Teil 7

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"Und dieses Stellenangebot ist von einer Baufirma.", Beyza zeigte mit ihrem Zeigefinger auf Nummer zehn ihrer Liste. "Und was soll ich als Frau in einer Baufirma? Beyza auf der ganzen Liste ist nicht ein Beruf der für mich in Frage kommen würde. Außerdem kann ich unter der Woche nur bis 5 Uhr arbeiten, weil ich dann Baran vom Kindergarten abholen muss.", erklärte ich ihr während ich aufstand um uns beiden einen Kaffee zu kochen.
"Darüber habe ich gar nicht nachgedacht.", sie folgte mir in die Küche und setzte sich auf einen Hocker. "Ich suche mir einfach wieder einen Job als Kellnerin, da passen die Arbeitszeiten perfekt.", ich stellte eine Tasse vor Beyza auf den Tisch, nahm mir die andere in die Hand und lief wieder ins Wohnzimmer.
"Ich will einfach nicht, dass du mit deinem Super Abischnitt Bestellungen aufnimmst.", sie lies sich auf die Couch fallen. "Zeig mal die anderen Stellen.", ich setzte mich neben sie und griff nach den Zetteln.

"Das klingt doch ganz gut, oder ?", ich deutete auf die Stellenanzeige für ein berühmtes Unternehmen, "Und da steht, dass sie Leute mit Abitur suchen."
"Für einen Sekretärberuf wollen die Abitur?", sie riss mir den Zettel aus der Hand und blickte ungläubig drauf.
"Ja Canim, das ist heutzutage normal", ich nahm den Zettel wieder in die Hand, "ich hoffe nur, dass die Arbeitszeiten passen."
"Lass uns erst einmal eine Bewerbung hinschicken und wenn sie dich zu einem Gespräch einladen sollten, kannst du sie nach den Arbeitszeiten Fragen.", nun stand sie auf und griff nach meinem Laptop um eine online Bewerbung an das Unternehmen zu schicken.

"Kumsal, check bitte deine Mails ab. Wir haben die Bewerbung vor drei Wochen abgeschickt, du solltest eine Antwort bekommen haben.", sprach meine Freundin am Telefon. "Dir auch ein hallo.", ich lachte ins Telefon, weil sie redete ohne mich begrüßt zu haben. "Echt? Mir geht's auch gut, danke der Nachfrage.", zog ich Beyza weiter auf. "Es ist nicht der perfekte Zeitpunkt zum Spaßen, ich muss gleich in meine nächste Vorlesung und hab es dementsprechend eilig", teilte sie mir ernst mit. "Ja, ich schau schon.", lachte ich immernoch und fuhr meinen Laptop hoch.
"Und?", Beyza flüsterte ins Telefon. "Warum flüsterst du?", fragte ich sie verwirrt. "Ich bin schon im Saal, die Vorlesung hat angefangen.", lies sie mich weiterhin flüsternd wissen. "Warte, ich öffne die Mail.", mein lachen konnte ich mir nicht unterdrücken. "Hör auf zu lachen und mach hinne.", hetzte sie mich immernoch flüsternd. ".....wir würden Sie gerne in einem persönlichen Gespräch kennenlernen.", lies ich ihr den wichtigen Teil der Mail vor. "Wann ist dieses Gespräch?", quietschte sie und ich konnte mir ihr glückliches wedeln mit den Händen vorstellen. "Hier steht, dass ich am dritten Juli vorbeikommen soll.", teilte ich ihr lachend mit. "Kumsal heute ist der zweite.", sie seufzte auf, "ich hab dir doch gesagt, dass du deine Mails checken sollst."
"Das ist morgen um vier und Baran ist noch eine Woche zu Hause, könntest du morgen kurz auf ihn aufpassen?", ignorierte ich ihre Worte. "Natürlich.", bestätigte sie mir und legte kurz darauf auf um sich auf die Vorlesung zu konzentrieren.

"Herr Demir wird sie gleich empfangen.", teilte mir das Mädchen an der Information mit, "Sie können im Wartebereich Platz nehmen." "Entschuldigen Sie, ich hätte noch eine Frage.", ich bückte mich ein Stück weiter zu ihr, weswegen sie mich verwirrt ansah, "Als wessens Sekretärin habe ich mich nochmal beworben?" Ihr Mund klappte leicht auf, jedoch versuchte sie ihre Verwunderung mit einem Lächeln zu überspielen: "Wenn das Gespräch gut läuft, werden sie die Sekretärin vom Sohn des Chefs."
"Achso. Dankeschön.", ich lächelte ihr kurz zu und begab mich in den Wartebereich.
"Kumsal Kara, Herr Demir wird Sie nun empfangen.", das Mädchen von der Information stand nun vor mir, "Nehmen Sie den Aufzug, fahren Sie in das vierte Stockwerk und fragen Sie an der Information des Stockwerkes nach dem Zimmer von Herrn Demir."
Ich nickte und begab mich zu den, aus Glas bestehenden, Aufzügen, betätigte den Knopf und stieg ein als er seine Türen öffnete. Zu meiner Verwunderung war ich alleine in dem Aufzug, jedoch hielt dieser in jedem Stockwerk und viele Personen stiegen ein, so dass es mir schwer fiel im vierten Stockwerk aus ihm rauszukommen. "'tschuldigung, dürfte ich bitte durch? Ich muss hier raus.", teilte ich den Personen mit, die mit mir im Aufzug saßen, aber anscheinend noch viel höher fahren mussten und drängte mich an ihnen vorbei, nachdem sie mir Platz machten.
"Herr Demir befindet sich in seinem Büro.", teilte mir die Frau an der Information im vierten Stock mit. "Und wo befindet sich sein Büro?", ich sah sie fragend an, woraufhin sie mir den Weg beschrieb und ich mich dahin begab.
Ich strich mir ein letztes Mal über den Rock, den ich mit einer weißen Bluse kombiniert hatte, und klopfte an die Tür zum Büro vom Chef.
"Herein.", sprach eine tiefe Stimme hinter der Tür und erlaubte mir somit den Einlass in das Zimmer. Ich steckte zuerst meinen Kopf durch, lächelte und öffnete die Tür dann ganz und tritt in den riesigen Raum ein.
"Kumsal Kara?", der Mann, der hinter einem großen Tisch saß, sah mich fragend an. Ich lächelte und nickte. "Nehmen Sie doch bitte Platz.", er deutete auf die Ledersessel die vor seinem Tisch standen und ich setzte mich hin.
"In Ihrem Lebenslauf steht, dass Sie Ihre Schule vor mehr als drei Jahren abgeschlossen haben.", er sah kurz von dem Computer, der auf seinem Tisch stand, zu mir, "Aber hier steht nicht drinnen was Sie die letzten Jahre gemacht haben, Frau Kara."
"Ich war Kellnerin in einem Café.", lies ich den alten Mann wissen, der mich fragend ansah: "warum haben sie mit so einem Notendurchschnitt nicht studiert?"
"Private Probleme.", ich lächelte ihn leicht an. Er nickte: "Mein Sohn ist heute leider nicht anwesend, aber wenn Sie am Montag zur Arbeit kommen, werden Sie ihn kennenlernen."
"Das heißt ich hab den Job?", ich strahlte ihn an. "Ja, haben sie.", lächelte er mich an. Ich bedankte mich bei dem freundlichen Mann, wollte gehen, drehte mich an der Tür jedoch wieder um. "Wie sehen denn die Arbeitszeiten aus?", fragte ich ihn. "Das müssten Sie am Montag mit meinem Sohn besprechen, aber Sie sollten unter der Woche nicht länger als 19 Uhr zu arbeiten haben.", lies er mich wissen. Ich bedankte mich ein weiteres Mal und machte mich danach auf den Weg nach Hause.

Das Lächeln meines HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt