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Als wir anhielten, wurde ich plötzlich wach und bemerkte, dass wir uns nicht mehr in Philadelphia befanden.

Ich drehte mich langsam zu Zehntausend um, der nach wie vor neben mir saß.

"Wo sind wir?" fragte ich, als ich ihn ansah.

"Wir sind in Pennsylvania", sagte er, während wir eine kurze Pause auf unserem Weg einlegten. "Wir machen eine Toilettenpause", erklärte er mir.

Als Zehntausend mir sagte, dass wir eine Toilettenpause machen würden, stieg ich vom Truck ab und machte mich auf den Weg zu Addy, die bereits damit beschäftigt war, Toilettenpapier an die anderen auszugeben. Mit einem erleichterten Seufzer wandte ich mich an sie und bat höflich um etwas Toilettenpapier. Als sie es mir gab bedanke ich mich und gehe zu einen nahgelegenen Gebüsch.

Als ich zurück zu den anderen kam, hatte sich bereits die Mehrheit in den Truck zurückgezogen. Ein paar vereinzelte Stimmen waren noch zu hören, die miteinander plauderten oder sich über die Route unterhielten. Ich schlenderte langsam zur Ladefläche des Trucks zurück und ließ meinen Blick über die Szenerie schweifen.

Wir sahen zwei Zombies auf den Truck zu stolpern, ihre bleichen Gesichter von der blassen Morgendämmerung beleuchtet. Mit starren, leeren Blicken und schlurfenden Schritten bewegten sie sich langsam vorwärts. Ihre Kleidung, zerfetzt und schmutzig, erinnerte an eine mit ihren alten, schwarz-weißen Stoffen, die im Wind flatterten, während sie sich unaufhaltsam dem Fahrzeug näherten.

"Amische Zombies," hörte ich Addy mit ungläubiger Verwunderung sagen, während sie die Szene mit fasziniertem Entsetzen betrachtete. "Wirklich? Wirklich?" Ihre Worte hingen in der Luft.

Zehntausend zog ruhig seine Steinschleuder hoch und zielte präzise auf die herannahenden Zombies. Ein Moment der Stille legte sich über die Szene, während ich gebannt ihn mit meinen Augen verfolgten. Er traf sein Ziel mit tödlicher Genauigkeit. Mit einem dumpfen Aufprall wurden die untoten Kreaturen von ihrer Qual erlöst, und ein Hauch von Erleichterung durchzog die Luft.

Ich zog meinen Zeichenblock aus meinem Rucksack und ließ meinen Stift über das Papier gleiten, meine Gedanken und Emotionen in Formen und Linien umsetzend. Während ich mich auf mein Kunstwerk konzentrierte, nahm ich am Rande des Geschehens das Gespräch zwischen Doc und Cassandra wahr. Ihre Stimmen mischten sich mit dem leisen Rascheln meines Zeichenblocks.

"Ich sage dir, da ist nichts." Doc's Stimme war ruhig, aber durchdrungen von einer tiefen Ernsthaftigkeit, als er die Worte aussprach. "Keine Gedanken, keine Erinnerungen, keine Seele. Gar nichts", sagte er.

"Nun, sie sind nicht tot. Sie wollen etwas." tadelte Cassandra mit einem Hauch von Entschlossenheit in ihrer Stimme, während sie die Worte aussprach.

"Ja, Gehirne." scherzte Doc.

"Man kann nicht etwas wollen, wenn man nicht bei Bewusstsein ist, wenn man keine Seele hat." sagte Cassandra mit einem Ausdruck der Überzeugung auf ihrem Gesicht, der ihre Standhaftigkeit unterstrich. Sie hob ihre Flasche an ihre Lippen und trank einen Schluck, während ihr Blick fest auf Doc gerichtet blieb.

Zehntausend der immer noch neben mir sitzt starrt auf sein Messer und spielt damit in seinen Händen, was ich bemerkte.

"Als mein Vater verwundet wurde, sagte er mir, ich solle ihn fesseln, bevor er sich verwandelt", sagte er, während ich ihn aufmerksam ansah und mein Zeichenblock beiseite legte, jedoch vergaß, meinen Block zu schließen. Seine Worte schnitten durch die Stille des Raumes wie ein scharfes Messer. "Ich musste versprechen, ihm Gnade zu erweisen, wenn er starb. Töte das Gehirn, weißt du." Er senkte den Blick wieder auf sein Messer, seine Gedanken schienen in den Erinnerungen an jenen schmerzlichen Moment versunken zu sein. "Ich konnte es nicht tun. Ich konnte meinem Vater nicht wehtun. Egal, was aus ihm geworden war. Ich habe ihm die längste Zeit in die Augen geschaut, auf der Suche nach einem Zeichen, dass er noch da ist." Seine Stimme war erfüllt von einer Mischung aus Trauer und Reue, während er die Last dieser Entscheidung noch immer auf seinen Schultern trug.

Z Nation Zehntausend/Tommy x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt