Ich höre gespannt zu, wie Blaine mit Godric und seinem Vater ein paar Dinge bespricht. So wie es sich anhört, muss Blaine eine Eröffnungsrede für das neue Theater halten. Es gibt genaue Anweisungen, was er sagen muss und wie er es sagen muss.
Ich erkenne Blaine hier um ehrlich zu sein gar nicht wieder. Im Vergleich zum letzten Jahr, wirkt er jetzt richtig erwachsen und pflichtbewusst. Er hat eine wirklich gute und positive Entwicklung durchgemacht. Er hat mit gerade einmal 18 Jahren, eine Aufgabe zu erfüllen, an denen schon die ein oder andere Person gescheitert ist, die deutlich älter war als er. Er muss ein ganzes Land repräsentieren.
Ich bewundere ihn dafür.
Und ich kann es auch nachvollziehen, wieso ihm das alles zu viel ist. König zu sein ist ein enormer Unterschied zur Rolle des Kronprinzen.
„Möchten Sie noch etwas Trinken?", fragt mich eine Stewardess freundlich. Sie lächelt mich freundlich an und hält mir ein Tablett mit Getränken vor mein Gesicht.
„Nein danke", sage ich lächelnd.
Mir wird gerade bewusst, dass dieses Flugzeug gerade nur für Blaine von Manchester nach Hamburg nach Hamburg fliegt.
Das ist so surreal. Und schädlich für die Umwelt. Vor allem aber, ist es das komplette Gegenteil von meinem Leben.
„Alles in Ordnung?", fragt mich Blaine.
Ich nicke kurz. „Alles bestens. Es ist nur alles so... so unwirklich. Ich fliege mit dir nach Deutschland und du bist ein König..."
Blaine lehnt sich zurück und schaut mich an. „Ich kann das alles auch kaum glauben." Richtig glücklich wirkt er gerade nicht, eher müde, überfordert und etwas unzufrieden.
„Ist bei dir denn alles in Ordnung?", frage ich ihn.
„Ich könnte mir besseres vorstellen, an einem Sonntag."
„Was denn?"
Er grinst mich breit an und nimmt meine Hand.
„Irgendwas mit dir zusammen, alleine, auf meinem Zimmer."Ich erwidere sein Grinsen und lehne mich ebenfalls zurück. Ich würde jetzt auch viel lieber Zeit mit ihm allein verbringen. An Zweisamkeit hat es uns irgendwie schon immer gefehlt. Leider.
Nach über eine Stunde, landen wir endlich in Hamburg. Die Landung ist ziemlich turbulent, da das Wetter hier wirklich miserabel ist. Es regnet sehr stark und der Wind pfeift einen regelrecht um die Ohren. Das deutsche Wetter, unterscheidet sich nicht wirklich von dem aus England.
Als wir ankommen, werden wir schon von unzähligen Leuten erwartet, die alles dafür tun, dass wir trocken bleiben während wir zum Auto laufen. Ein Dutzend Regenschirme werden über uns gehalten, während Blaine hunderte von Fragen zugeworfen werden. Hin und wieder blendet mich ein Blitzlicht. Diese Situation ist Crazy. Und sie überfordert mich.
„Wer sind Sie? Sind Sie der Junge vom Foto?", fragt mich ein Mann und hält mir sein Mikrofon entgegen. „Äh...", murmel ich nur und in diesem Moment zieht mich Blaine in das Auto und schiebt die Tür hinter uns zu.
„Was...?", frage ich verwirrt. „Was war das denn?"
„Keine Sorge", sagt er. „Davon landet nichts im Internet, die Security kümmert sich darum."
Fassungslos starre ich durch die getönten Scheiben nach draußen. Diese Leute sind doch wahnsinnig. Wieso sind sie so aufdringlich? Ist das überhaupt erlaubt, andere Leute einfach zu fotografieren?
„Hey", sagt Blaine zu mir und lächelt mich an. „Mach dir keinen Kopf."
Kurz darauf öffnet sich die Tür und Blaines Vater steigt ebenfalls ein. Er schüttelt den Kopf und wirft einen der Männer einen bösen Blick zu, bevor er die Tür schließt. „Woher wissen die denn, wann wir landen? Verrückt", sagt er zu sich selbst.
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Royal secret [Band 2] || BoyxBoy
RomanceNach dem tragischen Tod seiner Mutter, wird Blaine mit gerade einmal 18 Jahren, unerwartet zum König gekrönt. Nun steht er vor einer noch größeren Verantwortung. Während er versucht seine königlichen Pflichten zu erfüllen und der Öffentlichkeit gere...