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POV. Seungmin

Im Moment warte ich vor der Bibliothek bis Chan mich abholt. Heute ist der Termin im Krankenhaus, weshalb ich heute extra früher Schluss gemacht hatte. Chan würde mich abholen und mit mir hinfahren.

Mittlerweile ging es mir auch wieder besser. Ich habe nicht mehr ständig das Gefühl mich übergeben zu müssen. Müde bin ich zwar noch immer ständig, doch arbeite ich auch viel, was der Grund dafür sein könnte.

Während ich draußen stehe, kann ich die letzten Hügel von dem Schnee sehen. Der meiste war bereits wieder geschmolzen und nun kamen die ersten Frühlings Blumen aus der Erde. Auch einige Vögel zwitschern fröhlich, während ich in der Frühlingssonne stehe. Trotzdem ist es noch immer ziemlich kalt draußen, weshalb ich meine Jacke fest um meinen Körper gezogen habe. Meine Nase verstecke ich in meinem Schall und meine Hände sind in meinen Jackentaschen. So schön es auch ist, es ist noch immer viel zu kalt.

Schließlich hält Chans Auto vor mir. „Es tut mir so leid das ich zu spät bin. Ich wurde aufgehalten" erklärt er, kaum das ich zu ihm eingestiegen bin. „Kein Problem" nuschle ich in den Schal. Ich will gerade nach meinem Lieblings Knopf in dem Auto greifen, da tut Chan das bereits für mich. Er schaltet die Sitzt Heizung an, die mich zufrieden tiefer in den sitzt rutschen lässt.

„Wie war die Arbeit?" fragt er mich, während er weiter fährt. „Ganz okay. Heute war nicht sonderlich viel los." Erzähle ich. Tagen an denen nicht viel los ist, sind mir am liebsten. Zumindest in letzter Zeit. Das ermöglicht mir nämlich etwas langsamer zu machen ohne mit Kunden um gehen zu müssen. „Wie war es bei dir?" frage ich. Ich weiß das Chan in letzter Zeit ziemlichen Stress hat. An sieht es ihm häufig auch an, wenn er nach Hause kommt. Ich glaube das er an irgendeinem Comeback abreitet oder so etwas. „Anstrengend, aber Jisung und Changbin haben mir geholfen bei dem Track an welchem ich nicht weiter komme" Ich nicke verstehend. Ich kann spüren das ihn noch mehr beschäftigt, doch will ich ihn nicht dazu drängen mir etwas zu erzählen was er noch nicht will.

Wir fahren eine vierte Stunde bevor Chan auf dem Parkplatz des Krankenhauses Parkt. Ich mag den Ort hier nicht wirklich, doch muss ich diese Untersuchung über mich ergehen lassen. Während wir das Krankenhaus betreten und im Sprechzimmer des Arztes warten, halte ich Chans Hand. Es gibt mir Sicherheit und ruhe.

„Guten Tag Herr Kim" begrüßt mich der Arzt als er rein kommt. Chan nickt er höfflich zu. Er setzt sich auf den Stuhl hinter seinem Schreitisch, während er weiter redet. „Schön sie wieder zu sehen. Wie ging es ihnen den die letzten Zwei Monate? Gab es irgendwelche Vorfälle oder Beschwerden?" fragt er. „Nichts wirklich. Ich habe mir in den letzten zwei Wochen nur einen Margen Darm Virus von einem Freund eingeholt. Aber mittlerweile wird es wieder besser" erzähle ich. Der Arzt nickt verstehend und macht sich eine Notiz. „Abgesehen davon war nickts? Keine Anzeichen der nächsten Hitze oder Beschwerden im Unterem Bauch?" fragt er mich. Ich schüttle verneinend den Kopf. Abgesehen von dem Magen Darm Virus war nichts.

„Das klingt doch schon mal gut. Ich würde ihnen jetzt gleich gerne etwas Blut abnehmen, damit es zur Untersuchung ins Labor gehen kann. Damit können wir schauen das ihre Hormone machen und wann es zu der nächsten Hitze in etwas kommen kann." Erklärt er, während er bereits alles dafür vorbereitet. „Danach würde ich auch gerne nochmal einen Ultraschall machen um zu schauen wie sich ihr Eierstock und ihre Gebärmutter entwickelt haben. Wir würden gerne ausschließen das sich durch die Veränderungen ihres Hormonhaushaltes ein Tumor gebildet hat" erzählt er weiter. Ich kann mein Herz in meiner Brust rasen hören. Ein Tumor? Durch all die Umstellungen könnte es tatsächlich dazu kommen das sich ein Tumor in meiner Gebärmutter bildet. Die Vorstellung macht mir Angst. Mehr als sie sollte. Chan drückt beruhigend meine Hand. Ihn neben mir zu haben bringt mich dazu nicht gleich durch zu drehen.

Während der Arzt die Spritze zum Blut Abnehmen vorberietet versuche ich meine Gedanken zu Ordnen und mich wieder etwas zu beruhigen. Als er schließlich zu mir kommt, lächelt er mich nett an. „Sie müssen sich keine Sorgen machen. Die Wahrscheinlichkeit das sich ein Tumor bilden kann, besteht zwar, aber sie ist sehr gering. Wir wollen nur sicherheitshalber nachschauen um in Notfall rechtzeitig handeln zu können." Sagt er zu mir, während er dieses Ding an meinem Arm anbringt, das mir das Blut im Arm abschnürt.

Ich muss weg schauen, während er mir Blut abnimmt. Nachdem es geschafft war, klebt er mir ein Pflaster darauf und ich kann meinen Ärmel wieder herunter ziehen. Mir wird nun auf einmal ziemlich kalt. Gleichzeitig beginne ich allerdings auch zu schwitzen. In meinem Blickfeld beginnt sich alles zu kreisen und ich muss die Augen schließen, da es auf einmal viel zu hell ist.

Chan neben mir merkt, sofort das ich schwanke und legt einen Arm um mich, so das ich gehen ihn falle, als auf den Boden. „geht es ihnen gut Herr Kim?" fragt er Arzt sogleich. „J-Ja. Es ist nur mein Kreislauf" sage ich, während ich nun auch zu zittern beginne. Mir ist warm und kalt zur gleichen Zeit. Ich höre das Blut in meinen Ohren rauschen. „Trinken sie das" mir wird ein Becher mit Wasser gereicht. Zögerlich nehme ich ihn an. Leider muss ich zum Trinken die Augen öffnen. Es ist noch immer viel zu hell in den Raum, so das mir nun schlecht wird. Schnell trinke ich den Becher aus und schließe wieder die Augen.

Für die nächsten Fünf Minuten weiß ich nicht was um mich herum geschieht. Ich lehne mit geschlossenen Augen an Chan, während sich mein Körper wieder erholt. Am Ende der Fünf Minuten geht es mir wieder einiger Masen gut. Abgesehen von dem Kühlen schweiß der mir noch immer auf der Stirn steht.

„Geht es wieder?" fragt er Arzt. Ich nicke bestätigend. „Ich schätze es kommt einfach davon das ich noch nicht ganz fit bin" murmle ich leise. Der Arzt scheint mich allerdings zu verstehen, sagt aber nichts weiter dazu. Er bittet mir nun auf die Liege für den Ultraschall. Ich bin noch immer etwas Wacklig auf den Beinen, doch Chan hilft mir dabei. Am Ende liege ich auf der Liege und ziehe meinen Hoodie so weit hoch, damit der Arzt an meinen Bauch kommt. Das Gel das er verwendet ist Kalt und lässt mich frösteln.

Die ersten paar Minuten lasse ich noch die Augen geschlossen. Das Liegen hilft meinem Kreislauf tatsächlich auch noch etwas. „Soweit ich das sehen kann, ist mit ihrem Eierstock alles gut" erzählt der Arzt. Ich öffne nun meine Augen wieder und schaue auf den Schwarzweißen Bildschirm. Mir ist es wirklich ein Rätzel wie der Arzt darin etwas erkennen kann. Ich kann dabei nicht viel erkennen. Nun wandert er allerdings mit dem Gerät weiter nach unten. Aus Neugierde beobachte ich nun den Bildschirm. Es ist schwarz. Dann wieder weiß und dann Schwanz und weiß. Manchmal auch grau. Ich Glaube ich weiß warum ich kein Arzt geworden bin.

Ich schaue einmal zu Chan, dieser steht neben mir und hält noch immer meine Hand. Als er meinem Blick erwidert, streicht er mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Lass uns gemeinsam etwas essen gehen sobald wir hier fertig sind" flüstert er mir zu. Ich lächle ihn an und mein Magen knurrt bestätigend. Chan beginnt zu lachen und ich werde Schlagartig Rot und schaue wieder zu dem Arzt. Das dieser es gehört stand nicht außer Frage, so laut wie es war, doch war sein Blick fest auf den Bildschirm gerichtet. Seine Stirn war gerunzelt und er sah verwirrt aus. Sogleich beginnt mein Herz aus Angst wieder schneller zu schlagen und ich folge seinem Blick. Auf dem Bildschirm ist in dem Weiß auch schwarzer Kreis in welchem ein komischer Blob zu sehen ist.

Mein Herz bleibt stehen.

Bitte nicht!

„Ich glaube was sie in den letzten Zwei Wochen hatten war kein Magen Darm Virus" sagt er Arzt. Mit einem Lächeln dreht er sich wieder zu mir. Wie kann er Lächeln, wenn er mir sagen will das ich einen Tumor habe!? Ist der erste Gedanke den ich formen kann. „Es freut mich ihnen mitteilen zu können, dass sie scheinbar schwanger sind"

Mein Herz bleibt nun wirklich stehen.

Auch wenn ich erleichtert bin, dass es kein Tumor ist, bin ich geschockt. Was soll das heißen? Ich- das... „Aber ich bin dich unfruchtbar" ist das Erste was ich erwidere. „Das stimmt so nicht ganz. Die Wahrscheinlichkeit für sie ein eigenes Kind zu bekommen ist sehr gering, das stimmt, aber es ist nicht unmöglich. Mit sehr viel Glück ist es möglich und so wie es scheint war es ein Weihnachtswunder" erzählt er mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.

Mir ist alles andere als nach Lächeln. Ich wollte nie Kinder haben. Unabhängig von meinem Subgender will ich keine und jetzt sagt er mir das ich schwanger bin. Auf einen Schlang wird mir unglaublich schlecht. Ich soll ein Kind bekommen? Die Übelkeit steigt in meinem Rachen immer weiter nach oben und der Arzt handelt gerade noch rechtzeitig indem er mir eine Schüssel in die Hand drück, ehe ich mich auch schon erbreche. 

Eingeschneit zu Weihnachten ˢᵉᵘⁿᵍᶜʰᵃⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt