Kapitel 22

5 0 0
                                    


„Man, du siehst fertig aus, alles okay?", Changbin fängt mich im Hof ab und ich sehe ihn außer Atem an. Nachdem ich Lee Know aus der Toilette gefolgt bin, konnte ich ihn nicht mehr sehen und bin durch das Schulgebäude gerannt zu unserem Treffpunkt, ehe die Anderen sich sorgen gemacht haben und da ich eh noch knallrot bin, habe ich zusätzlich auch noch eine Ausrede in der Tasche. „Ja, ja alles gut", mache ich seine Frage grinsend ab und lasse mich neben Hyunjin an der Wand hinunter. Er hingegen sieht auch nicht toll aus, er sieht einfach vor sich auf den Boden, vermutlich hat er seinen Kopf wirklich mit Gedanken zermartert. Ich stupse ihn an, er hebt seinen Kopf leicht und erwidert meinen Blick. Ich schenke ihm ein Lächeln, ich will unbedingt, dass er denkt, dass ich ihn jetzt nicht mit anderen Augen sehen würde. Meine Gedanken sind noch immer in der Toilette an Lee Knows Lippen. Er wollte irgendetwas sagen und ich bin wirklich enttäuscht darüber, dass wir diesen Moment nicht zu Ende bringen konnten. Ich wünschte die Person wäre nicht rein gekommen. Ich bin viel zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, anstatt für Hyunjin da zu sein und lehne mich einfach an seine Schulter und sehe vor mir auf den Boden. Wie lange die zwei wohl schon wissen, dass sie auf das andere Geschlecht stehen? Wie haben sie es Erfahren und wie sind sie damit umgegangen? Vielleicht sollte ich mich jemanden von ihnen anvertrauen und mit ihnen darüber reden, sie fragen, aber möchte ich den wirklich, dass sie wissen, dass ich vermute auf Jungs zu stehen? Nein, ich wollte nicht, dass sie es wissen, vielleicht kann ich es schaffen sie zu fragen, ohne das es offensichtlich ist. „He Han?", höre ich Hyunjins Stimme neben mir, doch nehme sie nicht wahr, erst als er mit seiner Schulter wackelt sehe ich auf: „Hm?" „Findest du es schlimme?", er spricht leise, sodass die Anderen uns nicht hören können und ich sehe ihn an: „Absolut nicht. Ich bin zwar etwas enttäuscht, dass ich es so erfahren habe und ihr mir das nicht gesagt habt, aber ich verstehe das auch. Ich hoffe einfach nur, dass ihr das irgendwie wieder hinbekommt, also bitte rede mit Felix!", sage ich ehrlich und sehe den Jungen neben mir mit einem Lächeln an. Er erwidert mein Lächeln kurz, ehe er auf sein Handy sieht. „Felix hat es nicht böse gemeint, wirklich nicht. Er hätte nichts gesagt, wenn er sich nicht sicher ist, wie ich reagiere", versuche ich den Jungen neben mir zu besänftigen, da ich immer noch spüre wie angespannt er ist.

Die Pause geht viel zu schnell vorbei und schon klingelt es zur Pausenende. Ich rappelte mich auf und bin unglaublich nervös, werde ich jetzt wieder auf Lee Know treffen? Wie wird er reagieren? Wie werde ich reagieren? Ich mache mir unnötig Gedanken, denn als ich das Klassenzimmer betrete, wartet ein leerer Stuhl neben Felix auf mich und Lee Know war nicht zu sehen. Doch auf meinem Tisch, steht ein Schoko Muffin und ich sehe Felix fragend an, als ich den Muffin anheben möchte. „Der ist von Minho", sagte dieser, ehe er wieder in sein Handy sieht. Sofort legte sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich hebe den Muffin an, als ich eine Notiz darunter auf meinem Tisch gekritzelt entdecke: „Wenn du herausfinden willst, was du willst!", darunter steht noch eine Zahlenkombination und ich vermutete stark, dass es seine Handynummer war. Ich spüre, wie mein Herz zu rasen beginnt und nehme schnell mein Handy, speichere seine Nummer ein und mache ein Bild davon, ehe ich mein Mäppchen auf die Notiz lege und Felix sie bemerkt. Den Muffin hebe ich mir für den nächsten Lehrerwechsel auf und konzentriere mich erst einmal auf den aktuellen Unterricht.

Als wir dann kurz ein paar Minuten Pause haben, während die Lehrer sich wechselten, geht Felix auf die Toilette und ich beiße genüsslich in den Muffin, ehe ich mein Handy heraus nehme und den noch leeren Chatverlauf zwischen Lee Know und mir öffnete. Sollte ich ihm schreiben? Was wenn er es falsch verstand? Ich entscheide mich, mich für den Muffin bei ihm zu bedanken, was daraufhin folgte, lasse ich auf mich zukommen. Also tippe ich:

Han: Danke für den Muffin :P

Vermutlich hatte er noch Unterricht, den er Antwortete nicht und als Felix wieder kommt, stecke ich mein Handy weg und sehe ihn an: „Achja, ich wollte dich ja noch fragen, was du vorhin mit Lee Know besprochen hast, er war danach richtig durch den Wind?" „E-echt?", ich spüre wie warm es mir wird und vermutlich werde ich auch rot, weswegen ich mein Gesicht wegdrehe und mich über mein Notizbuch beuge. „Nichts wichtiges. Weiß nicht was nach unserem Gespräch passiert ist, vielleicht war ja was danach", es ist viel einfacher Felix etwas vorzumachen, wenn ich ihn nicht ansehe und da unser Mathelehrer den Raum betritt, fällt der Junge neben mir sowieso in Schweigen. „So. Ich habe eure Mathearbeiten dabei", als ich diese Worte höre, fängt mein Herz wieder an schneller zu schlagen, dieses mal nicht wegen einem Jungen Namens Lee Know, nein sondern weil ich heute Erfahren werde, ob ich hier bleiben kann oder ob ich wieder zurück nach Hause muss. „Aber, ihr werdet sie erst kurz vor Schulschluss bekommen und als Hausaufgaben werdet ihr die Korrektur machen", im Klassenzimmer geht ein unzufriedenes Murren umher und ich sehe Felix entgeistert an: „Ist das sein Ernst? Ich will doch einfach nur die Arbeit haben", knurre ich gereizt und wackel nervös mit meinem Bein. „Das wird schon", Felix legt beruhigend eine Hand auf mein Oberschenkel und ich höre auf, mit meinem Bein zu wackeln, als er jedoch bemerkte, was er tut zieht er schnell seine Hand zurück und murmelt: „Sorry". Erst bin ich verwirrt, doch dann verstehe ich, warum er sich entschuldigt und lege meine Hand auf seine: „Wie schon gesagt, es ist alles gut, ich denke mir nichts dabei", ich schenke ihm ein Lächeln und sehe dann wieder zum Lehrer, da er mich gerade ermahnt aufzupassen. Genervt rolle ich mit den Augen und öffne mein Schulbuch. Ich hoffte die Stunden würden schnell vergehen.

Wish you back [Minsung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt