23. In einem anderen Universum - Blaine POV

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Nachdem ich mehrere Minuten im Badezimmer verbracht habe und ich mich soweit etwas beruhigt habe, laufe ich wieder zurück zum Thronsaal.

"Geht es Ihnen besser, Eure Majestät?" fragt mich Herzogin Kate.

Ich nicke kurz und nehme einen Schluck Wasser. Am liebsten wäre ich nicht wieder hierher zurückgekommen.

"Es gibt noch eine andere Option", sagt sie zu mir.

"Und welche Option wäre das?", frage ich sie neugierig.

"Wie Sie wissen, müssen Sie einen Thronfolger zur Welt bringen. Wenn Sie mit einem Jungen zusammen sind, können Sie das natürlich nicht auf natürlichem Wege, aber heutzutage gibt es viele Möglichkeiten. Zum Beispiel könnte man es mit Sicherheit arrangieren, dass Sie in 20 Jahren eine adelige Leihmutterschaft vollziehen. Natürlich gibt es dann auch viel zu besprechen, aber das wäre eine Möglichkeit."

"Er muss eine Beziehung mit einer Frau führen, zumindest für die Öffentlichkeit", sagt mein Vater.

"Ist das gerade dein Ernst?" frage ich ihn wütend. "Im Flugzeug hast du etwas anderes gesagt."

"Es geht nicht anders, Sie brauchen eine öffentliche Beziehung mit dem anderen Geschlecht", sagt Herzog Lee.

"Das ist genau das, was ich nicht will. Ich will kein Geheimnis mehr aus der Sache mit Elijah machen."

„Als guter König, hat man seine Gefühle zu verstecken. Oder eben seine Beziehung. Aber das ist zu gefährlich, am besten wäre es, wenn ihr beide Rücksicht auf die Monarchie nehmt."

Fassungslos schaue ich meinem Vater in die Augen. „Du ziehst hier aus. Du wirst nicht länger im Palast leben."

Ich schließ meine Augen für einen Moment und atme tief durch. „Diese Unterhaltung wird morgen weitergeführt." Ich stehe auf und schaue zu Elijah und seiner Mutter. „Kommt ihr?"

Elijah nickt und steht sofort auf, er greift nach dem Arm seiner Mutter und zieht sie mit. Zusammen verlassen wir den Thronsaal und begeben uns nach oben.

„Es tut mir wahnsinnig leid, dass es so gelaufen ist."

Grace lächelt mich an. „Du hast das total gut gemacht, wirklich. Das was du meistern musst, ist unglaublich." Sie streichelt meinen Arm und nickt mir zu.

„Sehen wir uns dann nochmal? Ich will nur duschen und dann komme ich zu dir."

Elijah nickt emotionslos und dreht sich um.



Wenige Minuten später stehe ich in meinem Ankleidezimmer und schaue in den Spiegel. Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Dieses Gesicht wirkt so fremd.

Eine einzelne Träne läuft über meine Wange und tropft von meinem Kinn. Gerade wusste ich noch nicht was richtig und falsch ist und jetzt... jetzt weiß ich es.

Plötzlich ergibt alles Sinn, obwohl es eigentlich keinen Sinn hat. Diese Situation kann niemals gut ausgehen. Das ist unmöglich. Ich muss jetzt so handeln, dass der kleinstmögliche Schaden entsteht. Auch wenn das bedeutet, dass ich mir damit selbst schade. Ich muss Elijah vor all den Leuten schützen. Und vor der Öffentlichkeit.

Das Leben ist ungerecht. War es immer und wird es immer sein.

„Verdammte Scheiße", brülle ich so laut es nur geht und balle meine Hände zu Fäusten. Ohne darüber nachzudenken, hole ich aus und schlage mit meiner rechten Faust gegen den Spiegel. Mit all meiner Kraft.

Ein Klirren hallt durch den Raum und der Spiegel zerspringt in tausend Teile. Die Scherben landen auf dem Boden und mein Blut tropft daneben.

„Fuck."
Ich laufe ins Badezimmer und nehme mir das erst beste Handtuch und wickel es provisorisch um meine Hand. Ich muss zu Elijah, auch wenn ich nicht klar denken kann.

Vorsichtig klopfe ich an Elijahs Tür und warte, bis er sie öffnet.

„Wolltest du nicht noch duschen?", fragt er mich verwirrt.

„Ich will lieber bei dir sein", antworte ich und laufe an ihm vorbei, in das Schlafzimmer.

Wir sitzen uns im Bett gegenüber und schauen uns an.
„Der Tag war mies, oder?", fragt er mich mit traurigen Augen.

Ich nicke nur stumm. Das war er wirklich. Er greift nach meiner Hand und weitet dann seine Augen. „Was ist denn da passiert?"

„Ach nichts, mein Spiegel ist nur zersprungen und ich habe in eine Scherbe gegriffen. Halb so wild."

„Bist du dir sicher? Sollen wir ein Hausmädchen rufen?"

„Nein", sage ich und lächel ihn an. „Ich will einfach mit dir alleine sein."
Ein letztes Mal, füge ich in Gedanken hinzu.

„Wir schaffen das... oder? Du... Du machst das nicht, oder?"

Ich schaue ihn mit leerem Blick an, schüttel dann allerdings meinen Kopf. „Ich mache das nicht."

„Es muss eine andere Lösung geben... die gibt es doch... oder?"

„Ja", flüstere ich. „Aber lass uns nicht darüber sprechen. Gehen wir duschen?"

(...)

Jeder Nerv, jede noch so kleine Zelle in meinem Körper, sehnt sich nach diesem vollkommenen Menschen hier vor mir. Ausnahmslos alles an ihm ist perfekt. Es gibt nichts, was ich nicht liebe und begehre.

Er löst so starke Gefühle in mir aus, wie noch niemals jemand zuvor. Und niemand wird das je auch nur ansatzweise wieder schaffen können.

Ich liebe ihn. Ich liebe ihn mit allem was ich habe. In einem anderen Universum, sind wir mit Sicherheit ein Paar. In einem anderen Universum, können wir glücklich sein.

„Willst du mich nur anschauen?", fragt er mich grinsend.

Am liebsten würde ich dich für immer anschauen.

(...)

„Blaine..." flüstert er seufzend und drückt seinen Körper an meinen. „Ich liebe dich."

Für einen Moment löse ich mich von ihm und schaue ihn an. Seine nassen Haare kleben an seiner Stirn und sein Blick sagt gerade mehr als tausend Worte. Er ist gefüllt mit so viel Leidenschaft und Lust.

„Und ich liebe dich, mehr als alles andere", flüstere ich, bevor ich meine Lippen mit seinen versiegel.

Es gibt kein schöneres Gefühl, als ihn zu küssen. Seine Lippen sind so weich und einfach nur köstlich. Ich könnte tagelang nichts anderes machen.

(...)


Alles was diese Nacht passiert, werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Sie ist unvergesslich, voller Liebe und Leidenschaftlich. Ich weiß jetzt schon, genau in diesem Moment, dass ich das alles so verdammt vermissen werde.

Elijah noch einmal so zu spüren, bringt mich beinahe um den Verstand. Erst als es schon wieder hell wurde, liegen wir nebeneinander und schauen uns an.

Die Sonne fällt durch das Fenster und lässt seine Haut goldbraun wirken. Sie ist so makellos.

Sanft streiche ich über seinen Rücken und löse somit eine Gänsehaut auf seinem kompletten Körper Körper aus.

In diesem Moment wünsche ich mir so sehr, es müsste nicht das letzte Mal sein. Doch das ist es.

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Habt ihr eine Ahnung, was Blaine hier vor hat?🫣

Aufgrund der neuen Community Richtlinien, habe ich die Stelle mit dem sexuellen Inhalt durch (...) ersetzt.
Wenn es jemand dennoch lesen möchte, kann er mir einfach eine DM schicken <3

Royal secret [Band 2] || BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt