Jisung's gesamte Welt ändert sich in einer verhängnisvollen Nacht. Er fühlt sich danach einfach nur noch ‚wertlos' und fragt sich, wie er weiterhin seinen Alltag bezwingen soll mit all seinen dunklen Gedanken, die ihn seitdem heimsuchen. Können sein...
Unruhig wälzte ich mich in meinem Bett hin und her. Ich konnte mir nicht erklären, woher diese Unruhe in mir kam. Sollte ich nicht wieder glücklich sein? Schließlich war doch alles mit Hannie wieder geklärt. Aber nun lag ich hier alleine in meinem Bett, spürte mein Herz unnormal rasen und hatte abermals das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Verzweifelt schlug ich meine Decke von meinem Körper und versuchte mehrmals tief ein und aus zu atmen, was aber eher weniger funktionierte. Hilflos setze ich mich in meinem Bett auf und schnappte mir mein Handy, dass auf meinem Nachtisch lag. Einige Sekunden überlegte ich angestrengt, aber öffnete dann doch hoffnungslos den Chat mit Changbin. Sollte ich ihm schreiben? Würde es ihn überhaupt interessieren, was mit mir war? Mag mich überhaupt irgendjemand, oder bin ich doch nur eine Last für jeden? Depressiv ließ ich das Handy sinken und unterdrückte Tränen, die sich aus meinen Augen flüchten wollten. Wieso bin ich so schwach? Wieso kann ich nicht stärker sein? Wieso bin ich immer dieser kleine Junge, der Hilfe braucht? Nach einiger Zeit entschied ich mich dann doch ratlos, mein Handy wieder in die Hand zu nehmen und Changbin zu schreiben. Einen Versuch war es doch wert, oder?
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Nach meiner letzten Nachricht kam keine Antwort mehr von Changbin, obwohl er diese gelesen hatte. Nachdem ich 10 Minuten immer wieder hoffnungsvoll auf mein Handy gestarrt hatte, gab ich es auf und legte mein Handy wieder auf den Nachttisch. Ich wusste, dass ich nur eine Last für alle war. Ich ließ mich nach hinten auf die Matratze fallen und starrte gedankenversunken an die Decke. Braucht dich eigentlich jemand Felix? Ich merkte, wie mir langsam doch die Tränen kamen, und versuchte diese weiterhin zurückzuhalten, als ein kurzes Vibrieren von meinem Handy mich so weit ablenkte, dass es tatsächlich half. Ich setzte mich wieder auf, nahm mein Handy in die Hand und öffnete meine Messenger-App. Ungläubig starrte ich auf die Nachricht vor mir. Überfordert stand ich vorsichtig von meinem Bett auf und tapste leise aus meinem Schlafzimmer durch die Küche und stand dann vor meiner Wohnungstür. Ich zögerte kurz, aber öffnete die Tür dann einen Spalt und schaute vorsichtig durch den kleinen Spalt, als ich auch schon einen Lockenkopf mit Brille entdeckte, der mich müde, aber lächelnd ansah. „Darf ich rein kommen, Lixie?" Changbin! Changbin war einfach gekommen. Ich öffnete die Tür richtig und musterte den Jungen vor mir erstmal. Er trug eine graue Jogginghose, einen blauen Hoodie, weiße Sneaker und seine Brille, die er leider nicht allzu oft trug. Da seine Haare nicht gemacht waren, lagen sie ihm gelockt auf dem Kopf. Wie kann man so heiß und süß gleichzeitig aussehen? Damn. Ich widerstand dem Druck, mir auf die Unterlippe zu beißen, und schaute Changbin weiterhin einfach nur an. „Sehe ich etwa so gut aus, oder wieso starrst du mich die ganze Zeit an?" grinste dieser nur und machte mich damit unglaublich verlegen. Ich spürte die Hitze in meinen Wangen und verfluchte den Jungen vor mir dafür. „Was machst du hier Changbin?" Versuchte ich abzulenken, allerdings interessierte mich tatsächlich, wieso er plötzlich hier vor meiner Tür stand, um ein Uhr nachts. Changbin lächelte mich jetzt sanft an. „Du brauchtest mich, ich war wach.. wo sollte ich jetzt ansonsten sein?" Ich schmolz dahin. Wäre das möglich, hätte Changbin mich jetzt wohl von meinem eigenen Boden aufwischen müssen. Ich konnte nicht anders und ging einen Schritt auf ihn zu, fiel ihm buchstäblich in die Arme. Er fing mich auf und hielt mich fest. Als er merkte, dass ich zu weinen begonnen hatte, streichelte er mir immer wieder über den Rücken und versuchte mich dadurch zu beruhigen. Nach einiger Zeit fragte er: „Darf ich reinkommen, Lixie?" Ich nickte und ging rückwärts zurück in meine Wohnung, ließ ihn aber dabei nicht los, weshalb wir ‚umarmend' in meine Wohnung stolperten. Changbin schloss mit einer Hand die Tür und kicherte laut. Ich vergrub weiterhin mein Gesicht in seiner Brust und versuchte, mich damit zu beruhigen, seinen Geruch einzuatmen, was außerordentlich gut funktionierte. Changbin streichelte mir durch meine Haare und sprach leise. „Gott, du bist manchmal echt so süß, Felix." Ich kicherte leise und schaute zu ihm auf. „Nur manchmal?" Ich schob schmollend meine Unterlippe vor, was ihn erneut kichern ließ. Er drückte mich leicht von sich, was mir gar nicht gefiel. Ich wollte schon meckern, als er aber seine beiden Hände auf meine Wangen legte und ich mein Herz jetzt deutlich klopfen hören konnte. „Nein, du bist immer süß. Aber manchmal halt besonders." Sagte er lächelnd und wischte meine Tränen mit seinen Daumen weg, bevor er mich komplett losließ. Mein Körper fühlte sich augenblicklich kalt und verlassen an. Ich sehnte mich sofort wieder nach seiner Nähe und musste mich stark zusammenreißen, ihm nicht erneut um den Hals zu fallen.