Pov: Jisung
„Ngghh.." Was? „Nghh." Was ist das? Immer noch im Halbschlaf nehme ich mir unbekannte Geräusche wahr. Mein Körper fühlte sich warm und gleichzeitig befremdlich an. Ich drohte gerade erneut in einen Tiefschlaf zu fallen, als ich etwas feuchtes an meinem Nacken fühlte. Leise stöhnte ich auf und spürte kurz danach eine heftige Bewegung an meinem Hintern. Etwas drückte sich immer wieder grob dagegen. Erschrocken wimmerte ich auf, als ich wieder etwas feuchten fühlte, diesmal allerdings auf meiner Schulter. Es fühlte sich an, als ob sich etwas an mich ‚saugen' würde. Durcheinander versuchte ich, mich etwas davon wegzubewegen, was aber auf Wiederstand traf. Jemand hielt mich fest umschlungen und hauchte mir immer wieder heiß gegen meinen Nacken. Plötzlich geriet ich innerlich in Panik. War das wieder einer dieser grausamen Träume, die mich seit Wochen heimsuchten? Ich wollte einfach nur meine Augen öffnen und dem Traum entfliehen. Es klappte, meine Augen öffneten sich, aber ich wurde nicht aus meinem Traum geholt, denn ich war gar nicht im Traum. Dies war die Realität. Jemand lag hinter mir, küsste immer wieder meine Schulter, hielt mich fest gegen sich gepresst und bewegte sein Becken immer wieder gegen mein Hinterteil. Rein logisch konnte es nur Minho sein, aber war dies überhaupt logisch? „M-M-Minho?" Stotterte ich nun wirr. Ich versuchte, so weit es ging, meinen Kopf nach hinten zu drehen, und konnte tatsächlich Minho hinter mir erkennen. „Pssh.. genieß es Sungie, du machst mich gerade so an, fuck." Wie sollte ich etwas genießen, was mich völlig überrumpelte, von dem ich nicht wusste, ob es tatsächlich 100% echt war, und das Wichtigste, was ohne meine Erlaubnis geschah? Minho hielt seinen Arm fest, um meinen Bauch geschlungen. Er stieß nun immer hemmungsloser gegen mich und küsste immer wieder meine Schulter. Ab und an spürte ich seine Zähne auf meinem Hals, bevor er sich immer wieder an mich festsaugte. Ich spürte langsam selbst, dass ein Kribbeln in meinem Bauch aufkam, und konnte nicht anders, als leise zu stöhnen. Mein Körper arbeitete gegen mich und fand die Situation unfassbar erregend, obwohl ich sichtlich verwirrt und schockiert war. „Su-Sungie, ich komme gleich." Ließ mein bester Freund mich wissen: Ich konnte nichts anderes tun, außer einmal zu nicken. Ich spürte einen kurzen Widerstand, so als wollte er innehalten, aber das tat er nicht. Stattdessen drückte er jetzt seine Nase in meinen Nacken und drückte seine Mitte noch schneller und fester gegen mich. Durch sein leises Stöhnen gegen meinen Nacken spürte ich am ganzen Körper meine Gänsehaut aufflammen. „Sungie, sag bitte was, ich kann sonst nicht kommen.. ich.." Stöhne er leidlich, und mein Magen sog sich zusammen. Wollte er jetzt wirklich meine Erlaubnis, sich durch mich zu befriedigen, obwohl er auch ohne meine Erlaubnis damit angefangen hatte? Ich war so überfordert, wollte gleichzeitig, dass es aufhört, aber etwas in mir, wollte auch, dass diese Zweisamkeit weiterging. „Du... du kannst kommen, Minho. Komm für mich." Dies nahm er wohl als Ansporn, denn nun stieß er wieder schneller und heftiger gegen mich, bis er laut aufstöhnte und ich durch meine dünnen Boxershorts spürte, dass er aufzuckte und kam. Einige Sekunden bewegte er sich noch schlampig gegen mich, bis er letztendlich inne hielt, mir einen Kuss auf die Schulter hauchte und ein leises „Dankeschön" von sich gab. Ich war immer noch nicht fähig, mich zu bewegen, als ich spürte, dass er sich von mir entfernte und irgendwo hinter mir liegen musste. Alles war still, ich konnte nur Minho's schweren Atem hören. Ich frage mich, wie diese Situation für ihn gestartet ist. Wieso er dies getan hatte. Ich war unglaublich verwirrt und spürte, wie meine Augen feucht wurden. Doch bevor ich mich selbst verraten konnte, spürte ich, wie Minho sich aufsetzte und Seufzte. „Jisung.. ich.. ich sollte duschen gehen, okay?" Ich nickte wieder nur. Kurz danach kletterte er über mich und ging zu seinem Rucksack, um frische Kleidung aus diesem herauszuholen. Er drehte sich nicht ein einziges Mal zu mir, bevor er mein Zimmer verließ und mich in meinem Bett zurück las. Nachdem ich ebenfalls die Badezimmertür schließen hörte und einige Sekunden später die Dusche wahrnehmen konnte, fühlte ich mich so sicher, dass meine Tränen nur so aus meinen Augen flossen. Ich drehte mich in meinem Bett um und wickelte mich in meine Decke. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich war einfach nur aufgewühlt.
Als Minho nach einer Halben stunde wieder in mein Zimmer kam, tat ich so, als würde ich schlafen. Ob er mir dies abgekauft hatte, wusste ich nicht. Vermutlich nicht, aber sicher konnte ich mir nicht sein. Er versuchte auch nicht, mich zu wecken, obwohl wir beide zur Uni mussten. Ich hörte, wie er leise seine Sachen zusammenpackte und dann aus meinem Zimmer verschwand. Unten hörte ich Sachen klappern und vermutete, dass mein Dad frühstückt für uns vorbereitete, aber als einige Minuten später die Haustür ins Schloss fiel, war mir klar, dass Minho gegangen war. Erneut brach ich in Tränen aus. Er hatte mich so aus der Fassung gebracht und verschwand jetzt einfach? Den Rest des Tages verließ ich weder mein Bett noch schaute ich auf mein Handy. Ich verbrachte den Tag hauptsächlich mit Schlafen oder an die Decke starrend. Der Samstag sah so ähnlich aus. Mein Vater versuchte einige Male, mich aus meinem Zimmer zu locken. Er versuchte es selbst mit Käsekuchen, aber als selbst dies nicht fruchtete, gab er wohl auf und ‚belästigte mich nicht mehr'. Immer wieder checkte ich mein Handy in der Hoffnung, dass Minho sich gemeldet hatte, aber das tat er nicht. Auch am Sonntag nicht. Nicht mal ein einfaches ‚Hi' war ich ihm wert, nachdem er mich am Freitagmorgen für seinen Spaß benutzt hatte. Montag Morgen, als mein Dad in mein Zimmer kam, um mich für die Uni zu wecken, überlegte ich mir eine Ausrede, um ‚Krank' zu feiern. Aber mein Vater ließ nicht locker, er wollte, dass ich wenigstens aufstand. Das ganze Wochenende brachte er mir Essen und Trinken ans Bett und ich spürte, wie fertig er war. Er hatte Augenringe und sah aus, als würde er vor Sorgen umkommen. Dies brach etwas in mir und ich entschloss, doch aufzustehen. Ich wollte ihm nicht noch mehr zur Last fallen und Sorgen bereiten. Nach einer angenehmen, warmen Dusche, die ich dringlich gebraucht hatte, ließ ich mich auf einen Barhocker an der Küchentheke nieder und schaute zu meinem Dad, der mir jetzt ein warmes Lächeln schenkte. „Ich hab für dich Pancakes gemacht, die magst du doch so gerne." Tatsächlich hatte ich weder Hunger noch Appetit, aber ich wollte meinen Vater nicht enttäuschen, weshalb ich ihm ein sanftes Lächeln schenkte und langsam nickte. Nachdem er einen Teller und eine Tasse mit frischem Kaffee vor mir hingestellt hatte, schaute er mich eindringlich an. „Jisung, du weißt, dass du immer mit mir reden kannst, oder? Ich weiß, ich bin vielleicht nicht der beste Vater, aber-" „Dad." Unterbrach ich ihn. „Sag so was nicht. Du bist ein toller Papa, wirklich.. es liegt nicht an dir. Ich.. ich weiß doch selbst nicht.. ich.." Mein Dad nickte einfühlsam. „Iss erstmal was, wir reden, wenn du bereit bist, okay?" Dankbar lächelte ich ihn an. Ich konnte nur erahnen, wie sich ein Elternteil fühlen muss, wenn das eigene Kind so verschlossen ist und nicht darüber reden möchte, obwohl es sichtliche Probleme hat. Aber ich konnte es meinem Dad einfach nicht sagen. Er machte sich jetzt schon selbst so fertig. Wenn er die Wahrheit über alles erfahren würde, würde ihn das ins Grab bringen. Das konnte ich nicht zulassen. Ich konnte nicht noch ein Elternteil auf den gewissen haben..
Nach dem kleinen, aber ausreichenden Frühstück entschloss ich mich, heute die Uni sausen zu lassen. Ich war nicht bereit, Minho zu sehen. Ich wusste nicht, wo wir standen und es war mir unglaublich unangenehm. Ich wollte erst mit ihm darüber sprechen, bevor ich bereit war, ihm wieder unter die Augen zu treten. Also wollte ich ihm gegen Mittag eine Nachricht schreiben und ihm meine Gefühle mitteilen. Zumindest die Gefühle, die ich freitags gespürt habe. Ich musste wissen, wieso er dies tat. Ich wollte gerade ins Wohnzimmer, um mich auf die Couch werfen zu können, als es auch schon an der Tür klingelte. Da mein Vater gerade oben war, um sich für die Arbeit fertig zu machen, entschied ich mich dafür, zur Tür zu gehen. Als ich diese öffnete, strahlte mir auch schon ein blonder Engel mit Sommersprossen entgegen. „Jisung, du lebst. Was ein glück." Kam etwas zu sarkastisch aus seinem Mund, bevor er sich auch schon an mir vorbeizwang. „Felix.. dir auch einen guten Morgen." Etwas genervt schloss ich die Tür und drehte mich zu ihm. „Was tust du hier? Musst du nicht zur Uni?" Verwirrt sah er mich an. „Ja, deshalb hole ich dich ja ab. Du warst Freitag nicht da. Und jetzt, wo ich dich gesehen habe und überzeugt davon bin, dass du nicht krank bist, ziehst du dich jetzt an und wir gehen zusammen." Grinste er mir frech entgegen. Ich seufzte. „Felix, ich habe heute wirklich keine Lust und-" Übereifrig schob Felix meine Turnschuhe mit seinen Füßen zu mir. „Zieh die an, mit Socken kannst du schlecht raus." „Felix." „Nichts da, ‚Felix'. Du kommst mit mir, sonst schleife ich dich hier raus und das wird dir nicht gefallen. Das wäre super peinlich für dich." Einige Sekunden starrten wir uns gegenseitig böse an, bis ich nachgab und seufzend meine Schuhe anzog. Am liebsten hätte ich Felix in sein überhebliches, grinsendes Gesicht geschlagen, aber ich konnte mich gerade noch zusammenreißen. Nachdem ich meinen Rucksack, der im Flur stand, geschultert hatte, öffnete ich die Haustür und ließ Felix heraus. Kurz überlegte ich ihm, einfach die Tür vor die Nase zu zuschlagen und einfach wieder in mein Bett zu gehen, aber spätestens mein Dad würde ihm die Tür aufmachen, weil ich wusste, dass Felix niemals locker lassen würde. „Dad, ich bin in der Uni. Bis später." Schrie ich, bevor ich ebenfalls hinaus zu Felix ging und die Tür hinter mir schloss.
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Worthless? ∞Minsung∞
FanficJisung's gesamte Welt ändert sich in einer verhängnisvollen Nacht. Er fühlt sich danach einfach nur noch ‚wertlos' und fragt sich, wie er weiterhin seinen Alltag bezwingen soll mit all seinen dunklen Gedanken, die ihn seitdem heimsuchen. Können sein...