Kapitel 27

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A/N: Tut mir leid, falls ihr in diesem und den nächsten Kapitel irgendwelche Rechtschreibfehler findet. Ich bin leider krank und kann mich nicht darauf konzentrieren, aber ich versuche trotzdem, noch einiges zu schreiben! Ich arbeite im Moment auch an einer neuen Sope FanFiction, die ich veröffentliche, sobald diese hier fertig ist :)

Kaum zu glauben, dass ich knapp eine Woche später wieder zuhause im Dorm war. Morgen hatte ich meinen ersten Termin beim Therapeuten. Wirklich froh war ich darüber nicht.

Ich ließ mich auf das Sofa sinken, erschöpft von dem Tag und den endlosen Gedanken, die durch meinen Kopf wirbelten. Mein Blick fiel auf Hoseok, der auf dem Sofa saß, vertieft in ein Buch, doch ich konnte sehen, dass seine Gedanken woanders waren.

Langsam erhob ich mich und trat zu ihm. Er hob den Blick und lächelte mich sanft an, doch ich konnte die Traurigkeit in seinen Augen nicht übersehen.

"Hobi...", flüsterte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Hauch.

Er legte das Buch beiseite und streckte seine Arme nach mir aus, um mir anzudeuten, sich auf seinen Schoß zu setzen. Zögernd ließ ich mich dort nieder und schlang meine Beine um ihn. "Autsch", sagte Hoseok kurz.

Sofort sah ich ihn panisch an. "Hab ich dir wehgetan, Hobi? Tut mir so l-"

"Hey, Yoonie, es ist okay. Deine Knochen sind nur so spitz", schmunzelte er und strich über meinen Rücken. Ein unangenehmes Gefühl durchzog mich, als ich bemerkte, wie seine Hand über meine Wirbelsäule glitt und die hervorstehenden Knochen deutlich spürte.

Hoseoks warme Hände glitten unter meinen Pullover und strichen sanft über meine kalte Haut. Ich lehnte mich gegen ihn und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab.

'Du bist zu fett.'

'Du bist nicht gut genug.'

'Du musst abnehmen.'

Die Stimme in meinem Kopf machte mich verrückt. Sie war lauter, stärker, überwältigender als die sanften Worte meines Freundes, die er mir leise ins Ohr flüsterte. Ich konnte nicht anders, als ihr zu gehorchen.

"Hobi", flüsterte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Hauch. "Ich... ich glaube, ich sollte weniger essen."

Ein kaum wahrnehmbares Zittern durchlief Hoseoks Körper, als er meinen Worten lauschte. "Was? Hyungie, nein! Wer sagt dir das? Wer?"

"Sie... die Stimme in meinem Kopf", murmelte ich, während Tränen meine Wangen hinabliefen.

Hoseoks Augen füllten sich mit Sorge und Verzweiflung. "Yoongi-Hyung, hör mir zu. Diese Stimme lügt. Du bist nicht zu fett, du bist nicht schlecht. Du bist wundervoll, so wie du bist." Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, dann auf die Nase und schließlich auf die Lippen. "Ich liebe dich."

"Aber es tut so weh", murmelte ich. "Mein Bauch..." Ich presste meine Hände auf meinen Bauch und schluchzte laut auf.

"Shh, alles gut. Lass mich dir helfen." Hoseoks Hand wanderte von meinem Rücken zu meinem Bauch und strich vorsichtig darüber. Ich sah in seinen Augen den Ekel, jedes Mal, wenn er eine Rippe berührte. Er fand meinen Körper ekelhaft. Das sah ich ihm an.

Panik ergriff mich. Die Vorstellung, dass Hoseok mich ekelhaft finden und mich verlassen könnte, war überwältigend. Mein Atem wurde flacher, meine Brust fühlte sich an, als würde sie zerspringen. Tränen verschleierten meinen Blick.

"Hoseok, bitte, ich kann nicht mehr", keuchte ich. "Ich bin eklig, ich bin hässlich. Du wirst mich verlassen, das weiß ich."

"Das werde ich nicht, niemals, verstanden? Du bist der wundervollste, schönste und perfekteste Mensch, den ich kenne! Ich wäre ein Idiot, wenn ich dich verlassen würde", versprach Hoseok. Seine eine Hand streichelte immer noch meinen Bauch, während die andere sanft durch meine Haare fuhr.

"Hobi, du Idiot", schallte plötzlich Seokjins Stimme aus der Küche. "Seit wie vielen Jahren wohnen wir hier schon zusammen? Die Töpfe gehören nicht in die Schublade unter der Spülmaschine."

"Du bist ein Idiot", murmelte ich und schlug ihm leicht gegen seine Schulter. Ein schwaches Lachen entkam meinen Lippen.

Hoseok zog mich enger an sich und küsste sanft meine Stirn. "Ich liebe dein Lachen", flüsterte er.

"Seokjin-Hyung?", rief plötzlich jemand und rannte durchs Wohnzimmer. "Können wir etwas zu essen bestellen? Kook und ich sind am Verhungern."

Mein Körper spannte sich bei dem Wort 'essen' sofort ab und ich drückte mich näher an Hoseok. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Ich wollte nur noch weg, weg von dieser Situation, weg von meinem Körper, den ich so sehr hasste.

Hoseok strich beruhigend über meinen Rücken. "Alles ist gut, Yoongi. Wir bestellen etwas, das du gerne essen magst, okay? Du musst dich nicht zwingen."

Ich nickte unsicher. Seokjin betrat das Wohnzimmer. "Was wollt ihr beide essen? Wir wollten jetzt etwas zu essen bestellen."

Ich schluckte schwer und versuchte, meine aufkommende Panik zu unterdrücken. "Ich... ich habe nicht wirklich Hunger. Bestellt einfach, was ihr mögt", murmelte ich leise, meine Stimme brüchig vor Angst.

Seokjin und Hoseok tauschten besorgte Blicke, bevor Seokjin sich zu mir setzte und sanft meine Hand nahm. "Yoongi, bist du sicher, dass du nichts essen möchtest? Wir können etwas Leichtes bestellen, das dir nicht schwer im Magen liegt", sagte er ruhig.

Ich spürte, wie sich meine Kehle zuschnürte, und ich kämpfte gegen die Tränen an. Jeder Gedanke an Essen fühlte sich wie eine Bedrohung an. "Ich... ich kann nicht", brachte ich mühsam hervor, meine Stimme nur ein Flüstern, das kaum hörbar war.

Hoseok legte sanft seine Hand auf meinen Rücken und drückte mich leicht an sich. "Es ist okay, Yoongi. Wir zwingen dich zu nichts", versicherte er mir leise.

Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte mich, doch gleichzeitig wuchs die Scham in mir über meine Unfähigkeit, dass ich selbst die einfachsten Dinge wie Essen nicht konnte. Ich fühlte mich wie eine Last für sie alle.

Seokjin drückte meine Hand sanft und lächelte aufmunternd. "Wie wäre es mit Sushi? Wir bestellen bei Taes Japaner des Vertrauens."

Was, wenn ich nicht widerstehen konnte und dann wieder alles bereuen würde? Was, wenn ich es nicht schaffen würde, etwas so Einfaches wie Sushi zu essen?

"Das klingt... okay", brachte ich zögerlich hervor, überrascht von meiner eigenen Bereitschaft, etwas zu essen.

Seokjin nickte langsam und griff nach seinem Handy, um Essen zu bestellen. Als er endlich das Telefonat beendete, spürte ich Hoseoks beruhigenden Griff um mich herum. "Alles wird gut, Yoongi", flüsterte er mir zu.

Ich gab ein zustimmendes Brummen von mir und schlief ein.

»𝐁𝐥𝐮𝐫𝐫𝐞𝐝« ˢᵒᵖᵉ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt