Zimmer. Bevor ich allerdings anklopfte, presste ich mein Ohr gegen die Tür, um nicht wie beim letzen mal in etwas hineinzuplatzen. Jedoch konnte ich nur leises Gerede und Lachen hören. Ich musste ein wenig lächeln und klopfte zärtlich an die Tür. ,,Bist du das Mom?", hörte ich Cetus von der anderen Seite der Tür fragen. Vorsichtig öffnete ich die Tür und lugte in Cetus Zimmer. ,,Genau, ich bins.", kicherte ich und schritt in den Raum. Cetus und Albus saßen zusammen auf dem Bett und blickte zu mir hinauf. Beide hatten bereits formellere Kleidung an und sahen relativ bereit aus. Allerdings sah Albus ein wenig nervös aus. Ich setzte mich neben die beiden auf das Bett and legte eine Hand auf Albus Schulter. ,,Und? Bereit um die ganzen Malfoys zu treffen?", fragte ich ihn vorsichtig. Er schaute zu mir hinauf und schluckte nervös, er nickte und blickte sofort wieder nach unten. Cetus bemerkte ebenfalls Albus Nervösität und legte eine Hand auf seine. Mein Herz erwärmte sich und ich beobachtete die beiden. ,,Du musst nicht nervös sein, sei einfach du selbst und ignoriere all diese ganzen Vollidioten, die denken, sie seien besser als du. Bleib möglichst immer bei Cetus und habt einfach Spaß.", riet ich ihm und streichelte zärtlich seinen Rücken. Albus lächelte ein wenig und nickte erneut. ,,Wir kriegen das schon hin.", ermutigte ihn Cetus und gab Albus einen schnellen Kuss auf die Wange. Albus wurde ein wenig rot und lehnte sich ein wenig gegen Cetus. ,,Na dann, ich lass euch mal wieder alleine. Wir sagen euch Bescheid, wenn wir los wollen.", erklärte ich und erhob mich von dem Bett. ,,Okay Mom", lachte Cetus und kuschelte sich an Albus. Kurz beobachtete ich noch die beiden Turteltäubchen. Es war schon süß, wie sie sich langsam aneinander antasteten. Ich winkte den beiden noch schnell und verließ dann das Zimmer.
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Green apples, vanilla, chocolate and sugar
FanfictionNach einer Weile ist es Zeit, dass ,,Green apples and vanilla" eine Fortsetzung bekommt... Enna, Draco, Cetus und Lacerta führen immer noch ein fröhliches Familienleben, aber einige Hindernisse müssen überwunden werden, damit dies auch so bleibt. C...