31 - „Noch andere Regel zu beachten, Kommandant Imran?"

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DUNYA

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DUNYA

Es war schon 22 Uhr.
Meine Augenlider sehnten sich nach einem tiefen Schlaf. Mein Verstand hingegen war hellwach.
Seit Tagen lastete ein Gewicht auf meinen Schultern. Es ging über in mein Herz und ergriff die volle Aufmerksamkeit.
Den flachen rechteckigen Gegenstand in meiner Hand drehte ich versonnen zwischen Daumen und Zeigefinger im Uhrzeigersinn.

Es war die Dupont.
Seine.
„Irgendwann werde ich gehen. Wenn ich weg bin, wirst du dich an mich erinnern, jedes Mal, wenn du das Feuerzeug siehst.", entsann ich mich an seine Worte.

Wann wirst du gehen? Denn wenn du das vorhast, ist jetzt der beste Zeitpunkt. Ich habe dich vor der Dunkelheit dieser Stadt gewarnt. Lass dich nicht täuschen durch das Tageslicht.
Nichts ist so, wie es erscheint, Azad! Du wirst dein Todesurteil mit eigenen Händen schreiben, wenn du bleibst.

„Noch wach?", spähte jemand einen Blick in den Raum hinein. Doktor Bilal müsste fertig mit der Behandlung geworden sein. Er kam erst vor einer Stunde, da er in einer wichtigen OP steckte.
„Ja. Wie sieht's aus?", wandte ich mich ihm.
Gelassen lächelte er mir entgegen.
„Dem jungen Mann geht es gut. Er hat einen gewöhnlichen Infekt eingeholt. In zwei drei Tagen wird er sich erholen. Gut, dass ihr mich kontaktiert habt."

Tief atmete ich durch.
„Eine Infusion habe ich ihm gegeben. Morgen wird er sich schon besser fühlen.", teilte der Arzt mit.
Ich nickte.
„Was ist das in deiner Hand?", blickte er runter.
„Nichts Wichtiges. Nur ein Feuerzeug.", zeigte ich es ihm. Rasch erhob er die Braue.
„Eine ziemlich hochwertige sogar... Soviel ich weiß, rauchst du nicht. Aber der junge Mann, schon.", merkte er auf einmal an und lächelte.
Wie bitte? Vielleicht zünde ich Kerzen damit an?

Da kam Imran durch die Tür.
Angespannt wirkte er.
„Danke, dass du gekommen bist.", stellte er sich zu uns.
„Nicht dafür, Imran. Die Medikamente habe ich in Azads Zimmer gelassen. Er hat viel Blut durch die Schlägerei verloren und sein Körper braucht etwas Zeit zur Erholung. In zwei Wochen erholt sich der Körper komplett vom Blutverlust."
Nachdenklich nickte Imran.

Anschließend begleitete er den Arzt nach draußen. Mir sagte er, dass ich auf ihn warten sollte.
Müde setzte ich mich auf das Sofa.
„Dunya?"
Imran kam zurück.
„Hast du fünf Minuten?"
Ich nickte und richtete mich auf.

„Du hast Doktor Bilal angerufen. Stimmt's?"
„Ja"
Den Arm breitete Imran auf der Armlehne aus.
„Und du hast Tee vorbeigebracht?", zählte er auf.
„Ja, Imran! Meine Mutter hat es vorbereitet und ich habe es zu Azad gebracht."
Ich merkte, dass mein Bruder fest auf sein Unterkiefer biss.

„Das nächste Mal, macht das Nesime. Verstanden? Ich will nicht nochmal hören, dass du in Azads Zimmer warst.", machte er regelrecht eine Ansage.
Wie bitte?
„Übertreibe nicht! Denkst du ich-"
„Dunya", legte er mir ruhig die Hand auf den Knie. Für einen Moment hielt ich inne. Auf eine Diskussion hatte ich keine Lust.

ALS ER KAMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt