Royal secret [Band 2] || BoyxBoy

Marlon und Elias - Blaine POV

Die ersten beiden Schulstunden ziehen sich ziemlich in die Länge. Latein wirkt heute noch trockener als sonst und Politik ist nicht wirklich mein Fach, wenn man bedenkt, dass ich mich sowieso nicht an Diskussionen beteiligen darf. Somit heißt es die gesamte Stunde; zuhören und langweilen.

Die Pause verbringe ich mit Stacy, Hannah und Steve in einem der zahlreichen Pausenräumen. Viel lieber wäre ich bei Elijah gewesen, aber ich habe ihn nirgends gesehen. Bestimmt ist er irgendwo mit seinen Freunden unterwegs.

Hannah und Steve unterhalten sich über ein Konzert, auf dem sie am Wochenende waren. Ich wusste nicht einmal, dass die beiden so gut befreundet sind. Viel zu viel geht in der letzten Zeit an mir vorbei. Mein Kopf ist einfach wo ganz anders.

Wiederum bin ich auch ganz froh darüber, denn so bekomme ich die ganzen Dramen nicht mit. In meinem Leben gibt es schon genug Drama und da muss ich mir das von anderen nicht auch noch antun. Wobei... Drama kann auch mal ganz spannend sein.

Viel zu schnell ist die Pause wieder vorüber, und wir gehen zu unserem Unterrichtsraum.
„Shit, ich habe ein Buch vergessen, ich komme gleich nach", sage ich zu meinen Freunden und laufe in die andere Richtung.

Ich öffne meinen Spind und greife nach dem Geschichtsbuch, währenddessen höre ich zwei Jungs hinter mir, leise über mich sprechen.

„...bestimmt von dieser Schwuchtel."

Ich erkenne seine Stimme sofort wieder, es ist dieser Marlon, der Elijah mal so dumm angemacht hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er ihn letztes Jahr auch mit gemobbt hat. Er hat es mir zwar nie erzählt, aber alles spricht dafür.

Ich sehe, wie die beiden Jungs sich trennen und Marlon in Richtung der Toiletten läuft. Ohne groß darüber nachzudenken, laufe ich ihm hinterher. Ich werde ihn jetzt definitiv zur Rede stellen. Meine Stimmung ist heute sowieso schon im Keller.

Ich warte einen Augenblick, bevor ich das Badezimmer ebenfalls betrete. Marlon ist gerade dabei, sich die Hände zu waschen.

„Was ist eigentlich dein Problem?", frage ich ihn sofort.

„Mein Problem? Was meinst du?", fragt er mich scheinheilig.

„Ja, was meinst du?", höre ich eine andere Stimme sagen. Sein Freund, Elias heißt er glaube ich, ist ebenfalls zu uns gekommen.

„Das ist absolut lächerlich", sage ich. Die beiden tun so, als würden sie nicht wissen wovon ich spreche. Marlon zuckt mit den Schultern und schaut seinen Kumpel aus den Augenwinkeln an.

„Wieso ist euer Leben so langweilig, dass ihr euch so für das von den anderen interessiert? Oder was genau gibt es euch, hinter dem Rücken über andere zu sprechen?"

„Ich glaube er meint die Schwuchtel", sagt Elias und betont das letzte Wort dabei besonders.

„Bist du selbst auch eine, oder wieso stört es dich?", fragt mich Marlon sarkastisch. „Aber so wie es aussieht, ja."
Er deutet auf den Knutschfleck an meinem Hals.

Ich beiße meine Zähne fest aufeinander, das hier macht mich noch wütender, als ich es sowieso schon bin.

„Ich bitte dich Blaine, mach dich nicht lächerlich. Das ist ein Sozi, du hast blaues Blut."

„Stimmt", sagt Elias. „Dieser Elijah ist ein Junge aus der Unterschicht. Du bist ein König, wie sieht das denn aus?"

Wütend balle ich meine Fäuste. Wie soll ich mich bei denen bitte beherrschen? Ich habe meine Wut sowieso schon nicht gut unter Kontrolle.