Kapitel 71 - Alles was ich wollte

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Ich lief wieder zu den heißen Quellen und fand Amis im Wasser vor. Er hatte den Rücken zu mir gedreht und füllte seine Hände mit Wasser, um es über seinen Kopf zu gießen.

Mein Blick hin an seinem, von Muskeln definierten Rücken. Und an den Muskeln seiner Arme, welche sich anspannten, während er seine Hände über seinen Kopf hob.

Ich räusperte mich und er drehte sich ohne Eile zu mir um.
„Warum Sundari?", wollte ich wissen.
Amis kam auf den Rand des Wasserbeckens zu und legte seine Arme auf dem Steinrand ab.
„Wegen der Unendlichen Quelle unterhalb der Stadt. Wenn sie dort hineingehen, werden sie von ihren Schulden rein gewaschen.", erklärte er. Ein Heiliger Ort.
„Dann müssen sie sich einen anderen Ort suchen, die letzten Jahrzehnte haben sie es auch geschafft. In Sundari ist mein Zuhause.", lehnte ich ab. Amis stieß ein belustigtes Schnauben aus.
„Es gibt keinen anderen Ort dafür. Dieses Gewässer soll es bereits zur Zeit der alten Mythosaurier gegeben haben, es ist eine Heilige Stätte. Vielleicht solltest du auch wissen, dass sie jeden verstoßen, der die Regeln bricht. Er kann erst zurückkehren wenn er in dieser Stätte gebadet hat. Willst du das diesen Menschen wirklich verwehren, weil du in deinen Palast möchtest?" hakte Amis scharf nach.

Ich sah zu ihm hinunter.
„Nein." hauchte ich.

Ich seufzte.

„Dann sollen sie es bekommen, aber sie sollen da sein, wenn ein Angriff droht. Sie sollen zur Verteidigung immer abrufbar sein.", legte ich fest.

Amis lachte in sich hinein.
„Das sollten wir geregelt bekommen, schließlich bin ich Mand'alor. Wenn ich zu den Waffen rufe, müssen sie kommen.", lächelte er überzeugt von sich selbst.

Ich verdrehte meine Augen.
„Du bist dir deiner Stellung ziemlich sicher.", merkte ich an.
„Du wolltest gegen mich nicht antreten.", gab Amis schulterzuckend zurück. Ich schwieg, ich hätte gerne gegen ihn gekämpft.

Nur um ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen.
„Aber ich hätte dich gewinnen lassen.", fügte Amis hinzu.
Ich lächelte leicht.

„Also kein fairer Kampf.", schmunzelte ich und wandte mich ab.

In dem anderen Raum blieb mein Blick an dem großen Bett hängen. Es gab nur diese eine Schlafmöglichkeit hier.

Ich legte mich in das Bett hinein und es dauerte nicht lange, ehe Amis nach einer Weile kam.
„Ich hoffe das geht in Ordnung für dich?", fragte er.

Mein Blick hing an seinem freien Oberkörper.
„Irgendwo musst du schlafen.", gab ich zurück.

Erst jetzt stieg er ins Bett.

Er rückte nicht näher heran, zwischen uns war noch eine Armlänge Platz. Stille erfüllte den Raum.
„Tut mir leid, wegen deinem Vater.", beendete ich die Stille.

Amis sah zu mir.

„Nein, ich sollte mich entschuldigen. Er hat Maul hierher gebracht und deshalb wurde deine Mutter getötet."

Ich wusste, dass es die Wahrheit war. Aber es war nicht nur Pre Viszlas Schuld. Er war genauso ein Mittel zum Zweck gewesen, sich an meinen Vater zu rächen.
„Nachdem meine Mutter gestorben war, hat er sich einfach verändert. Er wollte Rache an den Neuen Mandalorianern. Er war nur getrieben von Hass.", murmelte Amis.

Er hat noch nie über seine Mutter ein Wort verloren. Ohne nachzudenken legte ich meine Hand auf seinen Arm.
„Dein Vater wurde nur benutzt, um meinem Vater zu schaden.", gestand ich.

Verwundert sah Amis mich an.
„Dein Vater?", hakte er nach.
Ich nickte leicht.

„Er lebt noch?", hakte er nach.
Ich stimmte nickend zu.

Kryze Clan - KlonkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt