Filigran gleiten seine Finger über die schwarzen und weißen Tasten. Konzentriert mit geschlossen Augen spielt er die schwierige Passage, noch den melodischen Churos und fertig. Erleichtert stieß er die Luft aus und hört den tosenden Applaus der ihn entgegen schallt. Schnell verbeugt er sich einmal vorm Publikum um dann schnell von der Bühne zu gehen. Ben liebte das Klavierspielen, aber diese Auftritte fand er furchtbar. Jedes mal war ihn vorher schlecht vor Aufregung und die vielen Leute die ihn so erwartungsvoll ansahen. Er durfte keine Fehler machen sonst würden sie enttäuscht sein und sie hatte viel Geld für die Konzertkarten ausgegeben. „Du warst großartig." empfängt ihn sein Vater, „Ich bin sehr stolz auf dich." Sein Vater, na ja eigentlich Pflegevater, war Intendant des Theaters, in dem er am häufigsten spielt. „Danke", antwortet Ben schüchtern. „Ich meine das Ernst, du warst wirklich gut. Sieh sie dir an, sie sind begeistert. Du solltest nochmal raus gehen und dein neues Stück spielen." Folgsam nickt der Junge und betritt wieder die Bühne, setzt sich an den schwarz-glänzenden Flügel und spielt das Stück, welches erst letzte Woche für ihn geschrieben wurde. Auch damit kann er das Publikum begeistern und als er das Lied beendet, stehen die Menschen auf und spenden ihn begeistert Applaus. Jetzt ist er doch ein bisschen stolz auf sich, trotzdem ist er froh das es jetzt vorbei ist und er jetzt nach Hause kann.
Am darauffolgenden Tag, war der letzte Schultag vor den Sommerferien. Es ist auch der letzte Tag an der Junior School. Ben kann nicht sagen das er super traurig ist, weil es vorbei ist. Er hat nicht grad viele Freunde an der Schule, man hat nicht viele Freunde wenn man als das „Wunderkind an den Tasten" Englands bezeichnet wird, seine Mitschüler nannten ihn meistens Klimperjunge. Schauspieler sollte man sein, Schauspieler so wie Tom, der schon in verschiedenen Kinofilmen mitgespielt hatte. Tom war beliebt und alle wollten mit ihm befreundet sein. Aber er hatte ja Michael, Michael war sein bester Freund schon seit dem ersten Schuljahr. „Schade das du ab nächstes Schuljahr nicht mit nach Eton gehst, es wird bestimmt voll Langweilig ohne dich." Michaels Eltern leiten mehrere Hotels in England und das immense Schulgeld für Eton war für sie überhaupt kein Problem. „Ich habe ein Stipendium an der Uppingham bekommen." Ben war sehr stolz, das er sich dieses Stipendium erarbeitet hat. Er musste sich durch mehrere Vorstellungsgespräche und Vorspielen kämpfen, bis er die Zusage hatte. „Ich weiß und ich freue mich sehr für dich, wer wenn nicht du hätte das verdient. Aber es wäre trotzdem cool wenn wir zusammen auf einer Schule wären." der dunkelhäutige Junge hatte ein Arm um seinen Freund gelegt. „aber wir haben ja noch die Ferien." Zufrieden schlenderten sie durch die Straßen, vor ihnen lagen lange Wochen voller Spaß und Freizeit. Obwohl Ben schon wusste das er die ersten Tage, vielleicht Wochen eine CD aufnehmen würde und dann würde sie noch nach Spanien in den Urlaub fliegen, freute er sich wahnsinnig auf die Ferien und auf die neue Schule. Vor einem schicken Stadthaus aus rotem Backstein und perfekt weißem Fensterrahmen machten sie halt und verabschiedeten sich von einander.
„Hey, Mum ich bin zu Hause." ruft er schon von der Tür aus.
„Hallo mein Kleiner, Ruby und Evie sind noch nicht wieder da. Gehe doch in dein Zimmer und übe schon mal am Klavier. Wenn die anderen da sind können wir essen." Anne streichelt ihn über den Rücken. „Okay, Mum. Willst du mein Zeugnis sehen?" Ben kickt seine Schuhe in die Ecke, hängt seine dünne Sommerjacke auf und stellt seine Schultasche ab." „Natürlich MÖCHTE ich das, aber stelle deine Schuhe ordentlich ab und deine Tasche gehört in dein Zimmer."
„Ja, Mum." schnell macht er was ihn aufgetragen wurde und flitzt dann in die erste Etage, wo sein Zimmer ist. „Ben, im Haus wird nicht gerannt." Anne und Oscar Backer hatten ihn zwei Monate vor seinen 4. Geburtstag aufgenommen. Seit dem waren sie seine Pflegeeltern und auch wenn sie öfter etwas streng waren, vor allem was schulische Leistungen anging, hatte er sie lieb wie leibliche Eltern. In seinem Zimmer feuerte seine Schultasche in die Ecke, die würde er jetzt nicht mehr brauchen. Er band sein schulterlanges, schwarzes Haar im Nacken mit ein Haarband zusammen. Aus seinem Schreibtisch kramte er seine Noten und setzte sich an sein mahagonifarbenes Klavier, welches an der Wand gegenüber seines Bettes stand. Neben ein großes Bücherregal und ein Kleiderschrank, gab es eine Kommode wo sein kleines Radio mit CD-Player drauf stand und seine Preise die er bei verschiedenen Musikwettbewerben gewonnen hat. Ben übte die Stücke, die er für die CD spielen musste.
Ben hatte etwa eine dreiviertel Stunde gespielt, als seine Tür aufgerissen wird und ein Mädchen mit rot gefärbten Haaren und haselnussbraunen Augen ins Zimmer stürmte, Ruby seine 16 jährige (Pflege)Schwester. „Was ist mit seinen Haaren passiert?" fragte er belustigt „Na, was wohl? Heute ist letzter Schultag. Es wird Zeit das du auf eine richtige Schule gehst. Das du lernst wie man richtige Abschlussfeste feiert", lacht seine Schwester. „Ich soll dich holen, das Essen ist fertig. Evie sollte auch schon da sein." „Super, ich verhungere." grinsen packte der schwarzhaarige Junge seine Noten zusammen. „Komm, mein kleiner Mozart." Eigentlich hasste Ben es wenn man ihn so nannte, aber bei seiner Familie war es okay, Ruby hatte einen Arm um ihren Bruder gelegt und führte ihn raus auf den Flur. Ben liebte seine Schwestern, ehrlich und aufrichtig. Seit er hier lebte verstand er sich super mit den beiden Mädchen. Sie wuchsen schnell zu einem perfekten Team zusammen. Bauten öfter mal Mist, gerne erinnerte er sich daran wie sie auf den großen Dachboden verstecken spielten, verteidigenden sich immer gegenseitig, wenn jemand sie damit ärgerte das sie Pflegekinder waren und am liebsten hatte er die Zeit wenn sie zusammen musizierten. Ihre Eltern bestanden darauf das jeder von ihnen ein klassisches Instrument lernte. Ruby spielt Querflöte und Evie Geige. Obwohl Evie wirklich nur mäßig gut ist. Was ihre Eltern in den Wahnsinn treibt. Oscar Backer ist Intendant an einem bekannten Londoner Theater, Anne klassische Sängerin dort. Weshalb gemeinsame Abende im Familienkreis häufig genutzt wurden um gemeinsam Musik zumachen. Rubys großer Traum war es eine Musicaldarstellerin zu werden und sie war auf den besten Weg dahin.
In der Küche angekommen, war Evie noch nicht da, Anne deckte noch den Tisch. Es war selten das sie selbst kochte, meist machte das das AuPair was bei ihnen wohnt. Bens Eltern arbeiten viel und dann kümmert sich ein AuPair um ihn, ja meistens um ihn und Evie, Ruby war immerhin schon 16 Jahre und brauchte kein Kindermädchen mehr. Kaum hatte er sich auf seinen Platz am Tisch gesetzt, stürmt ein junges Mädchen mit kurzen dunkelblonden Haaren und strahlend blauen Augen in die Küche, statt einer Schuluniform trägt sie das Trikot ihrer Schulmannschaft. Evie spielte Feldhockey seit sie die Junior School besuchte und liebte es und Ben mochte es zu ihren Spielen zu gehen und sie anzufeuern, für ihn selbst war mit den Fahrrad fahren schon genug Sport. Anne servierte Würstchen, Speck und Bohnen, sie saßen zu viert in der gemütlichen Landhaus-Küche. „Sofia, musste heute schon nach Hause fliegen, es gab in ihrer Familie ein Notfall. Und da ihr nächstes Schuljahr alle auf ein Internat sein werdet, wird auch kein neues AuPair kommen." erklärt Anne das Fehlen des freundlichen AuPair Mädchen nebenbei. „Ach Mann, ich hätte mich so gern verabschiedet." schmollt Ben. Evie hingegen freut sich einfach nur das sie ab den nächsten Schuljahr auch eine Internatsschülerin sein wird, den sie wird auf ein Sportinternat gehen.
DU LIEST GERADE
Ben Potter 1 - Eine Harry Potter Fanfiction
FanfictionBen führte bisher ein ganz normales Leben, so normal ein Leben bei liebevollen Pflegeeltern und als erfolgreicher Jung-Pianist sein kann. Bis ein Fremder vor der Tür steht, seinen vermeintlichen Zwillingsbruder dabei hat und ihn auf eine magische...