13. Mord im Krankenhaus

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Vor der Intensivstation stand Ulf und diskutierte mit dem Arzt. Immer wieder sagte der Doktor: „ Es tut mir leid Herr Bergmann, aber der Verlobte Ihrer geschiedenen Ehefrau untersagt jegliche Besuche von Ihnen und den gemeinsamen Töchtern Heike und Jasmin bei Martina Bergmann. Er ist sogar in Besitz einer Vollmacht ihrer geschiedenen Ehefrau. Ich darf ihnen weder Auskunft über den gesundheitlichen Zustand von Frau Bergmann geben noch sie zu ihr lassen. Es tut mir sehr leid, aber ich muss sie bitten jetzt zu gehen."

Die drei Frauen glaubten erst nicht, was Sie gehört hatten, aber sie mussten wieder gehen. Ulf versuchte noch mit Hans von Breiten zu sprechen, aber der ließ sich verleugnen.

Gemeinsam verließen die Vier das Krankenhaus und fuhren zur Wohnung von Martina. Ulf hatte das Schloss ersetzen lassen und gemeinsam betraten sie die Wohnung. Eine Putzfirma hatte die Wohnung wieder aufgeräumt und nun sah es wieder ordentlich in der Wohnung aus. Auf den Tisch lag die Post der letzten Tage seit dem Martina im Krankenhaus war. Neben mehreren Mahnungen war auch ein Brief von Martinas Arbeitgeber. Dieser kündigte ihren Arbeitsplatz, da sie seit fast drei Wochen nicht mehr zur Arbeit erschienen war. Außerdem forderte er das gewährte Darlehen von 100.000 € zurück, da das Arbeitsverhältnis nicht mehr bestehen würde. Wozu brauchte Martina 100.000 € ?. Die Wohnung gehört Ulf und sie musste nur die Nebenkosten an die Eigentümergemeinschaft bezahlen. Größere Reparaturarbeiten oder Modernisierungen standen nicht an, das würde er wissen.

Ulf sah sich noch einmal genau in der Wohnung um. Er wusste das Martina gerade in Geldangelegenheiten sehr sorgfältig war und alles genau aufschrieb, wofür sie Geld ausgab. Das hatte sie schon während ihrer Ehe gemacht. Sie konnte jeden Cent belegen, welchen sie ausgegeben hatte.

„Führt eure Mutter immer noch ein Haushaltsbuch? Wisst ihr, wo sie das aufbewahrt", fragte er Heike und Jasmin.

Heike ging zum Wohnzimmerschrank und öffnete das Computerteil, holte ein Buch heraus und gab es ihren Vater. Ulf begann das Buch durchzublättern. Seit drei Monaten gab es keine Eintragungen mehr. Gerade wollte er Heike etwas Fragen als es an der Wohnungstür klingelte. Er ging zur Wohnungstür und öffnete. Vor der Tür stand Hans von Breiten. Als dieser Ulf sah brüllte er gleich los: „Du hast einfach das Schloss auswechseln lassen. Sofort bekomme ich alle Wohnungsschlüssel für meine Wohnung und du verschwindest hier sofort!"

„Die Wohnungsschlüssel händige ich nur der Mieterin dieser Wohnung aus. Diese liegt zurzeit im Krankenhaus. Da sie hier nicht gemeldet sind, bekommen sie keinen Wohnungsschlüssel. Wenden sie sich an Martina Bergmann, Herr von Breiten. Ich bin Eigentümer dieser Wohnung und musste das Schloss austauschen, weil meine Frau und sie sich ins Koma gesoffen hatten. Jetzt verlassen sie bitte dieses Haus und bis Martina Bergmann wieder selbst in der Wohnung leben kann haben sie hier Hausverbot. Sollten sie das Haus nicht freiwillig verlassen wollen, kann ihnen die Polizei gern dabei helfen. Und jetzt gehen sie, sofort", antwortete Ulf neuen Verlobten seiner Ehefrau.

„Ich bin der Verlobte von Martina Bergmann und habe damit ein Recht hier zu sein. Außerdem bezahle ich seit einem viertel Jahr die Miete für diese Wohnung. Also machen sie Platz damit ich in die Wohnung kann. Martina benötigt einige Sachen, welche ich ihr ins Krankenhaus bringen soll", antwortete Hans von Breiten und wollte an Ulf vorbei in die Wohnung. Ulf blieb aber unbeeindruckt stehen und verwehrte dem angeblichen Verlobten den Zutritt zur Wohnung. Er schaute ihn an und sagte dann: „Wann hat ihnen Martina den Auftrag erteilt, die benötigten Sachen aus der Wohnung zu holen? Seit sie im Krankenhaus ist liegt meine Mieterin im Koma und ist nicht ansprechbar!"

„Seit gestern Nachmittag ist meine Verlobte wieder wach und da hat sie mir den Auftrag gegeben", erklärte der Gefragte.

„Es ist doch merkwürdig, dass Martina Bergmann gestern Abend noch im Koma lag. Auch heute Morgen und vorhin war ihr Zustand unverändert. Was wollen sie hier in dieser Wohnung? Wollen sie vielleicht die hier deponierten Drogen holen oder den noch ausstehenden Hurenlohn? Die Drogen hat die Polizei bei der Wohnungsöffnung gefunden und mitgenommen. Ich habe meinen Kollegen Rainer Giebel angerufen und mit ihm über Sie gesprochen. Er war sehr erstaunt in welche Sachen sein Referendar verwickelt ist und das Gespräch auf dem Krankenhausflur , was aus ihren Zimmer nicht zu überhören war, war ebenfalls sehr interessant gewesen", sagte Ulf und konnte sehen, wie seinem Gegenüber die Farbe aus dem Gesicht entwich.

Eine besondere Potsdamer WGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt