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Hana Shirogane

Ich hatte keinen Schimmer, aus welchem Grund ich immer noch zu dieser einen Bank kam.
Ich wusste doch, dass Daiki dort andauernd seine Runden drehte. Warum also tat ich mir das extra an?

Wenn ich ehrlich war... hatte ich überhaupt keine Ahnung.

Irgendetwas an ihm war anziehend, auch wenn ich ihn mit meinem gesamten Herzen verabscheute.
Er war arrogant, hochnäsig, viel zu selbstüberzeugt und egozentrisch in jeder verdammten Hinsicht.

Man konnte jedoch eines zugeben... er konnte sehr gut Basketball spielen.

Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich ihn nicht im Internet gegoogelt hätte.
Denn das habe ich... vielleicht auch mehr als nur ein Mal.

Daiki Aomine, das Ass der Wundergeneration. Überall waren Artikel über ihn und seinen einzigartigen Spielstil.
Letzte Nacht blieb ich sogar wach, nur um mir seine alten Interviews anzugucken.

Aber das Gefühl, dass der Daiki, den ich im Internet sah, nicht wie derjenige war, der gerade neben mir Basketball spielte, ließ mich einfach nicht los.
Vor allem die Videos aus der Mittelschule passten überhaupt nicht zu ihm, wie er jetzt war.
In seinen alten Spielen lachte er immer, erfreut auf die neuen Gegner, die vor ihm standen.

Jetzt sah er fast schon so aus, als würde ihm Basketball keinen Spaß mehr machen. Sein Gesicht war so monoton wie ein Stein.

Irgendwie schade, wenn ihr mich fragt.

Ein Talent wie ihn gab es nicht oft. Ich konnte ihn wirklich in der Zukunft an der Spitze stehen sehen. Vielleicht sogar auch bei der NBL.

Natürlich würde ich ihm das aber nicht ins Gesicht sagen. Er hatte auch so zu viel Selbstvertrauen.

Seufzend legte ich mich also mit meinem gesamten Körper auf die Bank und benutzte meinen Schulranzen als Kissen. Ich hielt ein Buch über Basketball Taktiken in meiner Hand, dass ich unbedingt lesen wollte, bevor wir auf unser erstes Spiel des interhighs trafen.
Ich wollte meinem Team schließlich so gut es ging zum Sieg verhelfen... wo ich auch konnte.

Die Sonne schien auf mich herab und hinterließ eine angenehme Wärme auf meiner Haut. Ich hielt mein Buch vor mein Gesicht und schaute mir die verschiedenen Taktiken an, die eingezeichnet waren.
Ich überschlug ein Bein über mein anderes und ausnahmsweise hörte ich mal keine Musik, damit ich mich besser konzentrieren konnte.

Auch wenn das nicht so gut ging, wenn Daikis Dunks lauter ware, als die Geräusche der Automotoren, die an uns vorbei fuhren.

Ich nahm einen tiefen Atemzug und versuchte alles um mich herum auszublenden.
Zonendeckung war das nächste Kapitel, dass ich mir durchlas. Vielleicht könnte es uns bei dem Spiel gegen Papa ja irgendwie helfen...

Plötzlich spürte ich eine Kälte, die mir davor nicht bekannt war. Das angenehme Sonnenlicht bedeckte mich nun nicht mehr und es lief mir eiskalt den Rücken runter.
Ich hielt immer noch mein Buch vor meine Nase, weil ich Angst hatte es runter zu ziehen.

Denn aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl, dass Daiki irgendwas damit zu tun hatte.

Ich sah seine Füße in meinem Augenwinkel... und spürte auch, dass er unmittelbar mit seinem Oberkörper zu mir runtergebeugt war.

Was wollte er nun von mir? dachte ich mir genervt.

Ich spürte, wie ich aus irgendeinem Grund meine Oberschenkel mehr zusammenpresste, weil sich plötzlich ein komisches Gefühl in mir aufstaute.
Es war fast schon zum verrückt werden, was dieser Typ allein mit seiner Präsenz anstellen konnte, ohne es zu wissen.

the only one | aomine daiki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt