Kapitel 19

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Verwirrt starre ich zum offenen Fenster. Wollte Jax nicht schlafen gehen? Schnell durchsuche ich sein Zimmer und Badezimmer um sicher zugehen, dass er weg ist, bevor ich mein Handy nehme um ihn anzurufen.

Nach dem dritten Tuten höre ich zum Glück auch schon seine Stimme. "June alles gut?"

"Ja aber wo bist du?"

"Nur mit paar Freunden draußen", antwortet er, allerdings merke ich wie seine Stimme zittert. Auf einmal höre ich einen dumpfen Schlag aus dem Lautsprecher und einen dauraufhinfolgenden Schrei.

"Jax?", frage ich nun ebenfalls zitternd.

"Ehm tut mir leid Süße muss auflegen"

"Aber..." *Tut tut tut*
Nein er hat doch nicht einfach... Fassungslos blicke ich auf den Bildschirm. Schnell sprinte ich nach unten zu meinen Brüdern, die auf der Couch Pizza essen und bevor sie fragen können was mit dem armen Pizzaboten passiert ist, erzähle ich aufgeregt die Sache mit Jax.

"June mach dir keine Sorgen, so sind Jax Freunde nun mal", ist jedoch die einzige Antwort die ich bekomme.

"Das könnt ihr doch nicht ernst meinen?!", rufe ich entsetzt, doch die anderen scheint es nicht wirklich zu interessieren.

Auch als ich einige Stunden später im Bett liege, hab ich immer noch Angst um Jax. Egal wie oft ich mich drehe und die Seite meines Kopfkissens wechsele, kann ich nicht einschlafen.

Also beschließe ich nach unten zugehen um etwas zu drinken. Wo ist den dieser dumme Lichtschalter? In der Küche angekommen schlage ich mehrmals gegen die Wand, doch den Lichtschalter treffe ich nicht.

Wenigstens scheint der Mond hell durch die riesige Glasscheibe, sodass es nicht ganz dunkel ist. Ich hole ein Glas aus dem Schrank, fülle es mit Eiswürfeln und Sprudel, lausche dem Ticken der Uhr, die mittlerweile schon drei Uhr anzeigt und nehme einen Schluck. Kaltes Wasser nachts ist einfach ein anderes Level.

Als ich das Glas wieder ansetzen will um einen weiter Schluck zu nehmen gefriert plötzlich nicht nur das Eis in meinem Glas sondern auch das Blut ich meinen Adern.

Schweratmend kralle ich meine Fingernägel in meinen Arm und starre geradeaus zur Glasfront hinter der eine pechschwarzgekleidete Person steht, die mir ebenfalls eiskalt in die Seele starrt.

Laut will ich aufschreien, doch plötzlich wird mir von hinten eine Hand auf den Mund gedrückt.

NEIN JETZT WERD ICH AUCH NOCH GEKIDNAPPT!

Während ich panisch um mich schlage, sehe ich wie die Person von draußen nun auch noch auf mich zu kommt.

Schweratmend schnappe ich nach Luft und hoffe nur noch aus diesem Alptraum aufzuwachen.

"Pscht pscht June ich bins nur Jay", flüstert die Person, die ich allerdings wegen der Dunkelheit immer noch nicht erkennen kann. Doch anhand der Stimme muss es er wohl wirklich an. Erleichtert atme ich aus und der Griff der hinter mir stehenden Person lockert sich zum Glück.

"Man June du hättest ja nicht gleich meine Nase zusammenschlagen müssen"

Ich drehe mich um und schlage Liam fest gegen die Brust.

"Ich hasse euch beide", zische ich den beiden zu und drehe mich, um zu gehen. An der Treppe drehe ich mich nochmal um.

"Warum brichst du eigentlich mitten in der Nacht bei uns ein?", frage ich an Jay gewandt, weil das interessiert mich nun doch.

"Wir wollten noch bisschen raus zum Meer... tut mir leid wollten dich ehrlich nicht so erschrenken", antwortet dieser schuldbewusst.

"Schon gut aber...", meine Stimme stockt als es plötzlich laut gegen die Haustür hämmert und vor dieser ein riesiger Schatten zu erkennen ist.

Wie erstarrt bleibe ich stehen. "Ist das noch so ein dämlicher Freund von euch?", flüstere ich.

"Nein", haucht Liam nimmt ein Messer aus der Schublade und zieht mich hinter sich.

my older siblings and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt