Was hält mich am Leben?
Es ist die Hoffnung,
die mich immer weiter durch die Dunkelheit gehen lässt.
Klammere mich an jeden Funken Leben,
warte auf das entfachen des Feuers;
trotz der Gewissheit in den Tiefen meiner Seele,
dass es nicht zur Realität wird-
meiner Realität.
Die Sehnsucht lässt mich aufrecht stehen,
macht sich mit ihren so bekannten Schmerzen aufmerksam,
schickt mich jeden Tag
auf mein eigenes Schlachtfeld.
Zum Zeitpunkt
meines letzten Atemzuges
werde ich wissen,
ob ich mein Leben gelebt
oder nur der Illusion hinterher gerannt bin;
aber bitte,
gib mir noch unendliche Atemzüge-
mein Leben soll doch erst beginnen!
Der Regen prasselte melodisch gegen die Scheiben der Familienlimousine ihres Vaters. Ihr Blick verweilte nicht lang an den vorbeiziehenden Häusern. Wie immer herrschte Schweigen zwischen ihnen. Schlimmer, absolute Stille hatte sich über sie gelegt. Als ob nichts sie miteinander verbinden würde, sie unterschiedliche Leben führten, er Amelia nie in seinen Armen gehalten hätte. Ein Fremder, dachte sie, alle Menschen die ich kenne sind mir fremd.
Amelia van Bay, schon der Name klang in ihren Ohren falsch. Geboren vor 17 Jahren als Tochter eines Anwalts mit einem unerschöpflichen Familienvermögen und einer schönen Mutter, der es immer nur um das Ansehen ihrer Familie in der ihr so wichtigen Gesellschaft geht. Doch nichts war echt. Nicht die viel zu große Villa die kalt in der Landschaft stand, die netten Essen mit angeblichen Freunden, das Lächeln auf den Familienfotos. Sie wusste nicht wer ihre Eltern waren, ob sie von einem anderen Leben träumten oder ob Sehnsucht in ihren Herzen wohnte. Sie waren eine hübsche Hülle die nicht erkennen ließ, ob in ihnen Leben zu finden war. Empfanden sie überhaupt irgendetwas?
Ihre eigene Traurigkeit nahm sie schon nicht mehr wahr, zu lange ist sie schon ein Teil ihrer Selbst, hatte sich dunkel in ihr ausgebreitet. Sie war langsam in ihr einst lebendiges Herz getropft, bis es nur noch stumpf vor sich her schlug und sie nichts anderes fühlen konnte als die unendliche Traurigkeit. Nicht, dass sie gefühllos war, aber die Traurigkeit legte über alles seinen schweren Schleier der alles erdrückte, ihre Umgebung grau erscheinen ließ und wenn die Traurigkeit endgültig siegte, spürte sie es in ihrem Magen, zogen sich ihre Lungen zusammen so dass ihr das atmen schwer fiel und ständig in ihr ein Kampf gegen die Traurigkeit tobte, den sie selten besiegen konnte. Sollte sich ihr Gegner jedoch einmal verstecken, hinter einer Narbe in ihrer Seele hocken, dann fühlte sie nichts. Das war das Schlimmste. Sie fühlte lieber die erdrückende Traurigkeit, als dieses nichts in ihrem Inneren ertragen zu müssen.
Die Traurigkeit
hat sich tief in mich gegraben.
Sie breitet sich aus-
ganz langsam,
ich kann ihr nicht entkommen.
Alles in mir
ist von ihr in Beschlag genommen worden,
sie lässt sich nicht zum gehen überreden.
Schwarze Wolken kommen mir entgegen,
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Der Weg ins Leben
Teen FictionAls junges Mädchen seinen Weg im Leben zu finden ist nicht einfach, es braucht Menschen, die einem zur Seite stehen und begleiten. Am meisten jedoch hat oft die erste Liebe den größten Einfluss...