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Hana Shirogane

Es war eigenartig mit Daiki Seite an Seite durch die Gassen Tokyos zu laufen.
Und vorallem, da ich nicht einmal wusste, wo wir überhaupt hingingen.
Schon die gesamte Zeit, in der wir rumliefen, sagte er kein einziges Wort zu mir und ich auch nicht zu ihm. Vielleicht war er ebenso überfordert mit der Situation, wie ich...

Es dauerte aber auch nicht lange, da blieb er plötzlich vor einem kleinen Restaurant stehen, in dem die Lichter immer noch an waren.

Ich schaute nach oben auf, um mir das leuchtende Schild anzusehen.
24h geöffnet.

„Kommst du?"
Daiki stand schon wartend in der Tür und hielt sie für mich auf. Seinen Blick konnte ich nicht wirklich deuten.

„Ehm..." stotterte ich, „Klar."

__________

Das restaurant war nicht besonders modern oder chic. Es sah eher aus wie eine fastfood kette, von der ich bis jetzt noch nichts gehört hatte.
Daiki und ich saßen gegenüber voneinander an einem Tisch und schauten auf das Menü.
Ich merkte aber schon nach kurzer Zeit, dass ich nicht besonders Appetit hatte, also ließ ich die Karte wieder leicht auf den Tisch fallen.

Mein Gegenüber warf mir einen kleinen Blick zu. „Nichts, was deinem Geschmack entspricht?"

Es hörte sich nicht vorwurfsvoll an, so wie man es sich wahrscheinlich dachte.
Es war eher wie eine neutrale Frage, nur komisch formuliert.

Leicht schüttelte ich meinen Kopf. „Ich glaube... ich habe nicht wirklich Hunger."

„Und was ist mit was zu trinken?"

„Vielleicht ein Wasser." lächelte ich leicht, „Mehr nicht."

Also als der Kellner zu uns kam und uns nach unserer Bestellung fragte, teilte ich ihm genau das mit. Er nickte freundlich und nahm mir mein Menü ab.
„Und für den Herren?" fragte er Daiki.

„Dasselbe." murrte der Blauhaarige nur und übergab ihm die Karte ebenfalls.

Der Kellner lief schnell zur Theke, holte uns unsere zwei Gläser und verließ uns auch schon wieder. Er verschwand sofort wieder in die Küche und tat, was auch immer man dort tat, wenn man keine Arbeit zu tun hatte.

Weit und breit war niemand in diesem Restaurant zu sehen. Es waren nur Daiki und ich.

Ich wusste nicht, wie ich es beschreiben sollte, aber irgendwie war es... angenehm.
Und unangenehm gleichzeitig.

Zwischen uns herrschte diese schwerwiegende Stille, die niemand von uns brechen wollte.
Trotzdem war ich ihm dankbar dafür, dass er versuchte mich auf seiner eigenen Art und Weise aufzumuntern.

Ich lächelte ein wenig vor mich hin und spielte mit dem Strohhalm in meinem Glas, das irgendwie unnötig war.

Den Umständen zufolge musste ich eigentlich irgendwas sagen.
Ich wusste nur nicht wie. Oder was.

Netterweise nahm er mir diesen Druck jedoch ab. „Ich komme oft hierher." erzählte er monoton, „Ist das einzige Restaurant, dass so lange offen hat."

Es gibt tausende Fragen, die ich allein bei dieser Aussage fragen wollte.
Warum ging er immer abends in irgendwelche Restaurants? Ging er auf Dates hier, oder wie?
Oder trainierte er einfach nur zu lange und das war das einzige, was dann noch offen hatte?...

Und trotzdem fragte ich keine einzige von diesen Fragen und hielt einfach nur meine Klappe.
Ich nickte nur langsam mit dem Kopf.

Ehrlich gesagt hätte ich mir selber eine scheuern können.

the only one | aomine daiki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt