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Ein paar Minuten beobachtete ich noch Draco und Lucius, wie sie sich ernst und ohne jegliche Emotionen unterhielten. Hatte ich etwas falsches gesagt? Ich hatte doch nur die Fakten dargelegt. Seufzend schritt ich zu Albus und Cetus, welche etwas nervös an ihren Säften nippten. Sobald mich Cetus entdecken konnte, wurde sein Gesichtsausdruck etwas erleichtert. ,,Hey Mom, alles gut soweit?", fragte er. Ich nickte und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Stirn. ,,Nur ein wenig Stress mit Papas Familie.", gab ich zu und strich Cetus über den Kopf. ,,Um ehrlich zu sein... Ich habe Angst, dass Opa etwas gegen Albus hat.", flüsterte Cetus mir zu und klammerte sich an Albus Hand. ,,Keine Sorge, ihm und auch dir wird nichts passieren. Lass ihn doch denken, was er will.", kicherte ich. ,,Sollte ich nicht wirklich lieber gehen? Ich könnte doch bei euch zu Hause warten.", schlug Albus vor. ,,Nein nein nein, du bist Teil unserer Familie, also kannst du auch hier bei uns sein.", sagte ich und lächelte Albus zu. ,,Du lässt mich hier nicht alleine du Vollidiot, ohne dich hier würde ich vor Langeweile sterben.", lachte Cetus und legte einen Arm um Albus Schultern. Beide kicherten leise und auch ich konnte mir ein kleines Kichern nicht verkneifen. Zusammen unterhielten wir uns noch eine Weile und auch Lacerta und Narcissa stießen irgendwann zu uns. ,,Will Draco gar nicht zu uns kommen?", erkundigte sich Narcissa. ,,Er ähm... Ist gerade bei Lucius.", klärte ich sie auf und schaute etwas bedrückt zu ihr. ,,Habt ihr euch gestritten?", flüsterte sie mir zu, sodass es die Kinder nicht hören konnten. ,,Ich weiß es gar nicht so richtig, er war plötzlich sauer, weil ich die Situation mit ihm, seinem Vater und dem Albus-Cetus-Problem erwähnt habe. Ich glaube, er ist einfach selbst von sich enttäuscht... Er kann die beiden einfach nicht problemfrei ansehen...", erklärte ich und schaute über meine Schulter zu Draco und Lucius, welche etwas abseits die anderen Gäste beobachteten und einfach nur ernst und streng dort standen. ,,Mit der Zeit wird es schon gehen. Cetus ist glücklich und damit muss Draco klar kommen, selbst wenn es nur mit Albus geht.", munterte mich Narcissa auf und strich über meine Wange. Ich war schon immer dankbar, dass Narcissa mich immer verstand. ,,Mama, ich habe Hunger.", meckerte Lacerta und zog an meinem Arm. ,,Ich habe extra deine Lieblingsmuffins gebacken, na komm.", kicherte Narcissa und nahm Lacertas Hand, um sie in die Küche zu führen.

Nach einiger Zeit wurde es draußen allmählich düsterer und Lucius trat in die Mitte des Raumes. Er räupserte sich einige Male, bis jedes Mitglied der Malfoys den Blick auf ihn richtete. Meine Kinder, Albus, Narcissa und ich reihten uns auf und schauten ebenfalls zu Lucius. Er strich sich einmal über sein Haar und richtete seinen Umhang. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass etwas Unerwartetes passieren würde... ,,Nun denn, ein weiteres Treffen der wohl reinsten Zaubererfamilie ist heute eingetroffen. Viele Verluste aber auch Neuzugänge von Mitgliedern unseres Stammes erfolgten. Vorallem erfreut es mich, den Nachfolger meines Sohnes heute bei uns zu haben.", kündigte Lucius ziemlich emotionslos an. Etwas überrascht blickte ich zu Cetus, welcher nervös schluckte und Albus etwas weiter hinter sich versteckte. Lucius trat etwas näher zu uns und warf Cetus eine schnelle Handbewegung zu. Ich schaute zu Draco, welcher etwas nervös und starr bei Lucius stand. Warnend starrte er Cetus an, welcher tief ein- und ausatmete und sich dann etwas näher zu Lucius begab. Lucius legte eine Hand auf seine Schulter, führte ihn etwas weiter in den Raum und klopfte ihn sanft auf den Kopf, so als ob Cetus ein Hund wäre. Eigentlich wollte ich nicht, dass Cetus alleine bei diesem Mann stand. ,,Bleib ruhig, es wird nichts passieren...", versuchte mich Narcissa zu beruhigen, doch am Klang ihrer Stimme konnte ich erhaschen, dass selbst sie nicht ganz ruhig war und nicht wusste, was Lucius plante. ,,Um ein Chaos bei der Ehefrau-Wahl zu vermeiden, sodass es nicht so problematisch wie bei meinem Sohn wird, werde ich dir eine der reinsten Hexen aussuchen.", erklärte Lucius. Was ein Vollidiot... Dracos Augen weiteten sich etwas und er trat näher an Lucius. ,,V-Vater, könnten wir das nicht vielleicht noch b-besprechen?", stotterte Draco, doch Lucius ignorierte meinen Ehemann absichtlich. Cetus wurde blass und schaute rüber zu Albus und mir. ,,Was soll das werden? Das ist doch nicht ernst gemeint, oder?", flüsterte Albus und fuchtelte nervös mit seinen Fingern. Ich wusste nicht wirklich, was ich sagen sollte und seufzte einfach nur. Wie konnte Lucius so etwas einfach machen, ohne mich oder Draco auch nur zu informieren? Selbst seine Frau wusste nichts davon. Narcissa sah komplett verwirrt aus und stand einfach nur starr da. ,,G-Großvater, ich bin schon bereits vergeben. Sehr lieb, dass du dir da Sorgen machst, aber ich will das selbst für mich entscheiden.", versuchte Cetus mutig aus sich herauszuquetschen. Bevor Lucius oder auch jemand anderes etwas sagen konnte, packte Draco Cetus Arm und zog ihn ruckartig zu sich. ,,Cetus benimm dich!", brüllte Draco. Ein Gerede und Getuschel breitete sich in der Menge aus. Geschockt beobachtete ich das Geschehen. Ich wollte mich bewegen und zu ihnen schreiten, um Draco erstmal eine zu knallen, doch ich konnte mich einfach nicht rühren. ,,Hier kann man sehen, dass mein Sohn seine Kinder nicht unter Kontrolle hat und bei der Erziehung versagt hat.", kündigte Lucius an und rollte mit den Augen. ,,Mama, ich habe Angst...", wisperte Lacerta zu mir hoch und klammerte sich an mich. Beschützend legte ich einen Arm um meine Tochter und versuchte sie irgendwie zu beruhigen. Plötzlich wurde das Gerede der Verwandten nur noch lauter. ,,Stopp! Lasst ihn in Ruhe!", warnte Albus aus der Menge heraus und schritt zum Geschehen. ,,Albus bleib hier!", versuchte ich ihn aufzuhalten, doch er schritt einfach weiter. Lucius drehte sich zu Albus und hob seine Augenbrauen überrascht. Draco starrte ihn an und versuchte ihn noch mit Blicken zu seinem eigentlichen Platz zurückzuschicken, doch Albus schnappte nach Cetus Hand und zog ihn zu sich. Automatisch schlang Cetus seine Arme um Albus und dann wusste ich, dass dieses Familientreffen nun in einem Chaos enden würde...

Green apples, vanilla, chocolate and sugarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt