Chapter 24

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Wir hatten beschlossen am Anfang der Party erst so am Rand zu sitzen, bis der Alkohol etwas wirkte und die Party in vollem Lauf war.

Bis dies der Fall war, war sogar gar nicht so viel Zeit vergangen. Um genau zu sein, ging es sogar recht schnell. Jeongin war mittlerweile schon mehr als angetrunken, ich spürte den Alkohol auch so langsam sehr deutlich und der Raum war voller als zu Beginn.
„Warum bin ich so dumm, Ji? Wenn ich mich nicht mit dem Typen getroffen hätte, wäre Minnie jetzt nicht so sauer auf mich." lallte Jeongin und ließ seinen Kopf auf meinen Schoß fallen.
Okay, anscheinend war er doch schon dichter als gedacht.
„Hast du nicht mehr mit ihm geredet, wie ich's dir gesagt habe?" entgegnete ich und versuchte dabei so nüchtern wie möglich zu klingen. Immerhin konnte ich noch relativ klar denken, also war dies nicht das Problem.
„Doch, aber- aber er wollte mir nicht zuhören. Er hat gesagt ich würde nur- nur lügen." schniefte Jeongin. Der Alkohol hatte ihm ganz schön zugesetzt, so wie es aussah. Und das nur weil Jeongin nett sein und flirten nicht unterscheiden kann und der liebe Kim Seungmin einen verletzten Ego mit Eifersuchtsproblemen hatte.
Na toll.
Wo war Seungmin eigentlich?
Schnell suchte ich den vollen Raum nach ihm ab. Erst konnte ich ihn nicht entdecken, doch nach einem weiteren Blick sah ich ihn mitten auf der Tanzfläche torkelnd tanzen.
Wow, es wird besser. Nicht nur ein betrunkener Jeongin, der sich Vorwürfe macht, sondern auch noch ein betrunkenerer Seungmin, welcher sich wahrscheinlich den durch Eifersucht entstandenen Schmerz wegtrinken wollte.
Ich leerte mit einem Zug mein sowieso schon fast leeres Glas, schob den Kopf des Jüngeren von meinem Schoß und stand auf. Direkt lief ich schnurstracks auf Seungmin zu und tippte ihn von hinten an, da die Musik sowieso zu laut war.
„Was willst du, Jisung?!" kam es direkt genervt von ihm, als er mich erkannte.
„Jetzt rede endlich mit Jeongin, ich kann nicht mit ansehen, wie ihr beide aneinander vorbeiredet." entgegnete ich und versuchte die Leute und die Musik zu übertönen.
„Urghhh, genau du musst mir solche Predigten halten. Du willst dir nicht einmal selbst eingestehen, dass du in Minho verliebt bist. Und sowieso, sicher dass du ihm so wichtig bist, wenn er nicht einmal hier ist, obwohl er genau weiß, dass du Angst vor dieser Party hattest?" schrie er mich an und wandte sich wieder der tanzenden Masse zu, als ob gerade nichts gewesen wäre. Mit entsetzt aufgerissenen Augen starrte ich ihm nach und musste erst einmal verarbeiten, was er da gerade gesagt hatte. Das schlimmste war jedoch: er hatte Recht. Mit allem was er gerade gesagt hatte. Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen und meine Sicht verschwamm. Schnell schüttelte ich den Kopf. Nicht jetzt. Nicht hier.
Mit schnellen Schritten lief ich in die Küche, wo ich mir direkt die nächst beste Alkoholflasche schnappte, die auch genug Prozent hatte. Eine gefunden füllte ich schnell eines der Shot Gläser, welche daneben standen und kippte es mir die Kehle hinunter. Direkt breitet sich das Brennen in meiner Speiseröhre wegen des Alkohol aus, und ich verzog das Gesicht. Ohne noch weiter darüber nachzudenken füllte ich mir direkt nach und kippte den zweiten Shot hinunter.
„Warum kann dieser Scheiss nicht schneller wirken?" murmelte ich verärgert leise vor mich hin und fing an, mir eine weitere Mische zu machen, die mir auch Chan vorhin gemacht hatte.
Mit meinem Glas in der Hand kehrte ich also wieder zurück zu den anderen und setzte mich genervt neben Felix, welcher anscheinend nur angetrunken oder leicht betrunken war.
„Alles gut, Sungie?" fragte er besorgt und sah mich prüfend an.
„Ja." erwiderte ich nur trocken und starrte den Couchtisch vor mir weiter an.
„Ist es weil Minho immer noch nicht da ist?" kam es wieder von Felix, so als ob ich davor nichts gesagt hätte.
„Ich habe doch gesagt, dass nichts ist!" rief ich nun und kniff meine Augen wütend zusammen.
„Ja, das hast du, aber diese Lüge kannst du gerne jemand anderem erzählen." entgegnete Felix, während er seine eine eine Braue skeptisch nach oben zog.
„Du kannst mich mal." zischte ich mit zusammen gebissenen Zähnen, stand wieder auf und stampfte Richtung Tanzfläche. Dort versuchte ich mich direkt so gut es ging unterzumischen und meine Gedanken und Wut einfach zu vergessen. Dies ging Dank des Alkohols, welcher endlich anfing zu wirken, leichter als gedacht. Nach wenigen Minuten hatte ich schon alles um mich herum vergessen und tanzte erleichtert mitten in der Masse.

Minho pov

Nachdem ich endlich fertig damit war, meinem Vater beim Aufbauen und Anschließen seines neuen Computers, war ich endlich auf dem Weg zur Party. Als mein Vater heimgekommen war und ich gerade gehen wollte, hatte er mich aufgehalten und gesagt, ich dürfte nicht zur Party, bevor das nicht erledigt war. Anscheinend brauchte er den Computer für eine Schulung, welche morgen Vormittag stattfinden sollte und ich seie morgen Früh ja „nicht im Stande" einen Computer aufzubauen.
Immerhin hatte er mir angeboten, mich danach direkt mit dem Auto zur Party zu fahren, weswegen meine Laune nicht ganz im Keller war. Trotzdem war ich ganz schön genervt, weil ich fast eineinhalb Stunden später dasein würde, als abgemacht. Was allerdings noch schlimmer als das Zuspätkommen selbst war, war, dass Jisung alleine auf dieser Party war. Natürlich waren die anderen sechs auch noch bei ihm und vor allem Chan hatte mir versichert auf ihn aufzupassen, jedoch war ich trotzdem extrem nervös.
Was, wenn er wieder eine Panikattacke bekommen würde und niemand es mitbekam?
Panik stieg, allein bei dem Gedanken daran, in mir auf und ich wurde immer unruhiger.
Glücklicherweise bemerkte das mein Vater, welcher neben mir das Auto steuerte, nicht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir endlich angekommen. Ich bedankte und verabschiedete mich kurz von meinem Vater und ging direkt in das große Haus hinein. Schnell schaute ich mich nach meinen Freunden um. Glücklicherweise hatte ich diese nach wenigen Sekunden entdeckt und ohne zu Zögern steuerte ich direkt auf sie zu.
Mein zuerst sich beruhigender Herzschlag beschleunigte sich jedoch wieder, als ich nur Felix, Chan, Hyunjin und Changbin erkannte. Jisung war nicht bei ihnen. Fuck. Wo war er nur?
Meine Schritte beschleunigten sich und als ich endlich bei den vieren angekommen war, richtete ich mich direkt an Chan.
„Wo ist Jisung?"
Man konnte meine leichte Panik deutlich raushören.
„Er wollte sich vor einer halben Stunde etwas zum Trinken holen. Ich dachte er wäre bei dir." entgegnete er und schien scharf zu überlegen, wo er sein könnte. Glücklicherweise war Chan einer der wenigen hier, der noch relativ nüchtern und klar bei Verstand war.
„Nein, verdammt. Ich war gar nicht hier bis jetzt." kam es von mir, während ich mir gestresst durch die Haare fuhr.
„Ist er bei Seungmin und Jeongin? Oder wo sind die beiden?" fragte ich nun und versuchte mich dabei so gut es ging zu sammeln und zu beruhigen.
„Bei Seungmin auf jeden Fall nicht, aber ja, vielleicht bei Jeongin." erwiderte Chan nachdenklich.
„Jeongin wollte auf die Toilette, ich glaube sein Magen hat den ganzen Alkohol nicht vertragen." lallte Changbin, bevor ich noch etwas sagen konnte.
„Toll, das heißt er sitzt gerade kotzend vor der Kloschüssel. Ich gehe Jisung suchen." beschloss ich nach kurzem Nachdenken.
Ich kam zu dem Entschluss erst den Raum selbst nach Jisung abzusuchen. Danach die Toiletten und dann irgendwelche eher abgelegenen Ecken oder so.
Nachdem ich den Raum, in dem alle Leute waren, und die Küche abgesucht hatte, wollte ich eigentlich schon zu den Toiletten gehen, allerdings viel mir ein, dass ich noch nicht auf der Tanzfläche geschaut hatte. Ich konnte mir zwar nicht annähernd vorstellen, Jisung dort zu finden, allerdings sagte mir etwas, ich sollte lieber auf Nummer sicher gehen. Also näherte ich mich der tanzenden Masse und suchte sie nach meinem besten Freund ab.
Kurz bevor ich wieder umkehren wollte, sah ich ihn jedoch mitten drin.
Ich blinzelte kurz, um wirklich sicher zu gehen, dass es Jisung war, aber er war es. Schnell drückte ich mich zwischen den ganzen betrunkenen Schülern durch und hielt zog ihn am Arm zu mir.
„Jisung? Was machst du hier?" fragte ich auch schon verwirrt, als er mich ansah.
„Minho, du bist auch endlich da? Wo warst du nur?" kam es unverständlich von ihm und nun fiel mir auch auf, wie sehr er taumelte.
„Gott, Sungie, wie viel hast du bitte getrunken?" murmelte ich und musterte ihn erschrocken.
„Nur ein zwei Drinks..." lallte er und drohte umzukippen. Gerade noch so zog ich ihn gerade und hielt ihn von beiden Seiten fest, sodass er nicht noch einmal das Gleichgewicht verlor.
„Ist klar. Komm wir gehen nach draußen." entgegnete ich daraufhin und zog ihn hinter mir her.

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sooo noch mal ein pünktliches Update wouhhh
hoffe des bleibt jetzt auch mal so hehehe

1445 Wörter

Minsung ~stay by my sideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt