Teil 4

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"Naja und weil du danach nicht wieder gekommen bist hat der Chef mir gesagt, dass er dir deine Kündigung zuschickt..", teilte mir Linda am Telefon mit. "Ok danke, dass du mir Bescheid gegeben hast.", bedankte ich mich bei ihr und wollte auflegen, jedoch zog mir Linda einen Strich durch die Rechnung und redete weiter: "Kumsal.. was wirst du jetzt tun ?"
"Ich weiß es nicht. Ich werde mich erstmal um meinen Bruder kümmern.", stöhnte ich auf, weil ich es hasste zu telefonieren und das wusste Linda.
"Ich hoffe du weißt, dass du mich immer anrufen kannst, wenn du reden willst oder so.", sie wurde immer leiser. "Ja, ich weiß Linda. Danke, aber ich brauche keine Hilfe.. Und wenn du mich entschuldigen würdest ich muss Suppe vorbereiten. Man sieht sich", ich legte auf ohne eine Antwort von ihr zu erwarten und konzentrierte mich auf das Rühren der Suppe.
"Abla. Abla. Abla", Baran zog mit einem Arm an meinem Oberteil und holte mich aus meinen Gedanken raus. "Was ist passiert? Hast du Schmerzen?", Ich kniete mich zu meinem Bruder und schaute ihn besorgt an. Er jedoch kicherte und teilte mir mit, dass sich meine beste Freundin Beyza auf den Weg zu mir gemacht hatte, da mein kleiner Bruder ihr am Telefon stolz mitgeteilt hatte, dass er einen Gips besaß.
Einige Minuten später betraten Beyza und Baran die Küche. Beyza kam sofort zu mir als sie mich erblickte und umarmte mich von der Seite. "Wie geht's dir?", sie löste sich wieder von mir. "So wie immer und dir ?", ich stellte einen Teller mit Suppe vor Baran, der schon am Tisch saß, und fing an ihn zu füttern.
"Mir geht's ganz gut.", nun wandte sie sich zu Baran und lächelte ihn an: "Baran jetzt bist du ein richtiger Mann."
Er strahlte sie natürlich sofort an, so wie er es immer bei dem Wort 'Mann' tat: "Findest du echt, Beyza Abla ?"
"Natürlich, die Narbe an deinem Kopf ist ein Zeichen von Männlichkeit und ich wette du hast nicht eine Träne vergossen als du gefallen bist, habe ich Recht ?", sie zwinkerte ihm zu.
Er schüttelte sofort mit seinem kleinen Kopf, wodurch ich mit dem Löffel voll mit Suppe in der Luft stehen blieb, da es mir nicht möglich war ihn zu füttern.
"Baran, los, erst die Suppe und dann geht's ins Bett.", ich versuchte ihm den Rest der Suppe in seinen Mund zu schieben, jedoch weigerte er sich: "ich bin schon satt, gehen wir schlafen?"
"Geh deine Hände mit Beyza Abla waschen und leg dich danach selbst in dein Bett, ok ? Weil Beyza Abla ist hier und will bestimmt wieder mit mir reden.", ich kicherte als ich Beyzas gespielt wütenden Blick sah.
"Aber komm und sag mir gute Nacht, sonst kann ich nicht schlafen.", teilte mir mein süßer Bruder mit und ging mit Beyza ins Bad um sich die Hände zu waschen. Nachdem ich die Teller in der Küche aufgeräumt hatte begab ich mich auch ins Zimmer meines kleinen Bruders, gab ihm einen gute Nacht Kuss und ging anschließend mit Beyza in das Wohnzimmer.
"Willst du Tee oder Kaffee ?", ich blickte meine Freundin fragend an.
"Nein, setz dich einfach hin und lass uns reden.", sie deutete auf den freien Platz neben ihr und ich ließ mich erschöpft auf die Couch fallen.
"Wieso hast du mich nicht angerufen?", meine fürsorgliche Freundin fing mit ihrer Fragerei an: "und wann hast du zuletzt deine Haare gekämmt?"
Ich nahm mir eine Strähne meiner schulterlangen schwarzen Haare zwischen Zeigefinger und Daumen und sah Beyza fragend an: "sehen sie so schlimm aus?"
"Du weißt, dass ich dich immer wunderschön finde, aber du solltest langsam wieder auf dich selbst achten, immerhin bist du 22.", sie lehnte sich zurück und blickte mich an.
Ich lehnte mich ebenfalls zurück: "Beyza, ich hatte heute solche Angst. Ich hatte Angst, dass ich ihn auch verliere."
"Und ich habe meinen Job verloren.", fügte ich beiläufig hinzu, da ich wusste, dass Beyza keine Worte auf meine erste Aussage finden konnte und gab ihr dadurch die Möglichkeit weiter mit mir das Gespräch zu führen.
"Was ?", ihr Mund klappte auf und sie begann meinen Chef zu verfluchen, was mich wiederum zum Schmunzeln brachte.
"Halb so schlimm, ich suche mir einfach einen neuen Job.", versuchte ich sie zu beruhigen.
"Ja, du hast Recht, immerhin hast du vor 3 Einhalb Jahren noch dein Abitur abgeschlossen..bevor die Sache halt passiert ist.", sie fing an mit ihren Fingern zu spielen.
"Hm..aber ich habe nicht studiert.", versuchte ich von dem Thema abzulenken. Sie blickte mich sofort an: "na und ? Dann finden wir dir einen Job bei dem sie dich nur mit einem guten Abschluss nehmen."
"Na dann finde mir doch so einen Job.", kicherte ich.
Sie sprang sofort auf, teilte mir mit, dass sie mir am nächsten Tag eine ganze Liste mitbringen würde und verließ meine kleine Wohnung.

"Muss das wirklich sein?", ich lies die Schultern hängen und blickte zu meiner Freundin, die mit einem großen Picknickkorb vor mir stand und mich regelrecht dazu zwang am frühen Morgen aus dem Haus zu gehen. "Wir haben noch nicht mal gefrühstückt und außerdem schläft Baran noch.", versuchte ich mein Glück um meine Freundin von ihrer Idee abzubringen.
"Zieh dir auch noch deinen Bikini darunter und nimm Baran seine Badehose mit.", sie ignorierte geschickt meine Worte und ich wusste, dass sie ein nein niemals akzeptieren würde.
"Baran hat einen gebrochenen Arm. Wie stellst du dir vor, dass er schwimmen soll?", fragend sah ich sie an.
"Kumsal, versuch erst gar nicht mich umzustimmen.", sie blickte mich siegessicher an, "Baran geht einfach nur bis zu den Knien rein."
"Ich gehe ihn wecken.", gab ich mich geschlagen und machte mich auf den Weg zu Barans Kinderzimmer. "Ach und Kumsal, ich habe eine Liste vorbereitet", ohne meine Freundin ansehen zu müssen wusste ich, dass sie am grinsen war.
"Fahren wir mit meinem Wagen?", fragte ich Beyza während ich Baran anzog, der im Halbschlaf vor mir saß, weil er noch zu müde war. "Nein, weil ich habe in meinem Auto noch mehr Picknickzeug.", sie lehnte an der Tür und grinste mich an. "Oha Beyza, wer soll das alles essen?", mein Mund klappte auf. "Na wir drei, stimmt's Baran?", wir blickten nun beide zu meinem Bruder, doch wir konnten auf keine Antwort hoffen, denn mein Bruder war wieder eingeschlafen. "Schnapp dir die Hausschlüssel im Flur und nimm noch die kleine Tasche die ich neben die Tür gestellt habe, dann trage ich Baran nach unten.", ich deutete mit meinem Finger auf die Tasche, "und wir müssen Barans kindersessel aus meinem Auto holen."

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Das Lächeln meines HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt