Christmas-Special | Hyunlix

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Hyunjin

«Jinnie»

Ein Flüstern und das vorsichtige Schütteln meiner Schulter holt mich aus meiner Traumwelt. Murmelnd drehe ich mich auf die andere Seite und öffne blinzelt meine Augen. Vor meinem Bett kniet Felix und lächelt mich schüchtern an. Sofort muss ich dieses erwidern, wie könnte ich es auch nicht? Lixie ist einfach die hübscheste, liebenswerteste und unschuldigste Seele, der man begegnen kann und ich bin jeden Tag froh, dass ich das Glück dazu habe.

Ich reibe mir kurz über das Gesicht und richte mich dann langsam auf. «Alles okay? Willst du kuscheln?», frage ich leise, um Seungmin nicht zu wecken. Felix schaut verlegen zur Seite und scheint sich wohl überwinden zu müssen, um die nächsten Worte auszusprechen. Er hat mir mal gesagt, dass es ihm oft schwerfällt, auf Menschen zuzugehen, wenn er es wirklich braucht oder er glaubt, dass er anderen damit eine Last wäre.

«Ich ähm hätte nichts dagegen, aber», er richtet seinen Blick nun wieder auf mich, «ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mit mir den Sonnenaufgang ansehen möchtest?» Hoffnungsvoll sieht er mich an und ich muss bei diesem niedlichen Anblick lächeln. Ich strecke meine Hand aus und streichle kurz seine Wange, wodurch er seine Augen schließt und sich meiner Berührung entgegenlehnt. «Sehr gerne. Ich ziehe mir nur kurz was an. Wir treffen uns in der Küche.» Lixies Augen beginnen zu funkeln. Mit einem Nicken steht er dann vom Boden auf und schleicht aus dem Zimmer.

Auch ich stehe jetzt auf, schnappe mir die Klamotten vom Vortag, die noch auf dem Stuhl liegen, und mache mich leise auf den Weg ins Badezimmer. Dort ziehe ich mich rasch um und putze auch noch meine Zähne – ein bisschen Hygiene muss sein. Während ich so vor dem Spiegel stehe, schweifen meine Gedanken zu Felix. Er ist wirklich die reinste und verletzlichste Person. Als wir Stray Kids geformt und uns näher kennengelernt haben, kamen wir aller zu einer stillen Vereinbarung: Lixie vor allem bösen zu beschützen, er würde viel zu schnell daran zerbrechen. Er hat in jedem unserer Herzen einen besonderen Platz, besonders in meinem und Lee Knows. Es ist tatsächlich witzig und sehr schön mit anzusehen, wie soft unsere grummpy Cat für unseren Sonnenschein wird.

Lixie und ich sind von Anfang an sehr eng befreundet und ich würde sogar so weit gehen und von Seelenverwanden sprechen.

In der Küche finde ich Lixie, der gerade an der Anrichte beschäftig ist. «Was machst du da?», frage ich, was ihn zusammenzucken lässt, weshalb ich ihn zur Beruhigung von hinten umarme und meine Arme um seine Taille schlinge. Er liebt das. «Ich dachte, dass wir picknicken könnten. Ich bin auch schon fertig. Können wir los?» «Jap, können wir. Warte, ich trage den Rucksack. Hast du den Schlüssel?» Als Bestätigung holt Lixie diesen aus seiner Tasche und fuchtelt damit vor meiner Nase herum. «Dann ist ja gut», lache ich, schnappe mir sein Handgelenk und ziehe ihn zur Tür.

Die Straßen Seouls sind leer und ruhig. Auch wir schweigen, wodurch uns eine angenehme Atmosphäre umhüllt. Wir laufen schon eine Weile und entfernen uns von der Stadtmitte. Wenn unserer Manager wüsste, dass wir alleine und ohne Schutz durch die verlassenen Straßen laufen, würden wir wahrscheinlich mächtig Ärger bekommen. Dieser Gedanke lässt mich schmunzeln.

Plötzlich ergreift Felix meine Hand und zieht mich in eine Seitengasse. «Wir müssen hier lang. Wir sind auch gleich da.» Und tatsächlich; nach ein paar Minuten stehen wir vor einem Park. Immer noch Händchen haltend betreten wir diesen und Lixie zieht mich mittlerweile schon fast ungeduldig Richtung Mitte und eine Anhöhe hinauf. Ganz oben bleiben wir stehen und genießen die Aussicht. «Wow, hier ist es sehr schön», gebe ich bewundernd von mir und schaue zu Lixie, der mich lächelnd ansieht. «Ja, das ist es», bestätigt er, würdigt der Natur aber keinen Blick. Ich spüre, wie die Hitze in meine Wangen steigt und betrachte schnell wieder die Landschaft. Man sieht immer noch die Gebäude der Stadt, aber wir sind hoch genug, um den Sonnenaufgang sehen zu können.

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