Triggerwarnung: Suizidgedanken; Suizidversuch
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--×--
For most people it's history now.
But for me whenever
I close my eyes
it all comes back clearly.--×--
Mit einem Nicken bedeutete Chappel Tyler, wieder an seinen Platz zurückzugehen. Doch wenn der Junge gedacht hatte, dass es damit schon vorbei war, so wurde er wenige Sekunden später eines Besseren belehrt.„Wie ist es eigentlich zu jagen? Seine Opfer in Stücke zu reißen und auszuweiden? Macht es dir Freude, befriedigt es dich? Ich habe mal von einem Hyde gehört, der seine Beute sogar gegessen hat, auch die menschliche. Hast du das auch gemacht?", fragte der Lehrer mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen. Seine blauen Augen funkelten Galpin herausfordernd an, und Tyler schalt sich dafür, gedacht zu haben, dass es mit seinem Vortrag über Hydes überstanden wäre. Natürlich würde Chappel diese Gelegenheit nutzen, um ihn vor der gesamten Klasse bloßzustellen. Seine Worte waren wie Dolchstöße in Tylers Brust. Die Bilder der Leichen schoben sich automatisch vor sein inneres Auge. Zerfetzte Körper .... das Innere nach außen gekehrt. Oftmals kaum noch identifizierbar. Ein Haufen aus Blut, Fleisch, Muskelgewebe, Organen, Haut und gesplitterten Knochen. So grausam ... bestialisch. Sein Atem verschnellerte sich, während er versuchte, die Bilder von sich zu schieben.
„Hören Sie damit auf", zischte Tyler durch zusammengebissene Zähne. Der Blick des Dunkelblonden musterte ihn abschätzig. „Sie werden sich daran gewöhnen müssen, immer für Ihre Taten verurteilt zu werden, Mr. Galpin. Schließlich sind Sie für all die Morde verantwortlich."
Wednesday sprang auf, zornesfunkelnd starrte sie den Lehrer an. „Das ist nicht wahr! Sie wissen, dass Hydes den Befehlen ihrer Meister gehorchen müssen, sie haben keine Wahl."
In der Klasse war es mittlerweile mucksmäuschenstill geworden, niemand rührte sich. Alle verfolgten gebannt dem Wortwechsel.
„Setzen Sie sich, Ms. Addams", befahl der Ältere ruhig, aber unnachgiebig, bevor er auf ihre Worte einging. „Doch wir wissen auch mit Sicherheit, dass diese Kreaturen ähnliche Gräueltaten verrichten, wenn sie keinen Meister haben, Ms. Addams", entgegnete er gelassen, bevor er wieder Tyler fixierte. „Das beste Beispiel wäre wohl Ihre Mutter."
Tyler hatte versucht, die Worte nicht an sich heranzulassen, doch dass Mr. Chappel jetzt auch noch seine Mutter mitreinzog, brachte das Fass zum Überlaufen. Das Bild ihres toten Körpers schob sich nun so deutlich vor sein geistiges Auge, dass ihm schwindelig wurde. Krampfhaft umklammerten seine Finger die Tischkante.
„Sie haben kein Recht dazu, mich derart bloßzustellen, Sie haben nicht die geringste Ahnung, von was Sie da sprechen", keuchte er.
Sie war tot, sie war tot, sie war tot, sie war tot, tot, tot, tot ...
Er schaffte es kaum, die Gedanken zu verdrängen. „Und lassen Sie meine Mutter aus dem Spiel, sonst –"
„Sonst was? Bin ich der nächste, den man ausgeweidet vorfinden wird?", lachte Chappel. Dann wurde er wieder ernst. „Wenn Sie mir noch einmal drohen, Mr. Galpin, bekommen Sie eine Verwarnung."
Durfte er das?, fragte sich Tyler. Durfte Chappel ihn so behandeln? Warum tat er es? Warum war er so gemein?
„Das geht zu weit!"
Als Tyler sich umblickte, sah er Bianca, die ebenfalls aufgestanden war und gesprochen hatte. Enid schloss sich der Sirene an: „Ihr Verhalten ist absolut unfair, Mr. Chappel."
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Der Seele tiefster Schatten
FanfictionFast zwei Jahre lang hatte Tyler keine Kontrolle über sein Leben. Bis Gates stirbt. Ab diesem Zeitpunkt ... gibt es einen Lichtblick. Doch die größte Hürde liegt erst noch vor ihm, denn nun muss er lernen, sich mit dem auseinanderzusetzen, was pass...