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Pov:Jisung


Nervös lief ich im Wohnzimmer auf und ab, knibbelte dabei immer wieder mit meinen Fingern und riss schon an kleinen Hautfetzen. Als ich gerade wieder die Richtung, in der ich lief, wechseln wollte, stellte sich schlagartig Minho vor mich und zwang mich somit zum Stehenbleiben. Er nahm meine Hände in seine. Er strich vorsichtig darüber, begutachtete diese. „Tu dir nicht mehr selbst weh, Jisung. Das möchte ich nicht." Er schaute zu mir, lächelte liebevoll. Mein Herz schlug wieder verräterisch laut für diesen wundervollen Jungen vor mir. „E-Es tut mir leid, ich bin nur so nervös." seufzte ich. Minho nickte verständnisvoll. „Ich weiß doch, aber es gibt doch gar keinen Grund dafür, es ist nur Felix.." Jetzt biss ich mir nervös auf die Unterlippe. Dies könnte er nicht verhindern, außer... er küsst mich, aber das tat er natürlich nicht. Als die Klingel laut läutete, zuckte ich stark zusammen und schaute Minho ängstlich an. Er allerdings schenkte mir erneut ein aufmunterndes Lächeln und ließ meine Hände los. „Ich öffne die Tür, warte hier, okay?" Ohne auf eine Reaktion meinerseits zu warten, verließ er das Wohnzimmer und ließ mich unsicher und alleine zurück. In diesem Moment gingen mir tausende Gedanken durch den Kopf: Was ist, wenn Felix nur herkam, um mir endgültig die Freundschaft zu kündigen, weil er mich doch abscheulich fand. Natürlich sagte eine Stimme in mir, dass dies komplett wahnsinnig war. Es war Felix. Aber die Ängste übernahmen mein ganzes Nervensystem. Hätte ich mich nicht schnell auf das Sofa gesetzt, wäre ich sicher einfach umgefallen. Als ich leise Stimmen hörte, starrte ich schnell zum Türbogen, der in mein Wohnzimmer führte. Als Erstes kam Minho wieder ins Wohnzimmer, gefolgt von Changbin. Beide lächelten mich an. „Hey, Jisung." Gab Changbin lächelnd von sich. Ich nickte nur, zu nervös, um zu sprechen. Ich blickte immer wieder auf den Boden und wieder zurück und wartete auf Felix. War er doch nicht gekommen? War Changbin hier, um mir mitzuteilen, dass Felix es sich doch anders überlegt hat? nicht mit mir sprechen möchte? Mich nun doch hasst? Nervös schaute ich gerade wieder auf, als Felix mit geneigtem Kopf das Wohnzimmer betrat und sich schützend etwas hinter Changbin stellte. Wäre die Situation nicht so ernst, hätte ich jetzt schmunzeln können, weil es viel zu niedlich war. Felix war immer niedlich, aber jetzt gerade hätte ich beinahe einen Zuckerschock bekommen können. Felix sagte nichts, das tat niemand. Gefühlte Minuten war es totenstill, bis Minho sich laut räusperte. „Also.." Fing er an, Changbin ging einen Schritt zurück und schob Felix in meine Richtung. „Ihr beide sprecht jetzt miteinander und Minho und ich gehen rüber in die Küche, okay? Wenn niemand weint, wenn wir wieder kommen, gibt es Ärgert." grinste Changbin und verließ damit zusammen mit Minho die Küche. Felix und ich schauten den beiden Jungs, die wir mehr als alles andere liebten hinterher. Es war wieder still. Niemand von uns bewegte sich. Bis sich unsere Blicke trafen. Felix schaute mich schüchtern und auch ängstlich an. Ich würde schätzen, dass mein Blick nicht anders war. Ich deutete nervös an, dass er sich neben mich setzen sollte, was er auch nach kurzem Zögern tat. Jetzt saßen wir also nebeneinander auf dem Sofa, aber wieder schweigend. Jeder von uns ging seinen eigenen Gedanken nach, niemand sprach. Es war unangenehm still, die Luft war zum Zerreißen gespannt und ich wäre am liebsten jetzt schon in Tränen ausgebrochen. Als ich neben mir ein leises Schluchzen wahrnahm, drehte ich mich augenblicklich um und sah Felix. Er hielt sich eine Hand vor dem Mund und weinte hemmungslos. Sofort schossen ebenfalls die ersten Tränen in meine Augen. „Felix." Ich streckte meine Hand nach seiner aus. „H-H-Hannie." schluchzte er, nahm meine Hand. Unsere Blicke trafen sich. Jetzt fingen wir beide noch mehr an zu weinen und überbrückten den letzten Abstand und schlossen uns in die Arme. Wir klammerten uns aneinander, als würde jemand versuchen, uns voneinander losreißen zu wollen. Wir lagen uns weinend einige Minuten in den Armen, bis wir uns einigermaßen beruhigt hatten. Ich war der erste, der sich von Felix löste und schaute ihn an. Seine Augen waren rot und geschwollen, sein Gesicht rot und nass. Ich nahm ein Taschentuch von der Box, die auf dem Couchtisch lag, und wischte sein Gesicht sauber, bevor ich das Gleiche bei mir tat. „Es tut mir so leid, Hannie." Sagte Felix und schniefte wieder. „Ich hätte früher mit dir reden sollen." Er schaute mich todtraurig an, es tat so weh, ihn so zu sehen, und ich wusste, dass er ebenfalls das gleiche fühlen würde bei mir. Ich nickte ihm zu. „Mir tut es auch so schrecklich leid, Felix, es tat so weh, nicht mit dir zu reden, aber dich trotzdem täglich zu sehen. Ich hatte nur so Angst.." Felix schaute mich traurig an. „Ja, ich hatte auch so unglaubliche große Angst, Hannie." Ich schluckte einmal, bevor ich sprach. Es laut auszusprechen würde mir unglaublich schwer fallen, aber ich wusste, dass ich dies machen musste. „I-Ich habe g-geglaubt.. d-das du mich.. abstoßen findest.." Felix horchte erschrocken auf. „Wieso hast du das geglaubt?" sagte er verwirrt. „Ja.. weil.. weil ich.. du weißt schon." Meine Tränen liefen wieder erneut über meine Wangen. „W-weil ich vergewaltigt wurde." Ungehemmt flossen die Tränen aus meinen Augen, ich hatte es ausgesprochen. Mir zum ersten mein eingestanden. Ich war ein Opfer, ich wurde vergewaltig. Felix nahm erneut meine Hand. „Hannie, ich würde dich deshalb niemals.. auch nicht zu einem einzigen Prozent auch nur annährend abstoßend finden Okay? Das musst du mir glauben. Es war nicht deine Schuld, was dir passiert ist. Wieso sollte ich dich jetzt deshalb verurteilen? Bitte denk so was nicht, das macht mich so unglaublich traurig. Wie könnte ich den Menschen hassen, den ich am meisten liebe?" Er fiel mir schluchzend in die Arme und ich erwiderte die Umarmung nur zu gerne. Erneut weinten wir hemmungslos einige Minuten, bis wir uns wieder lösten und Felix diesmal das Wort ergriff. „Um ehrlich zu sein, dachte ich.. ich dachte, dass du mich hasst, weil du denkst, es wäre meine Schuld, was dir passiert ist." kam leise und zerbrechlich aus seinem Mund. Ich erschauderte bei dem Gedanken und drückte Felix' Hand leicht. „Wieso glaubst du das?" Felix schaute mich einen Moment musternd an. „Na weil.. weil ich dich an dem Abend so stark überredet habe, mitzukommen, dich überredet habe, dieses Outfit anzuziehen, obwohl du dich nicht wohl gefühlt hast, und dich dazu ermutigt habe, mit diesem Typen zu tanzen." Felix schluchzte wieder auf und fing leicht an zu zittern. „F-Felix, ich habe dir schon einmal gesagt, egal was man an hat, das gibt niemand das Recht, uns anzufassen." Er nickte mir nur leicht zu, sagte aber nicht dazu. „Und außerdem bist du nicht Schuld daran. Du wolltest nur das Beste für mich, wolltest, dass ich aus meinem Schneckenhaus herauskomme, auf andere Gedanken komme wegen M-" Ich stoppte und erinnerte mich, dass Minho ebenfalls im Haus war, unwissend, ob er uns hörte. „Du weißt schon.. und das der Abend so endet, hätte niemand von uns nur erahnen können." Ich zog Felix wieder in meine Arme. „Meinst du das ernst? Bist du wirklich nicht wütend auf mich?" Ich löste mich von Felix, nachdem ich ihn noch einmal fest gedrückt hatte, und nahm dann sein Gesicht in meine Hände. „Nein, ich könnte niemals böse auf dich sein. Du bist doch mein Felix. Mein Herz. Meine Sonne. Ich liebe dich mehr als jeden anderen, das weißt du doch, oder?." Er nickte zögerlich und leckte sich die restlichen Tränen von seinen Lippen. „Ich hab dich lieb, Hannie." Ich lächelte. „Und ich hab dich lieb, Lixie." Ich kam sein Gesicht näher und drückte ihm einen kurzen, aber liebevollen Kuss auf seine feuchten Lippen, was ihn grinsen ließ. Danach schauten wir uns an und fingen an zu lachen.


Pov:Minho


„Okay, Dankeschön." Changbin legte auf und steckte sein Handy zurück in seiner Hosentasche. „Das Essen kommt in circa 30 Minuten, meinten die." Ich nickte. „Super, dann müssen wir nur hoffen, dass die beiden jetzt miteinander geredet haben." Seufzte ich nachdenklich. „Das werden die, du kennst sie. Sie können nicht lange ohne einander.. Felix ging es wirklich dreckig die letzten Wochen. Er hat vor mir immer versucht stark zu sein, aber er ist so sensibel und zart.." Ich schmunzelte, Changbin schaute verträumt an die Decke. Merkte er das eigentlich? Merkte er, wie er die letzten Tage reagierte, wenn es um Felix ging? Merkte er, dass er den kleinen sommersprossigen Jungen täglich mehr in sein eh schon viel zu großes Herz schloss. „Was ist los?" Sagte er nun verwirrt. Na super, dumm ist der Junge auch noch „Gar nichts" grinste ich nur. Als wir beide ein Kichern aus dem Wohnzimmer hörten, schauten wir uns überrascht an und gingen Richtung Wohnzimmer. Lächelnd blieben wir jedoch am Türbogen stehen und beobachten die beiden ‚Sunshine Twins'. Sie saßen sich gegenüber und kicherten doof. Ich grinste. Es tat so gut, sie beide kichern zu hören. Jisung war in unsere Richtung gedreht, weshalb ich sein Gesicht musterte. Er hatte definitiv viel geweint, dass sah ich. Trotzdem sah er gerade in diesem Moment so erleichtert und glücklich aus. Er sah beinahe befreit aus. Sungie, bitte weine nie wieder aus Trauer, nur noch aus Freude. Versprich mir das, mein kleiner Sungie hat uns bemerkt und räusperte sich nun, was Felix dazu brachte, sich zu uns zu drehen. Er grinste breit. „Wir lieben uns wieder." Sagte er freudig und Changbin und ich lachten kurz. „Habt ihr das jemals nicht getan?" zog ich meine Augenbraue hoch. Changbin ging zum Sofa und setzte sich neben Felix und strich ihm vorsichtig die feuchten Haare aus dem Gesicht. Ich vermutete, dass sie in Tränen getränkt waren. Ich schielte zu Sungie und sah, wie er die beiden beobachtete. Er presste seine Lippen aufeinander und grinste dumm. Wie niedlich. „So." sprach ich. „Changbin hat Essen für uns bestellt. Wir dachten, wir schauen noch zusammen einen Film und essen dabei? Was haltet ihr davon Jungs?" Jisung sah mich begeistert an und nickte. Felix grinste breit und schaute zwischen uns hin und her. „Ahh, so eine Art Doppeldate? Hört sich gut an. I like it." Changbin fing an zu lachen, was Sungie ihm gleichtat, aber etwas Rot dabei wurde. Wieso wirst du rot? Das ist zu süß. Ich schüttelte nur augenverdrehend meinen Kopf und ließ mich neben Jisung auf dem Sofa fallen. Changbin schnappte sich die Fernbedienung und schaltete sofort Netflix ein. Zusammen mit Felix skippten sie wild hin und her und besprachen, was wir schauen sollten. Ich drehte mich derweil zu Jisung und schaute ihn an. „Ist alles wieder gut?" flüsterte ich ihm zu. Jisung nickte leicht. „Sagen wir mal so, es wird besser." Lächelt legte ich einen Arm um ihn und drückte ihn seitlich an mich. „Das freut mich Sungie. Wirklich. Du hast nur Freude verdient." Ich spürte, wie Jisung sich an mich lehnte. Klopf Klopf  Ich räusperte mich einmal heftig. Wieso klopft mein Herz plötzlich so laut?

 Wieso klopft mein Herz plötzlich so laut?

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Hallo ≧◠ᴥ◠≦✊

Endlich sind die Sunshine Twins wieder zusammen. ♥+♥ Süß, was Minho denkt, aber bist du sicher, dass Changbin der einzige hier ist, der dumm ist? ¯\_( ͡❛ ⏥ ͡❛)_/¯

Worthless? ∞Minsung∞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt