Sie war Eine, die für ihre Familie eine Kugel aufnehmen würde, und auch Kugel abfeuern könnte. Wenn es hart auf hart kam, verwandelte sie sich in Medusa.
Sie war kritisch von Grund an. Ihre Vergangenheit muss schwer gewesen sein. Denn kein Mensch wird grundlos zum Kritiker.Medusa. Die Bezeichnung gefiel mir.
Sie ließ niemanden in ihre Nähe, durfte es vielleicht nicht. Und dieser Elmir war nicht nur ihr Chauffeur. Er unterstützte auch Imran.Dunya löcherte mich mit Fragen, weil sie Angst hat. Aus irgendeinem Grund sorgte ich für Angst in ihrem Leben. Als Hintermann habe ich mit vielen Menschen zutun gehabt. Sie verheimlicht etwas.
Jedes Mal, als ich jemanden bedrängte oder einengte, zeigte er ähnliche Muster.„Bis heute sind viele Menschen gekommen, die meiner Familie schaden wollten! Niemand bis heute hat es geschafft! Denn Familie ist heilig und zerbricht nicht einfach! Du, bist ständig in unserer Nähe! Was, wenn du für jemanden arbeitest und Informationen sammelst? Ich muss alles mit einberechnen!", nahm Dunyas Stimme einen bedrohlichen Lauf. Ihre Hand war zu einer Faust geformt. Sie trug Wut in sich.
„Du hältst mich als einen Spion? Da muss ich dich enttäuschen. Ich arbeite für niemanden... Deine Familie ist wichtig für dich, das habe ich schon verstanden. Aber mich geht sie nichts an. Ich kann auch ohne euch leben. Ich bin nur befreundet mit Arya, weil sie mich in ihr Herz geschlossen hat.", gab ich ruhig wieder. Noch nie war ich solch einer nervigen Person begegnet. Dachte sie, ich bin James Bond, oder so?
„An's Herz geschlossen!", wiederholte Dunya empört. Sie glaubte mir kein Wort.
„Nur mal so: für mich hat das Wort Familie keine Bedeutung. Ich lebe einfach mein Leben. Aber dem Anschein nach, ist deine Familie keine Gewöhnliche. Warum sollen Menschen euch schaden wollen? Was habt ihr anderen angetan?"
Auge um Auge, Zahn um Zahn. Jetzt redest du, Dunya!Entsetzt erstarrte ihre Miene. Das Gespräch wurde interessanter.
„Ich werde dir eins sagen und danach wirst du nie wieder mehr eine Frage zu meiner Familie stellen!", traf mich eine Welle von Wut.Das Blau in ihren Augen spiegelte ein Gefühl wieder, dass ich kannte.
Schmerz. Eisern wie der Wind, konnte ihre Blicke einen erfrieren. Ich wusste nicht, was mir Dunya sagen würde. Aber ich wusste, dass sie bis heute darunter litt.„Wir haben niemandem etwas angetan! Wie wagst du nur so eine Frage zu stellen? Aber nur zu deiner Gewissheit: ich wurde im Krieg geboren! Bis wir fliehen mussten, war mir nicht klar, dass mein Vater einige Fehler im Leben gemacht hat und verfolgt wurde. Wenn Imran eine Waffe in seiner Hand hat, dann auch nur, um uns zu beschützen!"
Das erste mal hörte ich ihre Stimme zittern.„Wir hatten nichts als wir hier ankamen! Nur Mut und Hoffnung. Imran hat von Null auf alles aufgebaut. Niemand weiß, wie hart er geschuftet hat! Du hast vielleicht keine Familie aber im Kaukasus gibt man seiner Familie einen Wert! Und wenn uns irgendjemand schaden möchte, auch nur annähernd daran denkt, dann werde ich ganz anders! Verstanden, Azad?", warf mir Dunya gegen den Kopf und stand ruckartig auf.
Was habe ich jetzt gesagt?
Den Stuhl zog sie impulsiv nach hinten, dass es gegen die Balkongitter knallte. Hui.
Als sie ihre Tasche auf dem Tisch zu sich nahm, kippte der Kaffee beinahe um. Die Tasse schwanke.
Einen letzten Blick würgte sie mir.
Medusa war der Sturm in Person.Mit der flachen Hand schlug sie auf den Tisch und sagte: „Sprich nie wieder mehr über meine Familie!"
Der Tisch bebte bei ihrem Abgang. Der frische orientalische Duft zog vorbei.
Hättest du mir noch eine Ohrfeige gegeben? Das war jetzt zu wenig, Medusa.
Meine Fresse, habe ich ihre Familie beleidigt, oder was? Hat sie ihre Tage, oder was war das?
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ALS ER KAM
Mystery / ThrillerEr hätte nie in diese Stadt kommen dürfen. Doch es war schon zu spät. Denn als er kam, veränderte sich alles... Aufgewachsen zwischen Kriminalität und Härte verwandelt sich Vural in einen skrupellosen Verbrecher. Das Schicksal wendet sich für ihn, n...