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Pov:Felix

Nachdem ich Chan endlich nach mehreren Stunden davon überzeugen konnte, dass es mir wieder gut geht und er ruhig gehen kann, schmiss ich mich völlig erschöpft auf mein Sofa. Jedes Mal nach einem längeren Heulanfall oder einer Panikattacke werde ich unglaublich müde und sehne mich nur noch danach, die Augen zu schließen. Was aber mit Chan nicht möglich war, da er jede 10-Sekunden nachfragte, ob wirklich wieder alles in Ordnung sei. Dafür liebe ich Chan ja auch, gerade weil er so fürsorglich ist, aber er versteht auch leider nicht, wann es genug ist. Aktuell wollte ich einfach alleine sein, einmal durchatmen und so lange schlafen, bis mein Körper findet, dass es reicht. Wohlverdient kuschelte ich mich in meine dicke Wolldecke, die immer bereit auf meinem Sofa liegt, ein. Nachdem ich mehrere Versuche brauchte, eine gemütliche Position zu finden, schloss ich endlich meine Augen und driftete schon kurz danach in einen heilsamen Schlaf, der allerdings nach wenigen Minuten beendet wurde, was ich ärgerlich feststellen musste, als ich völlig schlaftrunken auf die Uhr schaute. Kurz verwirrt, was mir den Schlaf geraubt hat, wollte ich wieder meine Augen schließen, als das penetrante Klingeln von meiner Wohnungstür erneut läutete. Empört trat ich die Decke mit meinen Füßen von meinem Körper und stand missmutig auf. Müde brachten meine Füße mich zu meiner Wohnungstür, die ich ungehalten aufriss und grimmig in das Gesicht der Person mir gegenüber schaute. Wer wagt es sich, mich ausgerechnet jetzt zu stören? Derjenige wird etwas erleben. Allerdings brauchten meine Gesichtsmuskeln nur wenige Sekunden, bis sie sich entspannten und ich in das besorgte Gesicht von Changbin schaute. Gleich darauf lagen schon seine zwei Hände auf meinen Schultern und er schaute mich eindringlich an. „Felix, was ist los? Wieso siehst du so fertig aus?" Aus einer immer noch innerlichen Wut heraus wollte ich seine Hände von mir schlagen, aber unterdrückte diesen Drang schnell und seufzte stattdessen einfach nur müde. „Ich bin gerade eingeschlafen und du hast mich geweckt." Murmelte ich quengelig. Changbin schaute mich kurz verdattert an, aber musste dann schmunzeln. „Ach, das tut mir echt leid. Aber du siehst gerade einfach zu niedlich aus." Ich spürte sofort, wie mir die Röte ins Gesicht schlich und wand mich etwas ab. „Möchtest du reinkommen, oder gehst du wieder?" Ich räusperte mich und ging ohne eine Antwort zurück in mein Wohnzimmer und setze mich zurück aufs Sofa. Es dauerte einen Moment, da stand Changbin schon an dem Türbogen, der zu meinem Wohnzimmer führte, und lächelte mich an. „Auch wenn ich hier bin, kannst du gerne schlafen, Lixie." Verwirrt schaute ich ihn an. „Und was willst du in der Zeit machen? Mich aus der Ecke aus beobachten, wie Edward damals Bella in Twilight beobachtet hat? Das ist sau gruselig." Changbin grinste mich breit an. „Wäre für mich zumindest keine schlechte Aussicht." Für einige Sekunden blieb mein Herz stehen und ich schaute ihn einfach nur mit großen Augen an. Wie meinte er das? Fand er mich schön? Oder fand er einfach, dass ich lustig beim Schlafen aussehe? Völlig überfordert mit der Situation stotterte ich nur noch. „A-Aber.. ich.. w-w-was.." Ohne es mit zu bekommen, kam Changbin auf mich zu und saß plötzlich neben mir. Seine Hand fand Platz auf meinem Oberschenkel, der augenblicklich anfing zu kribbeln. Er machte es mir damit nicht gerade einfacher, meine Fassung zu behalten. Allerdings spürte ich jetzt auch keinerlei Müdigkeit mehr. „Ich kann auch gehen, wenn es dir unangenehm ist, Felix. Auch wenn ich wirklich sehr gerne bei dir sein würde.. ich meine, Chan durfte es ja auch, oder?" Ich musste einmal heftig schlucken und drehte dann meinen Kopf zu ihm und schaute ihn überrascht, aber auch komplett verwirrt an. „C-Chan hat sich nur Sorgen gemacht. E-Er wollte sicher gehen d-das es mir gut g-ge-geht." Stammelte ich leise und hätte mich am liebsten dafür geohrfeigt. Wieso musste ich in Changbins Nähe immer so schüchtern werden? Früher war es besser. Früher konnte ich mich frech auf seinen Schoß setzen, aber seit er anfing, mir mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Dinge wie diese gerade eben zu sagen, war ich nicht mehr in der Lage, klar und deutlich zu denken in seiner Nähe. „Das will ich doch auch." Raunte mir Changbin in meinem Ohr. Ich zuckte kurz zusammen und eine Gänsehaut breitete sich an meinem gesamten Körper aus. In diesem Zusammenhang war ich noch unfähiger, irgendetwas zu tun, also blieb ich einfach nur starr sitzen und kam mir unglaublich bescheuert vor. Allerdings riss mich Changbins unglaublich süßes Kichern wieder aus meinen Gedanken und ich traute mich tatsächlich, ihn anzusehen. Er schaute mich liebevoll an und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich bin ehrlich gesagt auch echt müde. Was hältst du davon, wenn wir beide einfach ein Nickerchen machen, später zusammen was essen und einen schönen Film sehen? Aber natürlich nur, wenn du das möchtest. Wenn du lieber alleine sein willst, kann ich auch gehen. Das wäre absolut in Ordnung für mich." Aufmunternd strich er mir erneut eine strähne aus dem Gesicht und ich nickte nur, aber da Changbin keine Gedanken lesen konnte, legte er fragend seinen Kopf schief. Er sah dabei so goldig aus, dass ich selbst lächeln musste. „Ich würde es sehr schön finden, wenn du bei mir bleiben würdest." Gab ich schüchtern zu und konnte sehen, wie Changbin meine Antwort gefiel. Seine Mundwickel gingen augenblicklich in die Höhe. Changbin rutschte mit seinem Körper nach ganz vorne zu meinem Sofa und legte sich so hin, dass ich zwischen seinen Beinen lag. Verwirrt schaute ich ihn an, weil ich nicht wusste, wie ich mich jetzt hinlegen sollte. Grinsend schnappte er mich und legte mich direkt zwischen seinen Beinen, so dass ich jetzt mit meinem Oberkörper auf seinen lag. Nachdem er noch die Decke über uns gespannt hatte, lächelte er mich freudig und zufrieden an. Schüchtern schaute ich zu ihm hoch, unfähig, auch nur einen Ton von mir zu geben. Mein Herz raste unglaublich schnell und somit senkte ich schnell wieder meinen Kopf und bettete diesen auf Changbins Brust. Sein Geruch, so nah zu riechen, machte mich beinah verrückt, und ich schloss schnell meine Augen. „Schlaf gut, mein Engel, mach dir keine Gedanken, solange ich bei dir bin." Ich musste mir ein Wimmern unterdrücken. Sein Worte lösten so viel Glücksgefühle in mir aus, dass ich am liebsten einfach schreien würde. Allerdings war ich nur fähig, kurz mit meinem Kopf zu nicken, bevor ich diesen wieder gemütlich auf Changbins Brust ablegte. Ich dachte wirklich, ich wäre nicht im Stande, so in den Schlaf zu finden, aber als Changbin anfing, langsam meinen Kopf zu graulen, schlich die Müdigkeit sich wieder in meine Knochen, und als er auch noch leise anfing etwas zu summen, fiel ich in den besten Schlaf, den ich seit Monaten hatte.



Worthless? ∞Minsung∞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt