Mein Körper fühlte sich schwer und eingeschränkt an. Langsam öffnete ich meine Augen und blinzelte einige Male, um meine Augen an das hineintretende Sonnenlicht zu gewöhnen. Ich schaute mich um und konnte Cetus entdecken, welcher immer noch auf meinem Körper lag. Seine Augen waren geschlossen und er atmete ruhig und ausgeglichen. Vorschtig schob ich meinen Sohn zur Seite, sodass ich mich aufsetzen konnte. Ich atmete tief ein und streckte meinen Rücken, welcher von dem Gewicht von Cetus etwas versteift war. Langsam erhob ich mich und trat zur Tür meines Schlafzimmers. Plötzlich konnte ich ein Klopfen an der Tür wahrnehmen. Sofort schoss mir der Gedanke in den Kopf, dass es Draco sein könnte. Blitzartig öffnete ich die Tür, um meinem Ehemann um die Arme zu fallen, doch den Einzigen, den ich entdecken konnte, war Albus. ,,Guten Morgen... Ist Cetus hier? Er war heute früh nicht in seinem Bett und da dachte ich, dass er hier wäre.", begrüßte mich Albus, welcher mit einer zerzausten Frisur vor mir stand. Ich seufzte leise und nickte. Natürlich war ich enttäuscht, dass es nicht Draco war, doch mein Herz erwärmte leicht, als Albus mir von seinen Sorgen erzählte. ,,Er schläft noch, du kannst dich aber zu ihm legen.", schlug ich vor und schenkte ihm ein kleines aufgezwungenes Lächeln. Bevor ich auch nur blinzeln konnte, flitzte Albus an mir vorbei und legte sich neben Cetus. Cetus bewegte sich ein wenig in seinem Schlaf und robbte etwas näher an seinen Freund. Seufzend verlies ich das Zimmer und ließ den beiden etwas Privatsphäre. Noch leicht schläfrig schlich ich in die Küche und öffnete das Küchenfenster. Eiskalte Luft strömte in den beheizten Raum und einige Tropfen des ungemütlichen Regens flossen über die Fensterbank in das Haus hinein. Das Wetter spiegelte meine Laune perfekt wieder. Während ich das Schauspiel der Tropfen und Wolken beobachtete, konnte ich Destiny entdecken, welche unter einem Ast Schutz vor dem Regen suchte. Kurz pfiff ich in ihre Richtung und kaum eine Sekunde später landete sie vor mir auf der pitschnassen Fensterbank. Sie schüttelte sich kräftig, sodass die Tropfen, welche vorher auf ihren Federn ruhten, durch die Küche flogen. Kichernd strich ich ihr über den flauschigen Kopf. Ich spielte mit dem Gedanken, sie zu Draco zu schicken, sodass er vielleicht doch kommen würde, doch ich strich die Idee aus meinem Kopf und erhob mich. Destiny flatterte ein paar Meter hoch und landete auf meiner Schulter. Schnell schloss ich das Fenster, wischte die Fensterbank kurz trocken und begann dann das Frühstück zu zubereiten. Es war ungewohnt, für eine eigentlich nicht typische Anzahl an Leuten zu kochen, trotzdem gab ich wie immer mein Bestes in der Küche und zauberte ein kleines aber gemütliches Frühstück. Nachdem ich alles auf den Tisch gestellt hatte, führte ich eine kleine Bewegung mit meinem Zauberstab aus, sodass die schmutzigen Kochutensilien schnell und einfach abgespült wurden. Heute war ich wirklich nicht in der Stimmung, mich mit dem schmutzigen Geschirr auseinander zu setzen. Leise schritt ich aus der Küche, um Narcissa nicht zu wecken, welche vermutlich noch auf dem Sofa schlief. Jedoch konnte ich Stimmen aus dem Wohnzimmer hören und schaute mich verwundert um. ,,Bist du sicher, dass es dir gut geht? Du siehst müde aus... Enna hat sich Sorgen um dich gemacht...", flüsterte Narcissa und seufzte. Zärtlich schob ich Destiny auf eine der Stuhllehnen und schritt ins Wohnzimmer. Sobald ich dieses betrat, konnte ich Narcissa und noch jemanden entdecken. Ich schluckte nervös und starrte Draco direkt in die Augen. Sie waren leer und farblos, seine Haare waren unordentlich und seine Haut schien noch blasser als sonst zu sein. Langsam näherte ich mich den beiden. Ich wollte weder Draco um den Hals fallen, noch ihn anschreien, also versuchte ich ihn einfach zu ignorieren. ,,Frühstück ist fertig, du musst nicht auf mich oder die Jungs warten...", erklärte ich Narcissa und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie blickte kurz zu Draco und nickte. Sobald Narcissa in die Küche verschwunden war, schnappte Draco nach meiner Hand. Nervös schaute ich hinab zu seiner Hand, welche meine Hand mit eisiger Kälte umschloss. Seine Knöcheln waren rot und blau gefärbt und leicht aufgeschürft. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Sollte ich ihn fragen, was geschehen war? Sollte ich ihn von mir stoßen oder ihn umarmen? Ich wusste wirklich nicht, wie ich in diesem Moment handeln sollte. Mein Ehemann versuchte Blickkontakt mit mir aufzunehmen, doch ich vermied seine Augen indem ich von ihm wegschaute. Plötzlich griff er mit seiner freien Hand nach meinem Gesicht und drückte dieses bestimmt in seine Richtung. Noch immer versuchte ich, irgendwie von ihm weg zu schielen, doch sein starker Griff zwang mich seinem Befehl zu folgen. ,,Ich habe dir versprochen, dass ich nachkommen werde...", flüsterte er und starrte zu mir hinab. Ein wenig Nervösität kroch in meine Knochen und ich wollte erneut wegschauen, doch Dracos Hand bestimmte weiterhin die Richtung meines Gesichtes. ,,Darling, was habe ich dir getan?", fragte Draco herausfordernd und seine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. Ich blieb stumm und schaute Draco einfach nur an, ohne irgendwelche Worte oder Reaktionen zu seiner Frage. Was hatte mir Draco eigentlich getan? Er war nicht daran Schuld, dass unsere Tochter ermordet wurde, aber er hätte seine richtige Familie mehr unterstützden können und sich nicht seinem Vater unterwerfen... ,,Antworte mir!", brüllte Draco und ich zuckte zusammen. Sich gegenseitig anschreien würde jetzt wirklich nicht helfen, also blieb ich weiterhin still und reagierte so wenig wie möglich. Dracos Blick verdüsterte sich und er ließ mich los. ,,Dann rede eben nicht, mir doch egal.", fauchte er schließlich und schritt zur Küche. Ich ballte meine Fäuste und drehte mich zu dem weggehenden Draco um. ,,Du bist gestern nicht nach Hause gekommen und hast uns nicht unterstützt! Du bist einfach bei deinem Vater geblieben und hast mich, deinen Sohn und deine tote Tochter einfach so ignoriert! Wieso bist du nicht sofort nachgekommen!?", schrie ich und ich konnte spüren, wie mein Körper anfing zu zittern, vor Wut und auch vor Angst, da ich mir unsicher war, wie Draco auf meine erhobene Stimme reagieren würde. Draco blieb stehen und drehte sich ebenfalls langsam zu mir um. Ich hätte schwören können, dass sein Blick, welcher er mir zu warf, hätte töten können...

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Green apples, vanilla, chocolate and sugar
FanfictionNach einer Weile ist es Zeit, dass ,,Green apples and vanilla" eine Fortsetzung bekommt... Enna, Draco, Cetus und Lacerta führen immer noch ein fröhliches Familienleben, aber einige Hindernisse müssen überwunden werden, damit dies auch so bleibt. C...