Das Leben ist das, was du willst das es ist.

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Ich lächele Lina an und gemeinsam bereden wir, was wir heute Abend anziehen sollen. Nach einem kurzen Blick in den Kleiderschrank, steht fest, wir müssen shoppen fahren. Also stehen Lina und ich 20 min. später an der Bushaltestelle und warten auf den Bus in die Stadt.

In der Stadt

Habe ich schon erwähnt, dass ich die Stadt liebe? Nein? Dann muss ich es jetzt einmal sagen.

ICH LIEBE DIESE STADT!!

Warum? Keine Ahnung. Aber ich finde sie wahnsinnig toll.

Lina und ich gehen in jedes Geschäft, aber nichts ist uns gut genug. Bis wir in einer Seitengasse eine kleine Boutique namens Fiodore entdecken.

Ich durchsuche jeden Kleiderständer und jedes Regal haargenau, bis ich mein Traumoutfit finde. Nicht zu elegant und auch nicht zu countrymässig. Es besteht aus einfachen schwarzen Hot Pants und einem bauchfreien lilanen Top mit Fransen und der Aufschrift Life can be all you want. Dazu noch beige Fransenstiefel und einen weißen Glöckler-Gürtel. Mann, ich liebe diesen Typen.

Als ich schon fast bezahlen will, kommt Lina mit lila Kreolen und einer kurzen lilanen Kette mit Herz angerannt. Ich nehme die Sachen dankbar entgegen und bezahle dann endlich.

Lina kauft sich ebenfalls schwarze Hot Pants und ein dunkelgrünes, bauchfreies Top. Dazu hat sie sich die selben Cowboyboots wie ich nur in schwarz eingepackt und in einem Regal hat sie noch einen dünnen, weißen Gürtel, schwarze Kreolen und eine Strasskette gefunden.

Zufrieden mit unserem Einkauf gehen wir aus dem Geschäft. Es ist noch nicht spät, also schauen Lina und ich noch bei unserem Lieblings-Eissalon Giovanni vorbei und kaufen uns jeweils eine Kugel Straciatella-Eis. Unsere Lieblingssorte.

Mit unseren Einkäufen in der einen Hand und der Eistüte in der anderen spazieren wir durch die Stadt.

Plötzlich zieht mich Lina hinter eine Hausecke und hält mir den Mund zu, als ich überrascht aufquicke.

Sie deutet mir an, ich solle leise sein und lugt um die Ecke. Ich nicke und tue es ihr gleich. Doch das hätte ich nicht tun sollen.

In der Gasse stehen Sophie und Lucas eng umschlungen und küssen sich wild. Ich sehe ihnen eine Weile zu, doch irgendwann kann ich nicht mehr und lasse meine Einkaufstüten und mein Eis einfach fallen und laufe weg. Ich höre Lina hinter mir noch schreien, doch ich kann jetzt nicht stehen bleiben, sonst würde ich zusammenbrechen. Ich renne einfach blind in der Gegend umher.

Irgendwann kommt mir die Gegend wieder bekannt vor.

Es ist der kleine Wald, der nur fünf Minuten von dem Internat entfernt ist. Ich bin ganze 10 km gelaufen. Vollkommen erschöpft setze ich mich auf den Boden und lasse meinen Tränen ihren Willen.

Ich schluchze und die Tränen fließen in Tonnen, aber ich kann nicht aufhören.

Lucas. Ich dachte, ich könnte ihm vertrauen. Wie konnte ich mich nur so in ihm täuschen?

Sophie. Diese bescheuerte Mistkuh. Ich wusste, sie würde mir wieder einmal alles versauen. Sie hat mir vor einigen Jahren mein geliebtes Pferd genommen. Und jetzt nimmt sie mir Lucas. Und dass nur weil sie heute nicht gewonnen hat. Ich stehe auf und laufe weiter.

Nach einiger Zeit komme ich am Stall an. ich renne hinein, öffne die Boxentür meines Pferdes, schwinge mich auf seinen blanken Rücken und galoppiere in die Natur hinaus.

Weg von allen. Weg von Lucas. Weg von Sophie. Ich will weg...und nie wiederkommen.

Natürlich habe ich noch Lina und Champion. ABER ICH MUSS RAUS.

Reitinternat Sunshine: Das Glück der Erde sind die Pferde.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt