Chapter 45 - The last letter

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Ich saß auf dem Badewannenrand. Total fassungslos schaute ich ins leere. Mir wurde heiß, dann wieder kalt. Das konnte nicht sein. Es durfte nicht sein. Ich bin doch erst 19! Wieso? Wieso musste mir das passieren? Wieso zum Teufel geht alles schief? Meine Augen waren gefüllt mit Tränen. Das darf einfach nicht war sein. Es muss ein Fehler vorliegen. Es wär ja schließlich nicht das erste mal, dass so ein Test ein fehlerhaftes Ergebnis anzeigt. Und was, wenn es doch stimmt? ,,Ich bin doch erst 19.'' flüsterte ich total verheult. So hatte ich mir die letzten 365 Tage bestimmt nicht vorgestellt. Wie viel kann eigentlich in einem Jahr passieren? Diese Frage stellte ich mir die letzten Monate oft. Zu oft. Meine Augen wanderten zurück auf den Teststreifen. ,,Bitte nicht.'' Weinend vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen, da klopfte es auch schon an der Tür. Ich wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht, stand auf und öffnete die Tür. ,,Und?'' fragte Ashley mich besorgt und sah mir in meine verheulten Augen. Ich nickte nur und fing dann erneut an zu weinen. Sofort zog sie mich in eine Umarmung. Und wieder stellte ich mir diese eine Frage. Wieso?

Es war bereits spät. Heute Nacht geht mein Flieger. Mein Flieger zurück nach Deutschland. Zurück zu meiner Familie. Zu meinen Freunden. Mein Flieger zurück nach Hause. Nur noch ein paar Stunden würde ich hier in Los Angeles verbringen. Bei Ashley und Chris. In ein paar Stunden werde ich den Ort, der in den letzten Monaten mein zu Hause geworden ist, verlassen. Und in dem Moment war mir nichts lieber, außer meine Familie, Zoe und Van wiederzusehen. Aber was ist mit Ashley? Mit Chris? Mit Scott und Cody? Und was ist mit Zac? Er war immernoch nicht zurück aus Neuseeland und es brach mir das Herz zu wissen, dass ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehen werde. Dass ich mich nicht entschuldigen- und mich von ihm verabschieden konnte. Es tut einfach so unglaublich weh, einen Menschen loszulassen, nur damit er glücklich ist. Und ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass Zac das irgendwann einsieht. Dass er meine Entscheidung versteht. Aber was sollte ich jetzt machen? Ich war schwanger. Ich war schwanger und das mit verdammten 19 Jahren. So sollte das alles garnicht kommen. Das wollte ich alles nicht. Ich habe das Gefühl, dass alles - was ich anfasse oder wo ich mich zu sehr reinhänge - in die Brüche geht.

Zac's P.O.V.

,,Noch zwei Stunden.'' antwortete mir Dave leise, nachdem ich ihn gefragt hatte, wann wir landen würden. Wir waren auf dem Weg zurück nach Los Angeles. Die Dreharbeiten wurden abgebrochen. Der Regisseur hatte einen Autounfall. Es geht ihm soweit ganz gut. Aber er wollte den Film selbst zuende führen. Und das kann er erst, wenn er mit der Physiotherapie fertig ist und das kann wiederrum ein paar Monate dauern. Im Moment lief einfach alles schief. Ich nahm seufzend mein Handy und schaute in meinem Kalender nach, welche Termine ich demnächst hatte. Mein Herz blieb eine Sekunde lang stehen, als ich sah, welches Datum heute war. Es war der 7. September. Heute, vor genau einem Jahr habe ich Beth das erste mal gesehen. Und heute war der Tag ihres Rückflugs. Wie zum Teufel soll ich mich jetzt bei ihr entschuldigen? Ich habe einen Fehler gemacht. Den wohl größten meines Lebens. Ich habe sie gehen lassen. Einfach so. Sie weiß doch garnicht, was gut oder schlecht für mich ist! Sie weiß nicht, dass sie das einzige ist, was ich im Moment brauche und dass sie das einzige ist, was ich vor einigen Wochen gebraucht habe, als sie Schluss gemacht hat. Wie kommt sie überhaupt auf die Idee, dass sie meiner Karriere im Weg steht? Und ich Idiot mache ihr noch Vorwürfe. Das ist alles nur meine Schuld. Ich habe ihr das Gefühl gegeben, nicht in mein Leben zu passen. Ich habe ihr das Gefühl gegeben, weniger wert zu sein als mein Job. Ja, ich liebte meinen Job. Ich liebte es Schauspieler zu sein. Aber ganz bestimmt nicht mehr, als ich sie liebte. Doch genau das denkt sie jetzt.

Beth's P.O.V.

,,Hast du alles?'' fragte Ashley leise, während ihr eine Träne über die Wange lief. Ich nickte, ohne sie dabei anzusehen und schloss den Reisverschluss meines Koffers. Wie sollte ich nur ohne sie auskommen? Ohne sie, ihr Geplapper und ihre Ratschläge? Ohne Ashley? Natürlich werden wir in Kontakt bleiben. Natürlich werden wir uns so oft wie möglich während meiner Studienzeit in New York treffen. Aber es wird nicht das selbe sein. Falls ich das noch nicht erwähnt hatte: Ich habe Mr Evans' Angebot angenommen. In einigen Monaten startet mein Studium als Event-Managerin an der NYU. Das heißt, ich werde Amerika nicht ganz den Rücken zukehren. Aber dafür meinem Leben hier in Los Angeles. Klar, man kann jetzt denken: Wieso beschwert sie sich denn dann? Ihr seid immerhin noch im selben Land. Ja, aber der Flug von Los Angeles nach New York dauert um die sechs Stunden und da ich neben der Uni nicht gerade viel Zeit haben werde und Ashley's Terminkalender die nächsten Monate voll ist, müssen wir ersteinmal ohne einander auskommen müssen. ,,Ist sie noch hier?'' fragte Chris, der aufeinmal ins Zimmer gerannt kam. ,,Ja, ist sie.'' antwortete ich und lachte leicht. Erleichtert kam er auf mich zu und umarmte mich. ,,Ich muss gleich zur Arbeit. Ich werde dich so vermissen. Wir werden uns so oft wie möglich treffen, versprochen?'' fragte er mich, als er sich von mir löste. ,,Versprochen.'' Ich lächelte leicht und wischte mir eine Träne aus dem Gesicht. ,,Mach's gut.'' Er winkte mir noch kurz und verließ anschließend den Raum. ,,Das ist doch scheiße.'' sagte Ash plötzlich und verschränkte ihre Arme. ,,Wir sehen uns doch bald wieder.'' Ich versuchte sie mit einem lächeln aufzuheitern. Aber ich kam nicht gerade überzeugend rüber. Mit einem Schmollmund schaute sie mich an und versuchte nicht loszuheulen. Ich schielte auf die Uhr neben mir und bemerkte, dass mein Flug schon in zwei Stunden geht. ,,Oh Gott.'' sagte ich und nahm meinen Koffer und meine Tasche. ,,Wir müssen los.'' fügte ich hinzu und schaute Ash an, die sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. ,,Na los.'' sagte sie, nahm ihre Schlüssel, ihr Handy und nahm mir dann meinen Koffer ab. Noch einmal schaute ich mich in ihrem Haus um und schloss dann die Tür hinter mir.

365 Days | Zac Efron (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt