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Der nächste Tag beginnt mit Kopfschmerzen. Auch wenn ich eigentlich genug geschlafen habe, fühle ich mich schlapp. Meine Haut fühlt sich empfindlich an und die Kleidung die ich anziehe fühlt sich unangenehm auf der brennenden Haut an. Am liebsten würde ich gar nichts anhaben, doch kann ich so das Haus nicht verlassen. Im JYP-Entertainment, lauf ich nah bei Chan. Ich will keinen Kontakt mit jemand anderem haben und als uns ein Mitarbeiter entgegen kommt, verstecke ich mich beinahe hinter ihm. Auf die das Sortieren kann ich mich kaum konzentrieren. Trotzdem gebe ich mein Bestes.

Chans Handy das klingelt lässt mich aufschauen. „Oh eh.... Nein Warte beruhig dich!" sagt er in das Handy und wirkt alarmiert. „Warte kurz, ich komme" sagt er noch ehe er auflegt. „Ich muss ganz kurz zu Jisung. Etwas scheint mit seinem Computer nicht zu funktionieren und wenn ich ihm nicht helfe, wird er ihn noch an die Wand werfen" erklärt Chan. Ich nicke verstehen. Ich will nicht das Chan geht, aber ich kann ihn auch nicht einfach von Arbeiten, in dem Fall, vom Helfen abhalten. Daher lasse ich ihn einfach gehen.

Als die Tür sich hinter ihm schließt, kommen mir beinahe die Tränen. Wie kann ich ihn jetzt schon vermissen? Ich stehe langsam auf und tapse zu der Tür. Dort hängt Chans Winterjacke, welche ich nun nehme um sie an zu ziehen. Von seinem Geruch umgeben zu sein, beruhigt mich ein wenig. Ich gehe wieder zu dem Ordner, welchen ich gerade einräume. Noch immer kann ich mich nicht darauf konzentrieren. Es ist als würden die Wörter vor meinen Augen verschwimmen. Sie bewegen sich bis sie keinen Sinn mehr ergeben wie in einem Teller Nudelsuppe. Ich versuche es, doch bringen tut es nichts.

Kaum das Chan wiederkommt springe ich auf und umarme ihn. Es waren nur zehn Minuten die er weg war, doch fühlt es sich wie Stunden an. „Ich habe dich vermisst" nuschle ich undeutlich und vergrabe mein Gesicht an seiner Halsbeuge um möglichst viel von seinem Geruch ein atmen zu können. Chan erwidert zögerlich meine Umarmung. „Seungmin... Dein Geruch... Er ist" stammelt er. Ich nicke verstehend. Auch wenn ich mich selber nicht riechen kann, weiß ich was er meint. „Ich kann spüren wie die Medikamente nach lassen. Noch hat sie nicht begonnen aber wirklich lang wird es nicht mehr dauern" sage ich, während ich mich näher an ihn klammere.

„Noch kann ich einigermaßen klar denken" murmle ich an seinem Hals. „Daher wollte ich dich noch etwas fragen... Ich gebe zu ich habe Angst davor, weil ich nicht will das es das zwischen uns Kaputt macht, aber ich habe noch viel größere Angst vor dem was kommt. Daher wollte ich dich fragen ob du während der..." Ich stocke kurz, da es sich noch immer nicht richtig fühlt es aus zu sprechen. „Während der Hitze bei mir bleibst" sage ich schließlich. „Minho und der Arzt haben gesagt das es besser ist, wenn jemand bei mir ist um zu schauen das alles gut ist. Wenn du nicht willst, verstehe ich das. Dann werde ich Minho oder einen meiner Freunde fragen" füge ich noch schnell hinzu.

In Chans Brust breitet sich ein tiefes Knurren aus. „Ich will nicht das jemand anderes während der Hitze bei dir ist. Erst recht nicht Minho" ein leichtes Lächeln breitet sich, trotz dem Unwohl sein, auf meinen Lippen aus. Chan ist ich wirklich etwas eifersüchtig auf seinen Freund. „Ich werde dir gerne Helfen und alles machen was du willst. Ich werde dir Sogar die ganze Zeit deine Füße Massieren, wenn du das willst!" versichert er mir. Ich beginne zu schnurren und es ist das erste Mal in meinem Leben in dem ich den Omega in mir spüren kann. Er freut sich und will das mich noch näher an Chan schmiege. An seinen Alpha.

„Lass uns jetzt aber nach Hause fahren. Ich werde mir die nächsten Tage frei nehmen um ganz für dich da zu sein" sagt Chan. Er nimmt sich seine Tasche und meine Jacke von dem Hacken, während ich mich noch immer weigere mich auch nur weiter als einen Schritt von ihm zu entfernen. Mit einer Hand um meine Taille führt Chan mich zum Aufzug und schließlich bis zu Auto.

Diese fahrt ist schlimmer als alles andere. Ich muss auf meinem Platz sitzenbleiben und bin dabei viel zu weit von Chan weg. Daher kuschle ich mich immer tiefer in seine Jacke um mich wohl zu fühlen oder zumindest um nicht mit dem weinen zu beginnen. Warum muss ich auch so emotional sein? Es sind nur fünfzehn Minuten die wir fahren müssen!

Kaum das wir zurück in unserer Wohnung sind, befreie ich mich aus der Ätzenden Kleidung und ziehe mir stattdessen einen großen und weiten Hoodie von Chan an und eine kurze Shorts, welche ebenfalls locker ist und somit nicht an meiner Haut kratz. Auf was ich nicht verzichten kann, sind die Weichen kuschligen Socken mit Weihnachtsmuster! Bewaffnet mit einem Kissen und einer decke gehe ich zu Chan in das Zimmer. Er sieht überrascht aus, als ich einfach rein komme, mein Zeug auf sein Bett werfe und mich darin vergrabe. Sein Bett wurde immer voller durch die ganzen Sachen die ich aus meinem immer mitbrachte, doch gefiel es mir. Hier fühle ich mich wohl und geboren. Umgeben von seinem Geruch.

Chan kniet sich vor mich neben das Bett und streicht mir ein paar Haarsträhnen aus der Stirn. „Ich muss noch ein klein bisschen arbeiten, damit ich die nächsten Tage nur für dich Zeit habe." sagt er. Traurig schiebe ich die Unterlippe nach vorne. Ich will das er bei mir ist. Am besten soll er sich einfach auf mich drauf legen und nicht mehr weg gehen. „Ich bin direkt hier und ich werde nicht weg gehen" versichert er mir. Noch immer etwas traurig, nicke ich. Ich verstehe ja das er Arbeiten muss. Immerhin hat er einen wichtigen Job, doch das ändert nichts daran das mein Omega sich nach dem Alpha sehnt. Ich sehne mich nach Chan.

Während Chan an seinem Schreibtisch sitzt und arbeitet, versinke ich immer mehr in den Decken und Kissen. Ich höre das Gleichmäßige tippen von seinen Fingern auf der Tastatur und immer Mal wieder ist auch das Klicken der Maus zu hören. Ich drifte recht schnell in einen komischen Schlaf- Wachsein Rhythmus ein. Die Zeit könnte unglaublich schnell vergehen, doch auch unglaublich langsam. Ich weiß es nicht. Ich hatte jegliches Zeitgefühlt verloren. In einem Moment dämmerte ich weg. Vielleicht schlief ich für ein paar Minuten. Dann öffnete ich wieder die Augen und sah Chan Rücken an, wie als würde dieses das dazu bringen zu mir zu kommen.

Irgendwann hörte das Tippen auf und ich konnte das leise knarzen von seinem Stuhl hören. Dann spüre ich auch schon seine Hand auf meiner Stirn. Ich strecke mich der Berührung entgegen und öffne meine Augen. Diese einfache Bewegung fühlt sich ziemlich anstrengend an. Trotzdem schaue ich ihn an. „Bist du fertig?" frage ich mit leise Stimme. „Ja jetzt bin ich fertig" versichert er mir mit einem Lächeln. „Ich werde jetzt aber etwas zu Essen kochen. Du solltest nicht mit leerem Magen schlafen" sagt er. Meine Lippe beginnt zu begeben und dicke Tränen sammeln sich in meinen Augen. „Nein! Du darfst nicht weg gehen. Ich möchte mit dir kuscheln" jammere ich leise. Ich sammelt etwas kraft um mich auf zu richten und meine Arme um ihn zu schlingen. „Du musst aber etwas Essen..." sagt Chan. Ich schüttle traurig den Kopf. Ich will und kann nicht länger von ihm weg bleiben. „Dann komme ich mit in die Küche" sage ich.

Auch wenn Chan versucht mich zu überzeugen im Bett zu blieben, so bringt es nichts. Ich muss einfach bei ihm sein. So kommt es am Ende, das ich in einer Decke gewickelt in die Küche folge. Während Chan Kocht, schmiege ich mich von hinten an ihn ran und lege meinen Kopf glücklich auf seine Schulter. Auch wenn es nicht genau das ist, was ich will, so reicht es mir vorerst. Ich kann die Wärme von seinem Körper an meinem Spüren und mehr will ich nicht.

„Komm schon du kleines Klammer Äffchen. Du musst dich von mir lösen, damit wir essen können" sagt er irgendwann. Müde öffne ich wieder die Augen, nur um zu sehen, dass er fertig ist. Ich brumme und mache das Gegenteil. Statt ihn los zu lassen, verstecke ich meinen Griff um ihn herum. „Komm schon Minnie. Umso schneller wir gegessen haben, umso schneller kommen wir wieder in Bett wo wir Kuscheln können" sagt er. Den zweiten teil von seinem Satz bekomme ich gar nicht mehr richtig mit. Mein Kopf war bei dem Spitznamen hängen geblieben. Er hat mir einen Spitznamen gegeben. Meine Freunde machen das häufiger. Ich bekam ständig komische Spitznamen von ihnen, doch aus Chans Mund klingt es verboten gut. Daher löse ich mich nun von ihm und lasse mich auf das Sofa führen. Er reicht mir einen Teller und brav esse ich ihn auf. In meinem Kopf wiederholt sich der Spitzname immer und immer wieder. Ich will das er es nochmal sagt!

Eingeschneit zu Weihnachten ˢᵉᵘⁿᵍᶜʰᵃⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt