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Hana Shirogane

Riko hatte mir vor dem Training schon den Plan für das Interhigh gegeben.

Unser allererstes Spiel würde gegen Shinkyo sein.
Eigentlich kein ziemlich bekanntes oder gutes Team, doch seit diesem Jahr hatten sie einen sehr großen Spieler aus dem Ausland im Team. Anscheinend war er über 2 Meter groß, hatte jedoch nicht besonders viel Basketball Erfahrung.

Ich hatte eigentlich gerade Matheuntereicht, aber der Plan war eigentlich in diesem Moment viel interessanter. Die Themen hatte ich sowieso schon in meiner alten Schule, also konnte ich es mir leisten.

„Papa Mbaye also..." murmelte ich vor mich hin und schaute durch die Papiere, die mir die Trainerin übergeben hatte.

Kagami verkniff sich ein Lachen. „Papa... was für ein Name."

Ich gab ihm einen kleinen Klatscher auf den Nacken. „Taiga als Name ist auch nicht viel besser."

Sein Gesicht wurde leicht rot. Wie ein Kind schmollte er vor sich hin. „Gemein." murrte er.

„An deiner Stelle würde ich lieber zuhören, als sich auf mich zu konzentrieren." machte ich mich über ihn lustig, „In Mathe bist du nicht besonders gut. Du weißt, dass du in der Arbeit mindestens eine 3 haben, damit du auf Turniere mitgehen darfst."

Man sah, dass ihm dieser Fakt deutlich auf die Nerven ging. Er war eben viel mehr auf Basketball fokussiert, als auf Schule.
Riko hatte mich sogar gebeten einigen Spielern aus unserem Team Nachhilfe zu geben.

Aber ob ich wirklich Lust darauf hatte, war auch eine andere Sache.

Taiga spielte mit seinem Stift herum, während er auf die Tafel schaute. Eine Aufgabe war angeschrieben, für die wir zeit bekamen, um sie zu lösen.
Er starrte dorthin, als würde sein gesamtes Leben davon abhängen.

Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und schaute ihm dabei zu. „Was... machst du da?" fragte ich hysterisch.

„Wie sieht es denn aus?" fragte er mürrisch, „Ich versuche X herauszufinden."

Ich haute ihm schon wieder auf den Nacken. Er zischte auf. „Hey!"

„Die Aufgabe ist es nicht X rauszubekommen." lachte ich ihn aus, „Guck genauer hin."

„WIESO HILFST DU MIR DENN NICHT EINFACH?"

„Das macht doch keinen Sinn, wenn ich dir alles vorsage."

Kagami packte mich am Kragen. „ICH KANN ABER KEIN MATHE."

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Das Team war im Clubraum versammelt. Riko und ich hatten dafür gesorgt vorherige Spiele von Papa aufzuzeichnen und auf cds zu brennen.
Zusammen mit den Spielern schauten wir uns die Aufzeichnungen an und sprachen über die Stärken, aber auch über die Schwächen des Spielers.

„Der ist ja riesig." murmelte Junpei vor sich hin, nach nicht einmal 2 Sekunden.

Während die anderen die CDs anschauten, saß ich auf einem Drehstuhl und beschäftigte mich eher damit im Kreis zu drehen. Schließlich hatte ich die Aufzeichnungen schon tausende Male zuhause angeschaut und kannte sie fast schon auswendig.
Die anderen schauten mich schon irritiert an.

Riko stoppte das Video und drehte sich wie eine Lehrerin zu dem Team. „Also... was habt ihr gemerkt?"
Ihr Ziel war es damit, die Auffassungsgabe der Spieler zu verbessern.

So richtig klappen, tat es aber nicht.

Denn sie schauten sie nur mit verblüfften Augen an und gaben die dümmsten antworten.
Shun zum Beispiel meldete sich und sagte: „Er ist groß."

„Ach wirklich?" fragte Riko sarkastisch und sah fast schon so aus, als wolle sie ihn umbringen.

Und nachdem noch weitere solcher Antworten kamen, entschied ich mich dazu ihnen es einfach zu sagen.
Ich stoppte die Drehbewegung meines Stuhls und nahm einen tiefen Atemzug. „Er ist zwar groß, aber viel Ahnung von basketball hat er nicht."

Die Spieler hörten auf zu sprechen und hörten mir ganz genau zu.
„Diesen Eindruck hatte er nicht auf mich." murrte Junpei und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Er macht doch 90% der Körbe seines Teams."

„Das liegt daran, dass sie sich nur auf ihn und seine Größe verlassen." gähnte ich fast schon, gelangweilt, „Außerdem haben die gegnerischen Teams immer Angst vor 2 Meter Spielern."

Sie nickten langsam. Es schien so, als würden sie es verstehen.

„Junpei. Deine Dreier würden nicht gegen ihn funktionieren." erzählte ich ihm, „Es ist zu leicht doch zu blocken."

„Das ist... GEMEIN!" rief er sauer.

Ich drehte mich zu Taiga. „Du hast wahrscheinlich eine Chance, wenn du deine Springkraft trainieren würdest."
Und dann drehte ich mich zu Kuroko. „Und deine Unscheinbarkeit würde super funktionieren. Wahrscheinlich würde er dich nicht einmal sehen, so groß wie er ist."

Die anderen grinsten ein wenig, als ich das sagte. Kuruko hingegen nickte nur und stimmte mir zu.

„Genau so ist es." warf auch Riko ein, „Die nächsten Wochen werden wir das Erstklässler-Duo versuchen zu perfektionieren."

„Und was ist mit uns?" fragte Shun.

Ich grinste. „Ihr gebt euch mehr Mühe. Ihr wollte ja schließlich nicht, dass die Erstklässler euch irgendwann übertreffen."

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„Hey! Shirogane!" rief mir jemand hinterher, als ich auf dem Weg nach Hause war.
Ich war gerade dabei das Schulgelände zu verlassen, da kam Junpei mit hinterhergelaufen.
Er hatte ein kleines Lächeln auf dem Gesicht.

Ich blieb mitten in meiner Bewegung stehen und drehte mich wartend zu ihm um. „Captain?" fragte ich verwirrt. „Alles in Ordnung?"

Junpei blieb unmittelbar vor mir stehen und nahm einen tiefen Atemzug, bevor er anfing zu sprechen. „Ich... also... Ich wollte mich nur bei dir bedanken."

Ich zog meine Augenbrauen verwirrt zusammen. „Eh.. danke? Aber wofür denn?"

Er kratzte sich leicht am Nacken. „Ich weiß, dass du schon lange nicht mehr Basketball spielst und eigentlich nichts damit zu tun haben willst."

Taiga dieser verdammte Mistkerl. Warum musste er immer alles weitererzählen?

„Aber... du gibst dir wirklich Mühe für uns." beendete er seine Predigt, „Und dafür wollte ich dir danke sagen im Namen des gesamten Teams."
Plötzlich verbeugte er sich auch vor mir.

Wieso schaffte es dieser Junge immer, dass ich verlegen wurde?
Schon wieder spürte ich eine gewisse Nervosität, wenn die Jungs anfingen mich zu loben. Ich kratzte mich am Nacken.

„Das ist doch... klar, dass ich das für euch mache." erklärte ich ihm, „Ich mache keine halben Sachen. Ich habe versprochen Managerin zu sein, also gebe ich mein bestes."

Junpei lächelte mich stolz an. „Wir schätzen deine Mühe. Wirklich."

„Dankeschön... Hyuga."

„Nenn mich Junpei." lachte er und tätschelte mir leicht auf den Kopf, als wäre ich seine kleine Schwester.

Ich lächelte zurück, „Dann nenn mich aber auch beim Vornamen!"

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the only one | aomine daiki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt