Chapter 2

83 6 0
                                    

„Hör auf zu meckern und iss lieber." lachte er dann auch schon und biss selbst genüsslich in seinen eigenen herein.

„Wollen wir auch noch zu ein paar anderen Ständen gehen?" fragte Minho mich, nachdem wir fertig gegessen haben.
„Jaaa!" erwiderte ich auch schon mit Vorfreude und zerknüllte die Serviette.
„Dann bring ich noch schnell den Müll weg." sagte er schnell, nahm mir diesen aus der Hand und lief auch schon los.
Lächelnd blieb ich stehen und wartete auf meinen besten Freund. Dieser kam jedoch nicht so schnell wieder, wie ich gedacht hatte, wodurch ich etwas unruhig wurde.
Dann wurde ich auch noch von irgendwelchen betrunkenen Typen fast umgerannt und ich bekam langsam aber sicher Panik.
Wo blieb Minho nur?
Wieso musste er genau jetzt weg sein?
Mein Atem wurde immer flacher und ich schaute mich panisch nach meinem Freund um, welchen ich jedoch einfach nicht finden konnte. Unruhig lief ich durch die Menschenmasse und versuchte mich wieder zu beruhigen, während ich ihn suchte, doch es wurde immer schlimmer.
Ich bekam keine Luft mehr und fing an zu zittern. Meine Beine wurden immer schwächer und ich hatte das Gefühl zu ersticken.
Mein Blick fiel auf einen großen Baum links von mir, an welchem keine Leute standen. So schnell wie ich konnte lief ich zu diesem hin und ließ mich an ihm zu Boden sinken.
Ich zitterte am ganzen Körper und merkte auch schon, wie mir die ersten Tränen die Wange runterliefen. Schnell zog ich die Beine an meinen Oberkörper und legte meinen Kopf auf meinen Knien ab, in der Hoffnung mich so beruhigen zu können. Doch das funktionierte nicht. Es war alles so laut um mich herum und ich bekam einfach keine Luft mehr, wodurch ich nur noch mehr Panik bekam.
Warum konnte Minho nicht einfach wieder kommen?
Wieso war ich nicht einfach mit ihm mitgegangen?
„Oh Gott, Jisung, da bist du ja! Hey, es wird alles gut, ja?" riss mich auf einmal eine Stimme aus meinen Gedanken, woraufhin ich mit verheulten Augen zu der Person aufschaute.
„M-Minho." schluchzte ich und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen, nur damit er mich direkt in seine Arme schließen konnte.
„Es ist alles gut, Jisung, ich bin ja hier. Konzentriere dich nur auf deine Atmung und auf mich, sonst auf nichts. Atme tief ein und wieder aus." redete er auf mich ein und streichelte mir über den Rücken, was mich relativ schnell wieder beruhigte.
„Wo w-warst du?" schniefte ich und versteckte mein Gesicht weiterhin in seiner Brust.
„Ich habe Soobin und Yeonjun getroffen, es tut mir so leid, Sungie." entgegnete Minho schuldbewusst.
„Entschuldige dich dafür doch nicht, nur wegen mir musst du so etwas nicht sein lassen, du darfst schließlich immer noch das machen, was du willst und das ist in Ordnung." sagte ich schnell und schaute ihn an. Ich wollte nicht, dass er sich immer Sorgen um mich machte und deswegen nicht das machte, was er selbst wollte.
„Das mache ich, keine Sorge. Aber ich weiß ja schließlich, dass du große Menschenmengen hasst, dann hätte ich dich nicht einfach so alleine lassen sollen."
„Ist schon okay."
„Wollen wir nachhause gehen?"
„Aber- wir waren noch gar nicht lange hier..."
„Wir können auch nochmal morgen hierherkommen, das wäre kein Problem."
Daraufhin nickt ich nur, während ich auch schon müde gähnte, was meinem besten Freund anscheinend Antwort genug war.
„Also, dann schreib ich den anderen kurz, dass wir müde sind und deswegen nachhause gehen." sagte Minho noch, bevor wir auch schon auf direktestem Weg vom Weihnachtsmarkt gingen und zu ihm nach Hause liefen.

„Danke, Min." nuschelte ich dann irgendwann, nachdem ich mich vollständig beruhigt hatte und wir wieder in einer ruhigen Straße waren.
„Dafür bin ich doch da, Sungie." erwiderte er und zog mich näher an sich.
Kurze Zeit später kamen wir dann auch schon bei der Wohnung von Minho und seinen Eltern an, bei der er auch schon direkt die Tür aufschloss. Seine Eltern waren momentan nicht daheim, da sie relativ oft auf Geschäftsreisen waren. Dies war auch der Grund wieso ich die meiste Zeit bei meinem besten Freund verbrachte. Bei mir daheim war es entweder langweilig oder mein Vater war da, welcher mich sowieso hasste. Meine Mutter war einige Wochen nach meiner Geburt gestorben, was auch der Grund war, wieso mein eigener Vater mich hasste. Laut ihm, war ich das Problem gewesen, wieso sie gestorben ist, dabei hatte sie einen Herzinfarkt, welcher hauptsächlich durch zu viel Stress von der Arbeit ausgelöst wurde.
„Ich gehe noch schnell duschen, willst du auch noch?" riss Minho mich aus meinen Gedanken, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte.
„Okay, dann musst du dich ja nur schnell umziehen. Du kannst dir einfach was aus meinem Kleiderschrank nehmen, weißt du ja." sagte er dann noch, bevor er dann auch schon im Badezimmer verschwand.
Also nahm ich mir schnell eine kurze Hose und einen Pulli aus seinem Schrank und zog mich um. Danach setzte ich mich auf sein Bett, nahm seinen Laptop in die Hand und suchte einen Film auf Netflix heraus.
„Und? Hast du schon einen Film gefunden?" hörte ich irgendwann Minho mich fragen, als dieser mit noch nassen Haaren ins Zimmer kam.
„Nein, irgendwie kann ich mich nicht entscheiden..." seufzte ich und schaute ihn an. Er hatte nur eine Jogginghose an und suchte sich noch ein T-Shirt aus seinem Schrank.
Gott, er sah so heiß aus, auch wenn ich ihn nur von hinten sah.
Was dachte ich nur da?!
Schnell schüttelte ich meinen Kopf, um diese Gedanken loszuwerden. Ich durfte so etwas doch nicht über meinen besten Freund denken!
„Jisung, halloooo?!" riss dieser mich dann aus meinen Gedanken.
„Sorry, was hast du gesagt?" erwiderte ich schnell und sah erneut zu ihm auf. Glücklicherweise trug er mittlerweile ein Shirt.
„Ich habe gefragt, wie's mit Venom wäre." wiederholte er sich und sah mich wartend an.
„Jap, können wir gerne schauen." sagte ich daraufhin zufrieden, da ich Marvel über alles liebte und wahrscheinlich alle Filme schon mindestens zweimal geschaut habe. Auch Minho schaute diese Filme oft, weswegen wir die meisten auch zusammen schauten.
„Okay, perfekt. Ich gehe uns noch schnell was zum Trinken holen, kannst den Film ja schonmal starten." meinte er dann noch und ging auch schon aus dem Zimmer.
Also startete ich den Film, wobei sowieso erst der Vorspann lief und nahm währenddessen noch einmal kurz mein Handy in die Hand. Als ich dieses dann entsperrte sah ich, dass Felix mir geschrieben hatte.

Lixie <3

Heyy Sungie
Ist bei euch alles in Ordnung?
Minho hat uns geschrieben, dass ihr müde wart, dabei hast du dich doch so sehr auf den Markt gefreut?

Hey Lixie
Ja, alles in Ordnung
Ich hab letzte Nacht einfach nicht so gut geschlafen deswegen bin ich jetzt schon wieder müde

Sicher, dass es nur das ist?
Es war doch noch irgendetwas anderes, oder?
Du kannst es mir ruhig sagen, musst du aber nicht, ich will dich zu nichts drängen, das weißt du ja

Ja, weiß ich, danke Lix
Aber ja es war nicht das, ich hatte mal wieder eine Panikattacke und wollte einfach nur nach Hause

Schon wieder? Im Moment sind es wieder relativ viele... Sicher, dass du nicht mal zu einem Therapeuten willst oder dir eine kleine Pause gönnen willst?

Wenn ich eine Pause mache, werde ich wahrscheinlich die Schule vernachlässigen und einen Therapeuten kannst du grad vergessen
Ich bekomm das schon hin

Hmm, wenn du meinst
Aber wenn irgendetwas ist: du kannst immer zu mir oder auch den anderen kommen und Minho ist ja sowieso immer für dich da

Danke Lixie

Dafür doch nicht
Also dann mal gute Nacht

Gute Nacht, schlaf gut

„Mit wem schreibst du?" fragte Minho neugierig, als er mit einer Wasserflasche ins Zimmer gelaufen kam.
„Nur mit Felix, er hat gefragt, ob alles gut ist." entgegnete ich und legte mein Handy wieder weg.
„Hast du's ihm gesagt?" kam es daraufhin von ihm, während er sich neben mich setzte.
Diese Frage beantworte ich lediglich mit einem Nicken, welches Minho stumm zur Kenntnis nam.
Wir redeten nicht weiter darüber und ich war Minho echt dankbar, dass er dieses Thema nicht weiter ansprach. Stattdessen konzentrierte wir beide uns auf den Film, welcher mittlerweile angefangen hatte.
Eine Zeit lang konnte ich diesem auch folgen, jedoch nicht lange. Meine Augen wurden immer schwerer und ich konnte sie kaum offen halten. Das war jedesmal der Fall, wenn ich davor eine Panikattacke hatte: ich war unendlich müde.
Ohne noch etwas dagegen tun zu können schlief ich also schließlich ein.

|>>>>>

Yayy das zweite Kapitel und jaaa direkt gibt's Dramaaa

1406 Wörter

Minsung ~stay by my sideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt