Kapitel 7

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Als das Konzert vorbei war, war ich der Erste, der, nachdem wir abgeschminkt waren und uns umgezogen hatten, zur nächsten Toilette rannte.

Während mein Stylist mich eben abgeschminkt hatte, hatte ich bereits die Panik gespürt, die sich immer weiter in meinem Körper ausbreitete.

Als ich endlich die Toilette erreicht hatte, lehnte ich mich gegen die Wand und versuchte, meinen Atem zu beruhigen. Mein Herz raste und Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Die Stimmen der Fans hallten noch immer in meinen Ohren und die Erinnerungen an die Bühne fühlten sich wie ein Traum an.

Doch plötzlich wurde mir schwindelig und ein dumpfer Schmerz breitete sich in meinem Kopf aus. Ich griff nach dem Waschbecken, um mich festzuhalten, während sich die Welt um mich herum zu drehen schien. Mein Magen krampfte sich zusammen und ein stechender Hunger machte sich in meinem Bauch bemerkbar.

Vor den Konzerten war es immer zu stressig, weswegen wir immer nur zwischendurch eine Kleinigkeit snacken konnten. Abgesehen von einem Stück von Jeongguks Brot hatte ich heute noch nichts gegessen und langsam bereute ich es.

Meine Hände zitterten, als ich versuchte, mich aufzurichten, aber meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Ich stützte mich schwer auf das Waschbecken und kämpfte gegen die Übelkeit an, die in Wellen über mich hinwegschwappte.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ich erkannte sofort Hoseok. "H-Hobi...", brachte ich keuchend hervor, meine Stimme dünn und brüchig. Meine Lippen fühlten sich trocken an, und mein Mund war wie mit Watte gefüllt. Tränen stiegen mir in die Augen, als ich spürte, wie meine Kraft nachließ.

Hoseok stürzte auf mich zu, seine Augen weit vor Schreck. "Yoongi, was ist los?", fragte er besorgt und legte seine Hände auf meine Schultern.

"Mir ist ... s-schwindelig", murmelte ich und krallte meine Hände panisch in seinen Pullover.

Meine Hände zitterten weiterhin, als ich verzweifelt versuchte, meinen Atem zu kontrollieren. Hoseok kniete sich neben mich, seine Hände stützten mich, während er mich besorgt ansah.

"Yoongi, verdammt, warum hast du nicht genug gegessen?", fragte er mich mit einem unterdrückten Ärger in der Stimme.

"Ich... ich dachte, ich würde es schaffen", murmelte ich, meine Worte klangen schwach und brüchig.

"Das ist nicht gesund, Yoongi. Du musst auf deinen Körper hören", tadelte Hoseok mich, während er mir half, mich aufzurichten.

Der Schmerz in meinem Kopf pulsierte weiter und ich spürte, wie meine Kräfte schwanden. Hoseok holte schnell sein Handy heraus und rief einen unserer Manager an, um ihm mitzuteilen, was passiert war. Der Raum schien sich weiter zu verdunkeln und ich klammerte mich an Hoseok, als meine Knie weich wurden.

Ich spürte einen plötzlichen Ansturm von Übelkeit, der sich rasch in mir ausbreitete. Ein bitterer Geschmack stieg in meinem Rachen auf, und ich konnte nicht mehr unterdrücken, was unaufhaltsam kam. Meine Hand krallte sich fester in Hoseoks Pullover, als ich mich abrupt nach vorne beugte und Magensäure, begleitet von einem Schluck Wasser, ergoss sich mit Wucht in das Waschbecken.

Hoseok hielt mich fest, während ich mich heftig übergab. Die Wellen von Schwindel und Schwäche schüttelten meinen Körper. Tränen rannen mir über das Gesicht, meine Knie gaben nach und Hoseok versuchte verzweifelt, mich zu stützen.

Plötzlich war mich jemand bei mir, aber die Hände fühlten sich nicht so vertraut wie die von Hoseok an und ich zuckte unter der Berührung zusammen.

"Hey, hey, beruhige dich, Yoongi. Es ist in Ordnung, ich bin hier", flüsterte Hoseok beruhigend in mein Ohr.

"Was zum Teufel passiert hier?", erklang eine besorgte Stimme und Hoseok und ich blickten auf, um Manager Sejin zu sehen, der herbeigeeilt war.

"Wir brauchen dringend einen Krankenwagen. Yoongi, hat sich erbrochen und Schwierigkeiten auf den Beinen zu stehen", erklärte Hoseok mit besorgtem Unterton in seiner Stimme.

"M-mir geht's ... okay", hustete ich und wischte mir mit meinem Ärmel über mein Gesicht.

Hoseok und Sejin sahen mich besorgt an, während ich mich bemühte, meine Schwäche zu verbergen. Ich konnte nicht zulassen, dass sie mich ins Krankenhaus brachten. Die Erinnerungen an vergangene Aufenthalte in Kliniken lösten in mir eine unerträgliche Angst aus.

"Ich brauche keinen Krankenwagen", murmelte ich mit einer angestrengten Stimme und versuchte, mich aufzurichten, doch mein Körper rebellierte und erneut überkam mich ein Schwindelgefühl.

"Yoongi, du bist nicht in der Verfassung, um das zu entscheiden. Wir müssen sicherstellen, dass du ärztliche Hilfe bekommst", erwiderte der Manager mit einem ernsten Tonfall.

Hoseok legte besorgt seine Hand auf meine Schulter und drückte sanft. "Yoongi, bitte. Wir machen uns alle Sorgen um dich. Du musst auf deinen Körper hören."

"Ich ... ich denke, ich bin nur überanstrengt", log ich mit fester Stimme, obwohl mein Inneres vor Panik tobte.

Sejin zögerte einen Moment, schien aber meine Worte zu akzeptieren. Hoseok sah mich mit skeptischem Blick an, aber dann nickte auch er langsam.

"Okay, Yoongi. Aber wenn es dir nicht besser geht, werden wir sofort ins Krankenhaus gehen, verstanden?" sagte Sejin bestimmt und Hoseok legte beruhigend einen Arm um mich.

"Zuerst gehen wir jetzt etwas essen. Wir sind alle am Verhungern", erklärte Hoseok mit einem breiten Lächeln.

»𝐁𝐥𝐮𝐫𝐫𝐞𝐝« ˢᵒᵖᵉ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt