Kapitel 25

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Die Sterne leuchten hell, als wir das Sushi Restaurant verlassen und ich sehe in den Himmel. Viele Menschen sind in der Fußgängerzone unterwegs, die entweder auf dem Weg zu einer Party sind oder hier in der Nähe etwas essen gehen wollen. „Wollen wir laufen? Ein Spaziergang tut bestimmt gut?", Lee Know sieht mich an und ich nicke. Ich bin froh, dass er nicht vorschlägt wieder mit dem Bus zu fahren und so laufen wir los und genießen die frische Luft. „Ich bin froh, dass du heute mitgekommen bist", Lee Know sieht mich von der Seite an und auf seinen Lippen liegt ein Lächeln. „Ich wusste nicht, ob du Zeit mit mir alleine verbringen möchtest", etwas Unsicherheit huscht durch seine Augen und ich mustere ihn, ehe ich sage: „Wieso sollte ich nicht Zeit mit dir verbringen wollen", ich stutze über meine Worte und stecke meine Hände in die Jackentasche, während wir am Han River entlang laufen. „Lass uns eine kleine Pause machen", meint er dann und steuert das Ufer des Flusses an und setzte sich einfach ins Gras. Ich folge ihm und setze mich ebenfalls neben ihn. Die Sterne leuchten hell und werden von der Wasseroberfläche gespiegelt. Ein kühler Wind wehte durch das Gras und uns durch die Haare. Mein Blick gleitet vom Wasser zu dem Jungen neben mir und ich mustere sein Seitenprofil. Egal wo wir sind, seine Nähe beruhigte mich immer und wie er so nachdenklich ins Wasser sieht ist mehr als attraktiv. Ich sehe ihn wirklich gerne an, er ist ein hübscher Junge und er faszinierte mich. Seine Aura, die er ausstrahlte zieht mich jedes mal magisch an, als wären wir Magnete. „Ich verstehe dich Han", er durchbricht die Stille zwischen uns, doch er sieht mich nicht an. Sein Blick ist immer noch auf das Wasser vor mir gerichtet und er hat seine Stirn nachdenklich gerunzelt. „Das ist alles neu für dich. Dein Kopf muss jeden Tag fast explodieren, so sehr machst du dir darüber Gedanken, was mit dir los ist. Hab ich Recht?", ich kann durch die Dunkelheit erkennen, dass seine Augen kurz zu mir herüber schielen und er schlingt seine Arme um seine Beine, ich nicke kaum merklich. „Es tut mir Leid, falls ich dich überfordert habe, falls es für dich zu schnell ging..", sein Blick ist weiterhin auf den Han River gerichtet. „Aber, da du hier neben mir sitzt und allein die Tatsache, dass du Zeit mit mir alleine verbringen willst, zeigt mir, dass es nicht so schlimm für dich gewesen ist und das es dich nicht abschreckt. Also sag mir, Jisung~", endlich sieht er mich an und auf seinen Lippen liegt ein unmerkliches Grinsen, während er mir in die Augen sieht. „Was geht in deinem Kopf ab? Wieso lässt du mich all die Dinge mit dir anstellen?" Mein Herz schlägt schon wieder viel zu schnell und nervös beginne ich an meinem Reißverschluss an meinem Hosenbein zu spielen. Ich bekomme kein Wort heraus, geschweige weiß ich nicht einmal, was ich sagen soll. Ich kann ihm nur in die Augen sehen, sie ziehen mich in einem Bann, ich verliere mich in ihnen, kann einfach nicht weg sehen. Ich räuspere mich, schaffe meine Stimme wiederzufinden: „L-lee Know", sie ist leise und dünn. Ehe ich weiter sprechen konnte, unterbricht mich Lee Know: „Minho. Nenn mich bitte Minho, wenn wir alleine sind!", es ist eine ehre ihn so nennen zu dürfen und ich spüre, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt und ich bin froh, dass es dunkel ist und er die Röte in meinem Gesicht nicht sehen konnte. „M-minho", meine Unsicherheit kann man deutlich aus meiner Stimme entnehmen und ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. Was geht in meinem Kopf ab? Zu viel, zu viel und doch nichts. Meine Gedanken sind durcheinander und ich kann sie nicht Ordnen. Es dauert ein paar Sekunden, ehe ich versuche die richtigen Worte zu finden: „Ich weiß nicht was mit mir los ist. Und irgendwie...habe ich Angst", ich beiße mir nervös auf meine Unterlippe und sehe auf das Wasser, das die kleinen Lichter, der Straßenlaternen widerspiegelte. Immer noch spüre ich den Blick des Jungen neben mir auf mir und ich zupfe weiterhin nervös an dem Reißverschluss herum. „Wovor hast du Angst?", Lee Knows Stimme war im Gegensatz zu meiner stark und selbstsicher und dennoch vermittelt er mir ich könne ihm in diesem Moment alles anvertrauen. „Ich glaube vor allem!", sind meine Worte. Spaziergänger laufen hinter uns den Weg entlang und ich sehe über die Schulter, um ihnen nach zusehen. Als ich wieder zurück auf das Wasser sehen will, fängt Lee Know mein Blick ein und ich sehe ihn durch die Dunkelheit an. In seinen Augen glitzern die kleinen Lichter, die auch schon auf der Wasseroberfläche spiegeln und ich muss schlucken. Für mich ist Lee Know in diesem Moment, der schönste Mensch auf der Welt. „Ich kann dir helfen, die Angst zu nehmen", ich realisiere erst nicht, was er sagte, erst als er weiter spricht: „Ich möchte dir helfen, deine Angst zu nehmen und deinen Kopf zu sortieren. Vertraust du mir?", mein Herz schlägt immer noch so schnell und mein Magen beginnt wild zu tanzen. Er schaffte es immer wieder, mich aus der Fassung zu bringen, alleine schon an dem ersten Tag, an dem wir uns kennen gelernt haben. Er hat kein Wort mit mir gewechselt und nun sitzen wir hier neben einander und er bietet mir an herauszufinden, ob ich auf Jungs stehe. Das er es tut, ist mir inzwischen klar. Ich möchte seinem Blick ausweichen, doch seine Augen haben meine eingefangen. Meine Hand zupft immer noch an dem Reißverschluss herum, weil ich so nervös bin, bis Lee Know meine Hand fest hält: „Du musst bei mir nicht nervös sein Jisung. Ich werde nichts machen, was du nicht willst. Also, vertraust du mir?", er hält meine Hand und mein Blick wandert automatisch von seinen Augen zu seinen perfekten Lippen und wieder hinauf zu seinen Augen. Ich kann aus seinem Gesicht einfach nicht lesen, was er denkt. Er kann das einfach zu perfekt, vor allen anderen zu verstecken was er denkt und fühlt. Ich frage mich in dem Augenblick, was er durch machen musste, um so eine Fassade aufrecht zu erhalten. Es ist, als hätte das Erlebte eine Mauer um seine Gefühle gebaut und er kann sie nicht einreißen um mir zu zeigen, was er fühlte. Und irgendwie habe ich das Bedürfnis sie für ihn einzureißen. „Ich vertraue dir", diese Worte kommen klar und deutlich über meine Lippen. Lee Know nickt und lässt meine Hand los und dreht sich wieder zum Wasser zurück, um dieses anzustarren, so verweilen wir eine kleine Weile, bis er aufsteht und mich ansieht. „Na los, lass uns langsam gehen!"

Wish you back [Minsung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt