Tig
Ein weiterer Monat war nun wieder vergangen und wir waren immer noch keinen Schritt weiter, wie wir am besten mit dem FBI umgehen sollten.
Man versuchte immer wieder Chibs und Vicky dazu zu bringen, dass sie diesen Deal eingehen würden, doch beide Seiten blieben standhaft und verneinten immer wieder aufs neue. Wir konnten grade nur hoffen, dass sich Vickys Situation bessern würde, wenn nächste Woche der Anhörungstermin zu ihren Gunsten entschied.
Während Chibs und ich uns mit Vicky unterhielten, bemerkte ich, dass der Besucherraum untypisch leer war. Sonst waren hier mindestens immer drei oder vier Besucher. Jetzt gerade waren es neben uns beiden nur noch eine Familie, welche einen Insassen besuchte.
„Wie schlägt Jax sich, seit die Jungs mit Gemma und Tera weg sind?" „Ganz ehrlich...", richtete ich meine Aufmerkasamkeit wieder auf sie „Er versucht nicht durchzudrehen.", wahr ich ehrlich.
„Funktioniert an manchen Tagen besser als an anderen.", stimmte mir Chibs zu. „Glaub ich euch. Mir geht's nicht anders. Wenn ich sonst drin war, hatte ich keinen für den ich die Verantwortung tragen musste, außer für mich selbst. Jetzt kann ich an nichts anderes mehr denken, als die beiden hoffentlich nächste Woche endlich wieder in die Arme schließen zu können." „Das wirst du auch, Babydoll.", legte ich ihr aufmunternd meine Hand auf ihre.
Nachdem es Zeit wurde sich zu verabschieden, wartete Vicky wie sonst auch darauf das einer der Wärter sie wieder in ihre Zelle brachte, doch irgendetwas schien heute anders zu sein.
Nur Sekunden nachdem wir uns verabschiedet hatten und wir auf dem Weg zum Ausgang waren, sahen wir im Augenwinkel wie sie zu Boden ging. Chibs wollte ihr sofort helfen, doch wurden wir von der angeblichen Familie der anderen Insassin zurückgehalten.
Vicky stand schnell wieder auf und konnte sich gegen sie gut wehren, es schien nicht ihr erster Kampf gegen sie zu sein. Sie teilte ein paar gute Schläge aus und konnte denen ihrer Gegnerin ausweichen.
Kurz bevor die Wachen endlich kamen, schaffte es ihr Gegenüber ihr mit einem selbst gebastelten Messer einen Schnitt in die Seite zu verpassen, doch Vicky biss die Zähne zusammen und beförderte sie mit einem Schulterwurf zu Boden.
Man zog die beiden nach einiger Zeit endlich auseinander und nahm sie fest. „Sie auf die Krankenstation und sie erstmal in Isolation.", erklärte einer der Wärter den anderen das Vorgehen.
Wir sahen ihr noch nach, wie man sie zur Krankenstation brachte und hatten durch die ganze Aufregung nicht bemerkt, das man uns losgelassen hatte und diese Leute plötzlich weg waren.