Broken Birds

Twenty-Two

Jisung

Seit ich mir in den Kopf gesetzt habe, Minho eifersüchtig zu machen, sind ein paar Tage vergangen. Zum einen, da wir nichts mehr als Gruppe unternommen haben und zum anderen, da ich es nicht gleich überstürzen wollte. Aber heute ist der Tag gekommen, an dem ich meine Antworten bekommen oder zumindest einen Teil davon.

Wir haben in ein paar Stunden ein Live und wann wäre es nicht perfekter meinen Plan umzusetzen als vor laufender Kamera? Also, so richtig habe ich mir mein Vorhaben noch nicht überlegte, aber dann wird es halt gefreestylt, wie die Matheschulaufgaben. Und so schwer sollte es auch nicht sein, einfach Minho meine Aufmerksamkeit entziehen und diese stattdessen auffällig unauffällig jemanden anderen schenken und Minho dabei genau beobachten. Vielleicht ist Innie heute mein Opfer, Hyunjin und Changbin kamen ja schon in den Genuss meiner Flirtkünste. Das wird witzig.

Wir sitzen in einem Raum auf Stühlen in zwei Reihen hintereinander. Minho wurde schräg hinter mir platziert, während ich neben unserem Maknea sitze – so weit, so gut. Am Anfang lasse ich es noch langsam angehen, aber nach einer halben Stunde beschließe ich ein bisschen spice in die Sache zu bringen. So fange ich an mehr Blödsinn zu machen und I.N. zu nerven, indem ich mit meinem Finger in seine Wange pikse oder seine Frisur zerstöre. Als ich dann mit einem Gesicht Innies näher komme, halte ich Blickkontakt mit Minho, indem ich grinsend zu ihm hoch schiele. Er beobachtet jede meiner Bewegungen mit seinen Katzenaugen und spannt seinen Kiefer an. Das ist ja schon fast zu leicht. Ich muss lachen, während Jeongin mich nur verstört anschaut und überhaupt nichts mehr zu verstehen scheint. Hätte ich nicht gerade so einen riesigen Spaß, würde er mir leidtun.

Auf einmal kommt Bewegung in die anderen. Verwirrt schaue ich unseren Leader an. «Wir bauen kurz um, die Sitzordnung macht so keinen Sinn», meint er leicht genervt. Nachdem wir die Stühle um einen Tisch, welcher vom Staff hereingetragen wurde, gestellt haben, suchen wir uns wieder unsere Plätze. Ich will mich schon wieder neben Innie setzen, als ich ohne Vorwarnung von zwei starken Armen gepackt werde, wodurch ich fast auf den Tisch knalle, und dann nach hinten gezogen werde. Erschrocken ziehe ich die Luft ein und habe so Minhos wunderbaren Geruch in der Nase. Er grummelt noch ein bisschen vor sich hin, scheint sich dann aber zu beruhigen. Anscheinend tragen meine Bemühungen, meinen Hyung eifersüchtig zu machen, schon Früchte, was mich grinsen lässt. Damit gebe ich mich aber noch nicht zufrieden und beginne diesmal mehr mit Felix zu interagieren. Dies hat den Vorteil, dass ich ihm nur einmal zuzwinkern muss und mein Twin versteht, was ich vorhabe und hilft mir natürlich enthusiastisch. Unser kleiner Spaß endet aber abrupt, als sich der Griff um meine Taille verstärkt und eine tiefe Stimme in mein Ohr flüstert: «Lass das, er ist vergeben!» Die Stimmung kippt. Ich muss schlucken und eine Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus, welche auch von meinem Hintermann nicht unbemerkt bleibt und ihn grinsen lässt. Auch Felix scheint Minhos Reaktion zu bemerken und zwinkert mir nochmal zu, wodurch Minho mich besitzergreifend noch enger an sich zieht.

Inzwischen hat Minho sich wieder entspannt, wodurch ich mich aus seiner Umklammerung befreien konnte und jetzt, über den Tisch gebeugt, stehe und meinem besten Freund meinen Hintern unauffällig entgegenstrecke, während ich gespannt auf den Bildschirm vor mir blicke und den anderen gleichzeitig zuhöre. «  und dann hat er mich angeschaut, als wäre ich ein Auto, das plötzlich mit ihm Tango tanzen möchte.» Alle beginnen lauthals über Binnies Worte zu lachen und auch ich muss breit grinsen. Gespannt beuge ich mich – wenn möglich – noch weiter über den Tisch. Hinter mir höre ich jemand leise nach Luft schnappen und eine Idee beginnt in meinem Kopf Gestalt anzunehmen, das wird jetzt interessant.

Vorsichtig und kaum bemerkbar lasse ich meine Hüfte kreisen und höre erneut dieses erregte nach Luft schnappen. Gänsehaut bedeckt erneut meinen Körper und ein Kribbeln in meinem Inneren lässt mich wohlig aufseufzen. Dies schien wohl der Tropfen zu sein, der das Fass zum Überlaufen bringt: Minho packt meine Hüfte und zieht mich abermals hart auf seinen Schoß. Fest drückt er mich an etwas Pochendes in seinem Schritt. Warte mal, was? Meine Augen weiten sich, als ich realisiere, das Minho einen Ständer hat, welcher sich fest um meinen Po schmiegt. Unruhig rutsche ich auf seinem Schoß umher und bin etwas überfordert mit der Situation, bis seine starken Hände meine Hüfte umfassen und mich stoppen.

«Wenn du dich weiterhin so bewegst, kann ich für nichts mehr garantieren, Jisung», wispert er mit rauer Stimme in mein Ohr, wodurch mich schlucken muss. Na ja, jetzt weiß ich wenigstens, dass ich auch eine gewisse Reaktion bei meinem Hyung auslöse. Und damit lasse ich mich zufrieden gegen seine Brust sinken und bleibe reglos sitzen, bis das Live zu Ende ist.

«Bye, bye Stays. Love you.»

«Good night. Stay safe.»

«See you next time.»

Damit ist das Live beendet und das Staff-Team beginnt die Kameras abzubauen. Sobald Minho sicher ist, dass diese wirklich nicht mehr filmen, schiebt er mich von seinem Schoß, packt mein Handgelenk und schleift mich aus dem Raum. Schweigend laufen wir die Gänge zu unserem Dorm entlang. Minho wirkt angespannt. Habe ich es ein bisschen übertrieben? An unserer Haustür angekommen, sucht er schon fast ungeduldig nach seinem Schlüssel und stößt dann die Tür auf, die gegen die Wand kracht. Das ignoriert Minho aber, zerrt mich nur ins Innere und wirft die Tür wieder zu. Bestimmt geht es dann weiter in sein Zimmer, in welchem er mich gegen die Wand presst und seine Hände neben meinem Kopf abstützt. Eindringlich schaut er mich an, sagt aber nichts. Ich würde lügen, wenn Minho mich gerade nicht einschüchtern würde, von ihm geht eine bedrohliche Ausstrahlung aus, welche mich trotzdem extrem anmacht und gleichzeitig auch sicher fühlen lässt.

Endlich kommt Bewegung in seinem Körper und er verringert den Abstand zwischen, indem er sich zu meinem Ohr beugt und in dieses raunt: «Ich weiß, was du gemacht hat, Kitten» Das reicht, um mich wimmern zu lassen und ihn dreckig grinsen zu lassen. Aber was er kann, kann ich schon lange, also reiße ich mich zusammen und beuge mich Minho entgegen. «Ach, ist das so? Was hab ich denn gemacht?» Unschuldig blicke ich zu meinem Gegenüber hinauf und klimpere mit den Wimpern. Ich weiß, dass es ihm gefällt, wenn ich meine Babygirlseite zeige. Minho hat mir das oft genug gesagt, auch, wenn ich damals noch dachte, dass er das nur zum Spaß gesagt hat. Mittlerweile bin ich von Gegenteil überzeugt.

«Du warst wirklich ungezogen. Und das auch noch vor Kamera.» Er ist mir noch nähergekommen, sodass wir uns fast berühren und ich die Wärme, die von seinem Körper ausgeht, deutlich spüren kann. Minho streichelt meine Wange, wodurch ich leicht schnurre und mich seiner Berührung entgegen lehne. Seine Hand verweilt aber nicht dort, sondern wandert meinen Hals entlang, wo sie zum Halt kommt. «Das hat mir gar nicht gefallen», raunt er und übt Druck aus, was mich leicht aufstöhnen lässt. «Mhh» Meine Augen schließen sich zittrig und ich schmiege mich an Minho. Er ist immer noch hart. «Gefällt dir das?» Erneut drückt er leicht zu, was mich wimmern und nicken lässt. «So needy.» Ich öffne wieder die Augen und schaue Minho lustvoll an. Mein Hirn ist Matsch und ich bin Wachs in seinen Händen. Minho könnte jetzt alles mit mir machen und ich würde es zulassen. Eindringlich schaut er mich an.

«Ach, fuck it.» Damit zieht er mich an meinem Hals zu sich und presst endlich seine Lippen auf meine.

Es ist erneut Sonntag! Und wie fandet ihr dieses Mal das Kapitel? Und vor allem; DER KUSS!!!!
Omg!

Was wird wohl noch alles passieren? Was denkt ihr?

Habt eine wundervolle Woche und wir hören uns nächsten Sonntag!

LG Meli :)

Geschrieben von SerinaPadfood15
Korrigiert von i_love_books_12_21