34 - „Je mehr ich von ihr wegrenne, umso mehr verfolgt sie mich."

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Das große prächtige Gebäude vor mir begutachtete ich für einen Moment, bevor ich weiterging

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Das große prächtige Gebäude vor mir begutachtete ich für einen Moment, bevor ich weiterging.
Mit dem großen Gemälde, den ich an der Versteigerung ergatterte, ließ ich mich blicken.
Am Eingang fing mich ein Herr auf und begleitete mich zum Penthouse, das sich im obersten Stockwerk befand.
In eine Kunstgalerie schien ich angekommen zu sein. Welche Rolle die Frau vor mir spielte, blieb mir auch offen.

Einen weißen maßgeschneiderten Anzug trug sie. Als sie sich umdrehte, erblickte ich eine gepflegte Dame mittleren Alters. Ein Lächeln ging ihr auf beim Anblick meiner Ankunft.
Das verpackte Gemälde nahm mir ihr Sicherheitsmann ab.
„Da sind Sie endlich, Herr Duman."
Lange schien sie auf mich gewartet zu haben. Wer wohl Romina Mavic war? Die Rolle von Ümits Marionette spielte ich weiter. Mein nächster Auftrag lautete: Übergabe.

„Frau Mavic, es ist mir eine Ehre.", sagte ich, wie Ümit es forderte. Azad war ein vornehmer Mann, der sich galant ausdrückte.
Auf ihre Hand hauchte ich einen Kuss, wie es sich angehörte. Verzückt blinzelte sie.
„Ich weiß nicht, worauf ich mich freuen soll. Auf das Gemälde? Oder einen guten Freund getroffen zu haben?", fragte sie in die Runde und ging fort. Freunde - Azad war also mit Romina befreundet.
Wieder fragte ich mich wo ich gelandet war und wie das Treffen verlaufen könnte.

„Freuen Sie sich auf beides.", schlug ich vor und folgte der Dame.
Erkannte keine Menschenseele, dass ich ein Duplikat von Azad war? Naja, nicht mein Problem.
Als Hintermann schätzt du Details zu beachten.
Das hier waren stinknormale Menschen mit normalen Leben. Keine Identitätslosen wie ich.

„Die private Sammlung ist in den letzten eineinhalb Jahren um einiges gewachsen. Sie haben recht gehabt.", teilte die Dame mit.
Womit genau?
Bescheiden lächelte ich. „Es freut mich, die Erweiterung zu sehen."
An der Sitzecke mit mordsmäßiger Aussicht blieben wir stehen. Mann, die Stadt lag einem unter den Füßen! Yaser hätte das geliebt.
Was auch immer.

Kaffee wurde uns serviert.
„Da Sie nun endlich Lebenszeichen von sich gegeben haben, würde ich mir Zeit nehmen und Ihre Geschichte zu hören. Wo waren Sie die letzten drei Jahre? Was ist mit der Galerie in Milano geschehen?", befragte mich Romina auf einmal. Interessant. Azad teilte tatsächlich private Informationen mit ihr. Wollte er eine Galerie in Milano eröffnen? Lächelnd fuhr ich über den Hinterkopf. Mann, ich musste Zeit gewinnen. Einen Schluck vom Kaffee nahm ich.

„Fangen wir bei Ihnen an, Romina. Wie haben Sie die Galerie in diesen Zustand gebracht?", stellte ich eine Gegenfrage.
Dieses Mal lachte sie und stand auf. Ihre Zimmerbedienstete, die uns den Kaffee servierte, schickte sie weg. Zur Tür bewegte sich Romina und schloss sie zu. Und jetzt?
Ich versuchte gelassen zu wirken, doch dafür war ich zu skeptisch. Ihren Platz nahm sie ein.

„Weißt du was, Azad?", begann Romina und ihr Lächeln erlisch. Ach du Scheiße.
„Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Gegenfragen nicht gern beantworte. Außerdem hat mich Azad nicht gesiezt... Du hältst gut mit. Nun sag mir jetzt, wer du wirklich bist!", trat sie mit verhärteter Gesichtsmiene vor.
Bitte was? Merkte jemand tatsächlich, dass ich ein Duplikat war? Wer war sie? Und konnte ich ihr überhaupt vertrauen?


ALS ER KAMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt