Chapter 28

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Wir gingen somit also zu ihm nach hause, setzten uns in sein Zimmer und ich fing an ihm die ganze Sache zu erklären.

„Okay, das klingt echt nicht gut..." kam es dann überlegend von Chan, nachdem ich mit der ganzen Geschichte fertig war. Und auch wenn ich es ungern zugab: es war echt gut, mal mit jemandem richtig über das alles zu sprechen. Allerdings würde das eine Ausnahme bleiben.
„Und du bist dir wirklich sicher, dass du ihn liebst?" fragte er noch mal, um sicher zu gehen.
„Ja, verdammt. Es tut so verdammt weh zu wissen, dass es Jisung nicht gut geht. Daran bin ich auch noch Schuld, weil ich weder bemerkt habe, dass er mich liebt, noch dass ich ihn liebe. Ich weiß auch nicht warum ich das alles gemacht habe, allerdings habe ich auch echt keine Ahnung, wie ich es jemals wieder gut machen soll." entgegnete ich und ließ dabei verzweifelt meinen Kopf in die Hände sinken.
„Minho, jetzt beruhige dich erst einmal. Es ist nicht schlimm, dass du mit all dem überfordert warst, Jisung wird das sicher verstehen und dir verzeihen. Nur musst du jetzt ehrlich zu ihm sein. Und das am besten so schnell, wie möglich. Jisung geht es echt schlecht."
„Hat er wenigstens mit Felix oder so gesprochen?"
„Nein, eben nicht. Und nachdem er heute Morgen aus der Cafeteria gerannt ist, kam er weder zurück, noch in den nächsten Unterricht. Felix hat gesagt, dass er nicht an sein Handy geht, also wollte er nachher mal zu ihm gehen."
„Was?! Das ist alles meine Schuld..."
„Minho, es ist nicht deine Schuld. Jisung geht es psychisch sowieso nicht gut, das wissen wir ja."
„Aber was ist, wenn er wieder eine Panikattacke hatte. Niemand hätte ihm helfen können, weil ich-"
„Minho, jetzt hör auf dir Vorwürfe zu machen!"
Daraufhin sagte ich nichts mehr und auch Chan schwieg. All das machte mich so fertig. Ich stand den Tränen noch nie so nahe und das merkte wohl auch Chan.
„Ich- ich geh dann mal wieder nach Hause." kam es dann irgendwann mit kratziger Stimme von mir, während ich auch schon aufstand.
„Aber Minho?" hinderte er mich daran zu gehen, woraufhin ich mich noch einmal umdrehte.
„Bitte sag auch Bescheid, wenn etwas ist. Ich weiß, dass du es hasst über deine Gefühle zu sprechen, aber kannst auch nicht immer alles für dich behalten." sagte er dann schließlich, woraufhin ich nur nickte. Natürlich konnte ich alles für mich behalten. Lieber tat ich nämlich das, als Chan es zu erzählen.

Jisung pov

„Jisung?! Was machst du hier daheim?!" hörte ich meinen Vater plötzlich schreien. Ich war gerade dabei, mir in der Küche etwas zum Trinken zu holen, dabei hatte ich wohl nicht bemerkt, dass mein Vater auch hier war. Eigentlich müsste ich auch in der Schule sein, allerdings hatte ich die letzten drei Tage das Haus nicht mehr verlassen. Ich hatte weder die Motivation, noch die Kraft dazu mich irgendwohin zu begeben, wo Menschen waren.
„Bist du taub?!" brüllte mein Vater, nachdem ich ihm nicht direkt geantwortet hatte.
„Mir geht's heute nicht so gut, deswegen wollte ich-" erfand ich schnell irgendeine simple Ausrede, woraufhin er mich jedoch unterbrach.
„Das ist mir egal! Du gehst jetzt in die Schule, oder willst du noch komplett verblöden?!" zeterte er, während er bedrohend auf mich zukam. Schnell wich ich einiger Schritte zurück und versuchte dabei nicht komplett in Panik zu verfallen, allein an den Gedanken daran jetzt in die Schule zu gehen.
„Jetzt geh dich fertig machen. In fünf Minuten bist du aus diesem Haus raus!" das genügte, damit ich schnell die Treppen hochlief und mich dort umzog. Ich sah noch kurz meinen Arm an, welcher mittlerweile von feinen Schnitten übersät war. Einige dieser Schnitte hatten sich schon entzündet, allerdings war mir das egal. Ich zog meinen Pulliärmel wieder über meinen Arm, schnappte mir meine Tasche und ging wieder nach unten. Dort wartete mein Vater auch schon auf mich, welcher mich mit wütendem Gesichtsausdruck ansah. Schnell zog ich mir meine Schuhe an und wollte schon das Haus verlassen, als mein Vater jedoch vor mir aus der Haustüre ging.
„Ich fahre dich zur Schule, bevor du mir doch noch irgendwo anders hingehst." meinte er genervt, als er meinen verwirrten Blick bemerkte.
Na toll.
Kurze Zeit später waren wir also auch schon im Auto und fuhren zu meiner Schule. Während der Fahrt hatte ich noch kurz meinen Stundenplan für heute angeschaut und zum Glück, hätte ich meine erste Stunde in 15 Minuten. So müsste ich nicht mitten in den Unterricht platzen.
An der Schule angekommen, warf mir mein Vater noch ein letztes Mal einen warnenden Blick zu, bevor er auch schon wegfuhr.
Ich atmete kurz tief durch und betrat dann das Schulgebäude. Im Moment wollte ich wirklich überall anders sein, als hier. Und das nicht nur weil hier viele Menschen waren, oder weil ich womöglich Minho über den Weg lief, sondern auch, weil ich Felix gleich sehen würde. Und ich schuldete ihm definitiv eine Erklären, nachdem ich am Montag einfach so abgehauen war und ihn seitdem ignoriert hatte. Er hatte am Montag nach der Schule bei mir geklingelt, jedoch hatte ich ihm nicht aufgemacht. Dafür ist dann mein Vater hingegangen und hat ihn mit irgendwelchen wütenden Wörter weggeschickt, was ich ihm wahrscheinlich auch noch erklären musste. Gestresst fing ich an mich an meinem Arm zu kratzen, was sich jedoch nicht als sonderlich schlau herausstellte, da ich genau über meine Wunden gekratzt hatte.
„Scheisse." flüsterte ich vor mich hin und versicherte mich, dass die Wunden nicht angefangen hatten zu bluten.
Zu früh gefreut. Natürlich mussten sie bluten. Schnell bog ich zur nächsten Toilette ab, wo ich mich einfach schnell Klopapier auf den Arm drückte und meinen Ärmel wieder drüber machte. Danach ging ich wieder schnell auf den Gang und zu meinem Klassenzimmer, damit ich nicht doch noch zu spät kam.
Als ich das Klassenzimmer dann schließlich betrat, sah ich auch schon direkt Felix, welcher an seinem Platz saß und irgendetwas an seinem Handy machte.
Okay, Jisung. Du schaffst das. Einfach irgendeinen Ausrede. Darin bist du gut.
„Hay, Felix." brachte ich dann leise heraus und versuchte dabei so breit wie möglich zu lächeln.
„Jisung?! Gott, wir haben uns solche Sorgen gemacht. Was ist passiert? Wieso bist du am Montag einfach so verschwunden und hast danach nicht auf unsere Anrufe und Nachrichten reagiert?" fing Felix auch schon aufgebracht an mich mit Fragen zu durchlöchern.
„Ich war nur krank und weil mein Handy kaputt ist, konnte ich euch nicht Bescheid geben." erwiderte ich schnell, mit der Hoffnung, er würde es mir einfach so abkaufen.
„Ji, bitte hör auf mich anzulügen. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht."
„Wie gesagt, ich war krank. Aber jetzt geht's wieder."
„Jisung. Ich mein es Ernst. Minho hat mir erzählt, was passiert ist." als Felix das sagte, spürte ich den altbekannten Schmerz in meiner Brust und wie auf Befehl, brannten mir Tränen in den Augen.
Scheisse. Warum hatte Minho das alles Felix erzählt?
„Okay, wir gehen jetzt nach draußen, dann kannst du dich erst einmal beruhigen und dann-" fing er an, allerdings unterbrach ich ihn schnell mit einem hektischen Kopfschütteln.
„Nein, das geht nicht. Mein Vater-" diesmal unterbrach ich mich selbst.
Gott, was tat ich hier überhaupt? Ich durfte nicht immer alles direkt erzählen, verdammt.
Felix sah mich einfach nur noch besorgt an, anscheinend wusste er auch nicht, was er jetzt noch sagen wollte.
Gerade als er doch wieder etwas sagen wollte, kam jedoch unser Lehrer herein und begann somit mit dem Unterricht.
Schnell blinzelte ich meine Tränen weg, atmete noch einmal durch und versuchte mich dann wieder zusammenzureißen und nicht mehr an Minho zu denken.
Genau deshalb wollte ich nicht in diese verdammte Schule kommen.
In der nächsten Stunde versuchte ich mich also so gut es ging auf den Unterricht zu konzentrieren, sodass dieser mich wenigstens ablenkte. Leider funktionierte dies jedoch nicht so gut, wie ich mir das gedacht hatte. Immer wieder schweiften meine Gedanken zu Minho ab und jedes Mal versetzte es mir einen Stich ins Herz.
„Jisung?! Hörst du mir überhaupt zu?!" riss mich mein Lehrer plötzlich aus den Gedanken.
„Tut mir leid." entgegnete ich schnell kleinlaut.
„Bleibe nach dem Unterricht bitte noch kurz hier." war das letzte, was er sagte, bevor er auch schon mit dem Unterricht weitermachte.
Perfekt. Das hatte mir jetzt noch gefehlt. Warum passierte mir so etwas nur immer? Gestresst überlegte ich, was mein Lehrer wohl zu mir sagen würde und vor allem wie sauer er war. Umso mehr Gedanken mir durch den Kopf schossen, umso panischer wurde ich und umso mehr kratzte ich über meinen rechten Arm. Auch mein Atem wurde immer flacher.
„Hey, Jisung. Beruhige dich." hörte ich Felix plötzlich leise zu mir sagen. Er griff nach meiner linken Hand, mit welcher ich über meinen Arm gekratzt hatte und hielt diese einfach nur fest.
„Wenn es nicht geht, melde dich einfach ab. Dein Vater kann schließlich nichts sagen, wenn du krank bist." versuchte er mir zu beruhigen und sah mir dabei eindringlich in die Augen.
„Doch, das wird er." erwiderte ich nur verzweifelt und wandte mich somit wieder von meinem Freund ab, um weiter von der Tafel abzuschreiben.
Als der Unterricht dann endlich vorbei war, räumte ich alles ein und ging dann unsicher vor zu meinem Lehrer.

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Helloooo hier ist das nächste Update :D
hier ist wie versprochen das Drama und guess what? es gibt noch mehrrrr

1539 Wörter

Minsung ~stay by my sideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt