36 - „Er wird es falsch verstehen!"

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Er wusste nicht wie, doch die Zeit verging so schnell wie noch nie

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Er wusste nicht wie, doch die Zeit verging so schnell wie noch nie.
Es war schon nachmittag geworden. Das aufrichtige Gespräch mit Amina brachte ihn dazu ihr in der Küche auszuhelfen.
Etwas später stieß ihre Schwester Selima auf sie zu.
„So, wie ich die Arbeit gelassen habe, bin ich gekommen!", zog sie sich die Schürze an.
Verwundert über Azads Anwesenheit begrüßte sie ihn. „Da war wohl jemand früher als ich da.", merkte Selima lächelnd an.

„Es hat sich so ergeben, stimmt's?", antwortete Amina und Azad nickte.
„Gut, dass du da bist, Azad. Ich habe frische Blumenerde mitgenommen. Meinst du mit deinen starken Armen kannst du mir helfen?", klimperte sie ihm freundlich mit ihren Wimpern entgegen.
So, wie er ihren Autoschlüssel bekam, ging er raus. Immerhin hinterlässt es ein gutes Gefühl anderen zunutze zu sein.

Der Wachposten im Carport verfolgte Azad kritisch als er sich zu Selimas Wagen steuerte.
Im Kofferraum war die gute Blumenerde. Die Floristin hat einen Laden in der Stadtmitte.
Zehn Kilo Blumenerde. Drei Tüten.
Wofür? Um Leichen zu vergaben?
Fast hätte Azad angefangen zu lachen. Jeder hat doch seine dreckige Wäsche. Oder Leichen im Keller.
Was auch immer.

Zwei Tüten packte er gleichzeitig an. Währenddessen öffnete sich das Tor und ein Auto parkte ein. Ach, noch mehr Besucher.
Rap ertönte aus den Fenstern. Dieses Mal, war die Hausbesitzerin gekommen. Gleichgültig fuhr Azad seine Arbeit fort. Die Szene wirkte wirklich absurd. Ein unerwarteter Besucher mit 20 Kilo Blumenerde.

Voller Skepsis trat Dunya den Fuß nach draußen.
„Du?", ertönte Medusas perplexe Stimme.
„Ja, ich. Magst du etwas Blumenerde?", deutete Azad auf die Tüten. In dieser Konstellation konnte er nur für Fragezeichen sorgen.
„Was machst du hier? Ist das etwa Mamas Schürze?", musterte Dunya ihn von Kopf bis Fuß an. Azad hatte vergessen die Küchenschürze abzunehmen, die Amina ihn umgebunden hatte.

Er hielt ihren Blicken schweigend stand. Dunya trug ihre Perlenkette, wie er daraufhin bemerkte.
Den Ledertrenchcoat band sie fest zu und ihre dünne Taille kam zum Vorschein. Absatzschuhe trug sie.
Mrs Kritisch beäugte ihn immer noch. Lächelnd schaute Azad nach vorn. Schnelle Schritte gingen ihm nach. Die Absätze klackerten bei jedem Schritt. Bis sie stehenblieben.

Azad drehte sich hellhörig um und erblickte Dunya wie erwartet mit der 10 Kilo schweren Blumenerde. Dass ihre Tante gekommen war, erahnte sie.
„Lass es liegen! Ich mache das schon.", merkte Azad an. „Geh weiter.", raunte sie genervt. Schon mit schlechter Laune betrat sie das Grundstück.
Trotzdem wartete Azad vor der Tür auf sie auch, wenn er an ihr Frauenpower glaubte. Als Dunya hastig die Treppe hochstieg, verfehlte sie unmittelbar die Stufe und kam wahllos aus dem Gleichgewicht.

„Pass auf!", rief Azad. In einem Satz eilte er zu ihr. Die Blumenerde, sowie die schwankende Dame hielt er rasch auf.
Fest klammerte sich Dunya an Azads Schulter fest und baute ihr Gleichgewicht wieder auf. Sie hielt die Luft an.
„Alles gut?", fragte Azad nach. Sein Blick brannte auf ihrem Gesicht. Ihr Herz pochte so schnell. Das könnte nach hinten losgehen, aber so was von.

ALS ER KAMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt