Kapitel 16

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"Hey Camila, da bist du ja!", Elis Blick fiel auf mich. Seine Augen wurden eine Nuance dunkler, als er Jonathan erblickte. "Bates." Er nickte ihm zu.

"Komm, setz dich. Lia hat gerade erzählt, dass Mr. Cooke und Mrs. Livington angeblich 'ne Affäre haben! Ich meine, hättest du das gedacht? Der Typ ist doppelt so alt wie sie", lachte Eli. Jonathan räusperte sich. "Camila sollte nach Hause. Sie hat zu viel getrunken." Ich spürte, wie sich meine Wangen vor Verlegenheit röteten, als Eli und Jonathan sich gegenseitig musterten. Eli schnaubte leicht und schüttelte den Kopf. "Und das hast du zu entscheiden?"

Sein Tonfall war herausfordernd. Ich spürte eine unterschwellige Spannung zwischen den beiden und ich fühlte mich unbehaglich inmitten dieses stillen Duells. Jonathan sah Eli einen Moment lang schweigend an, bevor er antwortete: "Mir ist bewusst, dass Camila auf sich selbst aufpassen kann, aber Freunde achten aufeinander. Und da du das scheinbar nicht tust, muss es jemand anderes machen."

Elis Miene verdunkelte sich. Für einen Moment schien die Luft zwischen den beiden zu knistern. "Hey, entspann dich, Mann", entgegnete Eli schließlich mit einem gezwungenen Lächeln, das jedoch nicht seine Anspannung verbarg, "das hier ist eine Party. Wir haben alle getrunken." Sein Ton war leicht spöttisch, als ob er Jonathans Besorgnis herunterspielte. Jonathan ließ sich davon jedoch nicht beirren und antwortete mit einem ruhigen, aber bestimmten Ton: "Vielleicht solltest du deine Prioritäten überdenken, Eli. Es wirkt fast so, als würdest du dein eigenes Vergnügen über das Wohlbefinden deiner Freunde stellen."

Seine Worte waren reinste Provokation und ich spürte deutlich, wie sehr Eli Jonathans Worte missfielen.

Ich spürte, wie sich meine eigene Nervosität verstärkte. Eli fixierte Jonathan mit einem durchdringenden Blick, und für einen Moment schien es, als würden Blitze zwischen den beiden hin- und herspringen. "Vielleicht solltest du dich besser um deine eigenen Angelegenheiten kümmern, Bates", knurrte Eli, seine Stimme jetzt schärfer. Elis Tonfall ließ die Atmosphäre im Raum erzittern, und ich spürte, wie meine eigene Unsicherheit wuchs. Jonathan blieb jedoch ruhig und behielt seine Fassung bei. "Das tue ich", antwortete er ruhig, doch seine Stimme hatte einen scharfen Unterton. "Aber es fällt mir schwer, wegzuschauen, wenn jemand offensichtlich Hilfe braucht." Sein Blick traf meinen, und ich konnte die Entschlossenheit darin sehen.

"Was denkst du, Jonathan? Dass du besser bist als der Rest von uns?" Eli's Stimme war scharf, durchdringend. Jonathan antwortete kühl: "Ich denke nicht, dass ich besser bin. Aber ich versuche zumindest, Verantwortung zu übernehmen, wenn es nötig ist."

Ein verächtliches Lachen entfuhr Eli. "Verantwortung? Du bist genauso wie wir hier, um Spaß zu haben. Also spiel dich nicht auf, als wärst du der Ritter in glänzender Rüstung." Jonathan's Blick wurde eisig. "Spaß zu haben ist das eine. Aber jemanden zu ignorieren, wenn er Hilfe braucht, ist etwas völlig anderes." Die Worte hallten in der Stille des Raumes wider, und für einen Moment schien es, als ob die Welt um uns herum den Atem anhielt. Ich nahm wahr, wie Eli seine Faust an seiner Seite ballte und mein Herz begann, schneller zu schlagen. Die Spannung zwischen Jonathan und Eli erreichte einen neuen Höhepunkt, als sich ihre Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt befanden.

Plötzlich, ohne Vorwarnung, packte Eli Jonathan am Kragen seines Shirts und stieß ihn grob gegen die Wand. Ein dumpfer Aufprall erfüllte den Raum, gefolgt von einem ungläubigen Aufschrei aus den Reihen der anderen Partygäste. Ich konnte sehen, wie Jonathan's Augen vor Wut funkelten, doch er behielt seine Fassung und hielt Eli's Blick stand. Sein Kiefer spannte sich an, und ich spürte, wie die Spannung zwischen den beiden Männern den Raum erfüllte. "Das reicht, Eli!" rief ich, doch meine Stimme brach vor Panik. Ich trat einen Schritt auf die beiden zu, entschlossen, die Situation zu entschärfen, aber meine Beine fühlten sich plötzlich wie Brei an, und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Eli wandte seinen Blick von Jonathan ab und fixierte mich mit einem Ausdruck, der mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. "Halt dich da raus, Camila", zischte er. "Das ist eine Sache zwischen Bates und mir."

DEAR JONATHANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt