Kapitel 15

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TW: Alkoholkonsum

Als ich die Haustür hinter mir schloss, fühlte ich mich plötzlich von einer Welle der Nervosität überrollt. Obwohl ich mich auf den Abend freute, machte sich auch eine gewisse Unsicherheit in mir breit. Schließlich kannte ich Elis Freunde nicht wirklich gut und hatte mich bisher auch nicht wirklich darum bemüht, etwas daran zu ändern. 

Die Vorstellung, auf einer Party mit einer Gruppe von Leuten zu sein, die ich kaum kannte, war etwas beunruhigend. Als ich näher kam, sah ich Eli am Steuer seines Cabrios sitzen, auf seinem Gesicht ein breites Grinsen. "Hey, Camila! Bereit?" rief er fröhlich und öffnete mir die Tür. Ich lächelte und nickte, während ich mich auf den Beifahrersitz setzte. "Klar", antwortete ich, obwohl ich mir diesbezüglich noch nicht ganz sicher war. 

Als ich mich im Auto umsah, bemerkte ich, dass Eli nicht alleine war. Zwei seiner Freunde saßen bereits auf der Rückbank, und ich erkannte sie aus der Schule. "Hey, Camila! Schön dich zu sehen", begrüßte mich einer von ihnen- Noah, wenn mich nicht alles täuschte, mit einem freundlichen Lächeln. "Hi", erwiderte ich etwas schüchtern und zwang mich, höflich zurück zu lächeln. Die Fahrt zur Party war lebhaft, mit lauter Musik und fröhlichem Geplauder. Eli und seine Freunde versuchten, mich bestmöglich in ihre Gespräche einzubeziehen, und obwohl ich mich ein wenig unsicher fühlte, genoss ich ihre Gesellschaft. Es war eine schöne Abwechslung, Teil einer so lebendigen Gruppe zu sein, und ich spürte, wie meine Nervosität allmählich schwand.

Die Straßenlichter zogen in einem bunten Wirbel vorbei, während wir uns dem Ort der Party näherten. Als wir schließlich ankamen, konnte ich schon von Weitem das gedämpfte Dröhnen der Musik hören. Wir betraten das Haus. Die Atmosphäre der Party überflutete mich und ich verspürte eine Mischung aus Euphorie und Überforderung. Menschen lachten, tanzten und unterhielten sich in kleinen Gruppen. Der Geruch von Alkohol hing in der Luft und die pulsierende Energie war förmlich greifbar.

Eli und seine Freunde fanden schnell Anschluss in der Küche, und ich gesellte mich zu ihnen. "Was möchtest du trinken, Camila?" fragte Eli und lächelte mich an. Ich überlegte einen Moment, bevor ich mich für ein einfaches Bier entschied. Der herbe Geschmack und der Alkohol brachten mich sofort in Stimmung, und ich lächelte, während ich mich langsam, aber sicher entspannter fühlte. Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug, und ich genoss es, mit Eli und seinen Freunden zu plaudern und zu lachen. Die Musik wurde lauter, und die Tanzfläche füllte sich mit immer mehr Leuten. 

Meine anfängliche Schüchternheit wurde von dem Selbstbewusstsein, welches mir der Alkohol verlieh, überdeckt. 

Die anderen gingen schon vor auf die Tanzfläche, doch ich beschloss, mir noch etwas neues zu trinken zu holen. Die Küche war erstaunlich leer- und ziemlich ekelhaft, um ehrlich zu sein. Ich war froh darüber, dass ich nicht diejenige war, die hier morgen aufräumen müsste. Ich sah mich nach etwas Brauchbarem zu trinken um und erblickte vor mir einen Becher, dessen Inhalt für mich nicht identifizierbar war. Ich rümpfte die Nase. 

"Das würde ich nicht mehr trinken", vernahm ich eine Stimme. 

Ich erschrak, denn ich hatte nicht mitbekommen, dass jemand die Küche betreten hatte. Als ich meinen Blick von dem Becher abwendete, erblickte ich das Mädchen, von dem das Gesagte ausging. "Lia", stellte sie sich vor und ihre dunkelbraunen, warmen Augen musterten mich. 

"Camila", entgegnete ich mit einem Lächeln. 

"Schön dich kennenzulernen." 

Ich scannte die Umgebung nach einer Alternative. "Wie wärs mit Bier?", fragte Lia. Sie öffnete den Kühlschrank und hielt mir daraufhin auffordernd eine Flasche Bier hin. Ich bedankte mich und nahm das Angebot an. Sie nahm sich ebenfalls eine Flasche und nippte an dem kalten Getränk. 

DEAR JONATHANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt