Kapitel 3

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Haydens Sicht:

Ich blicke genervt auf meine Handyuhr, die schon auf null Uhr zugeht. Matt ist immer noch nicht zurück und langsam beginne ich mir Sorgen zu machen. Er war schon vorhin so komisch drauf, als wir über London geredet haben. Und irgendwie hat Samuel so gewirkt, als hätte er damit auch etwas zu tun. Ich starre an die Decke, höre dem Schnarchen der anderen Jungs zu. Ich wünschte, ich könnte jetzt auch schlafen. Aber das kann ich nicht. Ich muss erst hören, wie Matthew hereinkommt und sich stumm hinlegt. Ansonsten würde ich kein Auge zumachen können. Was er wohl gerade mit Kaya treibt? Ich hasse sie. Also, eigentlich hasse ich sie nicht, aber irgendwie kann ich sie nicht leiden, seid dem sie so viel mit Matt rumhängt.
Meine Augen halbgeöffnet, versuche ich nicht einzuschlafen, aber ich war selten so müde, wie ich es jetzt gerade bin. Und ehe ich mich versehe, hänge ich auch schon wieder meinen eigenen Gedanken nach und schlafe ein.

Die groben Lichtstrahlen wecken mich, während sich der Rest des Zimmers ruhig verhält. Samuel steckt schon wieder mit seiner Nase in einen seiner Bücher, während Gavin wahrscheinlich schon wieder mit seiner Freundin flirtet. Mein Blick heftet sich auf Matts Bett. Es ist leer. Die Decke ist immer noch genau gleich gefaltet, wie zuvor. Es sieht aus, als wäre es nie benutzt wurden. "Ey, Sam.", raune ich durch den Raum. "Hmm?" Ich fahre mir durchs Haar, unterdrücke ein Gähnen. "Hat Matt heute nicht hier gepennt, oder was?", frage ich, erhalte jedoch nur ein deutliches Schulterzucken. "Ne, er hat Kaya angemacht.", murmelt Tim aus der anderen Ecke und schmiert sich irgendso so ein Gel in seine verwüsteten leicht lockigen Haare. "Hat er nicht.", murmele ich, spüre einen Hauch von Wut in mir.

"Bist du dir da ganz sicher? Kaya hat es schon seid Jahren auf ihn abgesehen. Kein Plan, wie Matt es geschafft hat, sie jeden Tag lang zu ignorieren.", mischt sich nun auch Samuel ein, legt genervt das Buch weg, weil er weiß daß er sowieso keine Ruhe mehr vor uns bekommt. "Er macht sowas nicht, okay?", wispere ich genervt und gehe ins anliegende Ankleidezimmer. "Sensibel, wenn's um Matt geht, was?", neckt Tim mich. "Halt einfach deine beschissene Fresse.", fauche ich angepisst und beginne mich umzuziehen. "Was ist denn hier los?" Als ich die Stimme meines besten Freundes höre, verschwindet die angespannte Luft wieder.

"Frag erst gar nicht.", nuschele ich und will mich an ihm vorbeischieben, doch er hält mich stumm auf. Seine Augen starren in meine, während sein linker kleiner Finger zögernd den meinen anstupst. Aber ich erwidere nichts, funkele ihn bloß genervt an und haue ab.  Hoffentlich muss ich ihn heute nicht allzu oft entgegenstehen, wenn er Kaya zuzwinkert. "Hi, Hayden." Wo man vom Teufel spricht. Ich verdrehe verärgert meine Augen. "Was willst du?" Sie lächelt zuckersüß. "Ist mein Lieblingsmensch zufällig da?" Am liebsten hätte ich angefangen zu würgen, als sie das so fragt. "Kein Plan, wen du meinst.", zische ich angewidert, laufe an ihr vorbei, aber nicht ohne sie leicht von der Seite anzurempeln.

Das Camp war dieses Jahr etwas verwüsteter als sonst. Nördlich von hier lagen die anderen Hütten, alle nebeneinander mit Waschräumen in der Nähe. Wir hatten ziemlich Glück, dass in unserer Hütte ein Bad eingebaut war, denn die anderen Bewohner mussten sich regelrecht um Duschzeiten prügeln. Auf der anderen Seite des Lagers war ein Wald, der ziemlich dicht war. Meistens fanden unten die Campspiele statt, oder wir veranstalteten irgendwelche anderen Feste. In der gleichen Richtung, aber etwas westlicher, lag auch der riesige Speisesaal, der für Mittag- und Abendessen eingeplant war. Frühstücken, oder einfach Snacks holen konnte man hier so oder so rund um die Uhr. 

"Hey." Matthew lächelt mich schwach an, als wir gemeinsam mit dem Rest des Camps am Tisch sitzen und zu Mittag essen. Kaya blinzelt immer wieder komisch in unsere Richtung und ich kann nicht anders, als sie wütend anzustarren. Am liebsten würde ich ihre Luftzufuhr abstellen und sie einfach vor meinen Augen in die Hölle schicken. Okay, halt stopp. Kaya hat mir nie was getan. Was auch immer. Ich sehe nicht einmal zu Matt auf, stochere in meinem Essen herum und höre Sam beim labern zu. "...jedenfalls waren die Charaktere dann sozusagen in einer Höhle. Ihr müsst wissen, dass sie alle Angst vor Dunkelheit haben und...", labert Samuel ziemlich durcheinander und eigentlich höre ich ihm auch gar nicht wirklich mehr zu. "Worüber redet er?", wispert Tim neben mir und deutet mit einem Kopfnicken zu Sam. "Von seinem Buch, oder so. Frag nicht.", gebe ich als Antwort, stehe dann aber auf und verlasse den Tisch.

Während ich die Richtung zurück zur Hütte einschlage, spüre ich zwei Blicke auf mir. Matthews. Und ich spüre den, von Kaya, weil sie weiß, dass sie jetzt freie Chance hat, Matt um den Finger zu wickeln. Und ich bin nicht hier, um sie aufzuhalten. Soll sie doch mit ihm reden. Ihn von mir aus anbaggern. Matthew mochte sie nicht, auf die Art und Weise. Richtig?

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