Thirty-Five

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Jisung

Ich. Kann. Nicht. Mehr.

Keuchend liege ich auf dem Boden des Tanzstudios und bewege mich keinen Zentimeter, selbst wenn ich wollte, ich könnte nicht. Und die anderen auch nicht, sogar Minho sitzt schnaufend auf dem Boden. Die letzten Tage waren mehr als anstrengend und der Stress, Druck und Schlafmangel macht uns allen deutlich zu schaffen.

Channie Hyung klatscht in die Hände, «Gute Arbeit Jungs. Lasst uns Schluss machen für heute.» Mein Freund rappelt sich auf und will mich auf die Beine ziehen, aber ich weigere mich noch immer mich zu rühren. «Jagie, komm schon.»

«Ich will kuscheln», gebe ich nur erschöpft von mir und merke, wie sich Tränen in meinen Augen bilden.

MinMin kniet sich neben mich und streicht mir übers Haar. «Und das können wir machen, sobald wir im Auto sind. Im Dorm mache ich dir eine heiße Schokolade, wir schauen einen Film deiner Wahl und kuscheln. Wie hört sich das an, mhm?» Das hört sich verdammt gut an. Lächelnd nicke ich und wische mir ein paar Tränen aus den Augenwinkeln.

«Wenn ihr eure Ärsche auch mal hier her bewegen könntet, könnten wir alle gehen.»

Müde und noch immer auf dem Boden drehe ich meinen Kopf zur Seite. Meine Member stehen schon zu Aufbruch bereit und schauen uns erwartungsvoll an. Hyunjin verdreht sichtlich genervt seine Augen, «Muss ich mich wiederholen? Beeilt euch mal!» Felix umfasst zärtlich seine Schultern und massiert sie ein wenig. «Baby, beruhig dich. Channie Hyung, wir gehen schon mal vor.» Unser Leader nickt.

Minho hat mich in der Zwischenzeit auch auf die Beine gezogen und trägt mich nun zu den anderen. Diese lehnen sich auch aneinander, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und Anbetracht der blassen Gesichter wundert es mich nicht mal, dass Seungmin Changbin umarmt. Aber Binnie wirft es ein bisschen aus der Bahn. «Was machst du da?» Minnie zuckt nur mit den Achseln, «Die kleinen Dinge im Leben genießen.»

«Ich hasse dich-»

«Okay», unterbricht Chan die beiden, bevor es eskalieren kann, «Lasst uns gehen, bevor das Frettchen noch wütender wird.»

͠

Im Dorm angekommen verkriechen sich alle in ihre Zimmer. Auf dem ganzen Weg hatte ich Minhos Arm umklammert und auch jetzt lasse ich ihn nicht los, ich brauche dringend eine Kuscheleinheit. «Wollen wir nicht erst noch duschen?», fragt mich Minho, doch ich schüttle nur den Kopf. «Du hast gesagt, dass wir einen Film anschauen.»

«Das können wir auch danach machen.»
«Nein!» Diesmal kommt die Verneinung nicht von mir, sondern von Hyunjin, der uns aus zusammengekniffenen Augen ansieht. Felix hat es wohl nicht sonderlich gut hinbekommen seinen Freund zu beruhigen.

«Ich gehe jetzt duschen. Ich halte es keine weitere Sekunde in diesen Klamotten aus, alles fühlt sich eklig an und meine Haut juckt. Also wehe, ihr drängelt euch vor. Ihr werdet zu zweit sowieso viel zu lange brauchen!»
«Weil du ja auch immer so schnell im Bad bist», erwidere ich leise und verdrehe die Augen.

«Hör auf so eine Dramaqueen zu sein. Ich wollte doch sowieso nicht duschen!»
Hyunjin lacht trocken auf. «Na klar, wer's glaubt. Aber ich habe die Dusche vor dir reserviert, du Vordrängler, also weg da!», seine Stimme wird zum Ende hin lauter. Ich starre ihn ungläubig an. «Hast du Tomaten auf den Ohren? Also, auch noch mal für Kernbehinderte, damit es auch in deinem langsamen Gehirn ankommt, Hwang: Ich. Will. NICHT. Duschen! Capito?»

«Pass auf, wie du mit mir sprichst, ich bin immer noch älter als du, also sprich mit etwas mehr Respekt mit mir!» Ich könnte ihn erwürgen. Die Wut lodert in meinem Bauch und droht überzukochen.

Broken BirdsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt