„Und jetzt?" fragte Mickey nach einer ganzen Weile. Ian nahm den Arm von seinen Schultern und nippte an seinem Kaffee. „Ich würde sagen, wir sprechen über uns. Wie es weiter gehen soll. Was wir für einen Plan haben." Mickey nagte an seiner Unterlippe. Es entging ihm nicht, dass Ian WIR gesagt hatte. Es ließ Mickeys Herz ein klein bisschen höher schlagen.
Ian wusste, dass Mickey nicht gut darin war, seine Gedanken in Worte zu packen. Aber Mickey wusste, dass es nötig war. Es war dringend nötig. Sie mussten unbedingt klären, was sie waren. Freunde? Ex-Freunde? Partner? Was zum Teufel waren sie? Als keiner etwas sagte begann Ian. „Ich habe mir 3 Wochen Urlaub genommen. Um herauszufinden was das zwischen uns beiden ist. Ob da noch etwas ist. Ich hätte dich nicht einfach so stehen lassen dürfen. Kaum eine Erklärung. Nur ein ‚Das passt nicht mehr zu mir' war zu wenig. Wir müssen darüber reden. Ich weiß du bist mies in sowas aber..." „Ja, Gallagher, ich weiß. Es muss sein" sagte Mickey und rollte mit den Augen. „Also Mick. Hör zu. Ich will rausfinden ob wir eine Zukunft haben." Sagte Ian und versuchte Mickey anzusehen, der auf den Tisch starrte. „Ian, du weißt..." wollte er beginnen doch Ian unterbrach ihn „Von mir aus auch in Mexiko" flüsterte er. Mickey sah ihn an. „Du würdest nach Mexiko kommen? Für immer?" Mickeys stimme hüpfte. „Naja, wenigstens 7 Jahre bis die scheiße in Amerika verjährt ist..." sagte Ian und Mickey konnte nicht anders als breit zu grinsen. Er würde das tun. Er würde das für Ihn tun. Er würde hier bleiben bis sie zurück konnten. Mickeys Schmetterlinge in seinem Bauch waren zurück. Er fühlte sich, als wäre Ian nie weg gewesen. Als könnte er wieder Atmen, jetzt wo er wusste, dass er drei Wochen mit ihm hatte und die Chance es zu verlängern.
„Und wie genau willst du jetzt was rausfinden?" fragte Mickey als er die gute Nachricht verdaut hatte. „Ich will mir anschauen, wie du lebst. Was du den ganzen Tag machst. Ich will Zeit mit dir verbringen. Mehr Zeit. Ich will in deiner nähe sein." Ian schluckte. Er fühlte sich, als könnte er endlich alles aussprechen, was er die letzten Jahre heruntergeschluckt hatte. Als hätte er jetzt die Möglichkeit Mickey all das zu sagen, wovor er immer angst hatte.
Weißt du noch an dem Tag, an dem ich ins Militärgefängnis gekommen bin?" Mickey nickte. Einer der schönsten Tage in seinem beschissenen Leben. Und die dumme Sammy hatte alles zerstört. „Als wir an unserem Platz waren und uns geprügelt haben? Als wir gelacht haben und Shotguns getrunken haben? Uns mit Bierschaum bespritzt haben und bis spät in die Nacht gevögelt haben?" Sie grinsten beide als sie die Bilder im Kopf hatten. „Weißt du noch, was ich auf dem nach Hause weg gesagt hab?" Mickey nickte. Er wusste es ganz genau. Er hatte sich im letzten halben Jahr jede Szene Mit Ian in sein Gehirn gebrannt und tausend mal vor seinem Inneren Auge abgespielt. Mickey sagte leise „Wir hatten noch nie ein Date." Ian nickte. Sie sahen sich einen Moment in die Augen „Heute Abend gehen wir essen." Sagte Mickey und lächelte. Ian nickte zufrieden.
"Da ist noch was Mickey" sagte Ian und kaute auf seiner Unterlippe. Mickey sah ihn an, damit er weiter sprach. "Ich weiß nicht wie... verdammt." er brach mitten im Satz ab. Mickey legte Ian beruhigend eine Hand aufs Knie. Er war den Tränen nah, als er weiter sprach. "Als ich aus dem Militärknast gekommen bin und als ich vom Trip mit meiner Mom wieder da war..." "Ian, du musst nicht..." "Doch Mick. Ich muss. Ich muss das loswerden. Ich muss es dir sagen. Ich trage das jetzt fast 2 Jahre mit mir rum. Ich muss." Er sah Mickey tief in die Augen als er weiter sprach. Leise tränen liefen ihm über die Wangen. "Mickey. Ich wollte nie mit dir Schluss machen. Ich wollte immer mit dir zusammen sein. Ich wollte immer an deiner Seite sein. Ich war nur so viel mit mir beschäftigt, dass ich keinen Platz hatte für dich." Ian schluckte. "Ich... Ich hatte unrecht. Ich war kaputt. Ich war gebrochen und ich hätte dich gebraucht, um mich zu reparieren. Aber ich habe dich weg gestoßen. Nach allem was du für mich getan hast, habe ich dich weg gestoßen. Das hätte ich nicht. Ich hätte niemals..." Ians Stimme versagte und er brach unter Tränen zusammen. Mickey legte einen Arm um seine Schultern und drückte ihn an seine Brust. "Ich weiß..." flüsterte er.
