Kapitel 15

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Am Donnerstagabend ist es soweit. Die Worte Ares Aetos erscheinen auf meinem Bildschirm.

Nervös nehme ich den Anruf an. „Hallo."

„Hallo, Zara. Hier ist...Ares."

Oh. Mein. Gott. Heißt das, ich darf ihn bei seinem Vornamen ansprechen?

„Haben sie meinen Artikel gelesen?" Ich kuschle mich in meine Decke auf der Couch ein. Mr. Cuddles springt auf das Sofa und rollt sich neben meinen Beinen zusammen.

„Ja. Er ist sehr, sehr gut. Wenn auch nicht so gut wie ihr Box-Artikel. Man merkt, dass sie für das Boxen brennen."

„Ich liebe das Boxen und ich würde so gern darüber berichten, aber ich habe es öfter versucht und es hat nicht geklappt. Ich habe super viele Hass-Kommentare von Männern bekommen. Sie waren schrecklich. Auch Drohnungen. Ich hatte Angst."

Am anderen Ende der Leitung ist ein tiefes Seufzen zu hören. „Das tut mir leid, Zara. Ich wünschte, ich könnte die Welt für dich ändern..."

„Das ist lieb von...dir.", sage ich nach kurzem Zögern.

„Ich fliege morgen früh nach Afrika. Für eine Woche. Also die Vorlesung fällt aus und wir können auch keine weitere Übung machen."

„Okay. Das ist okay. Ich sollte auch meinem richtigen Job noch nachgehen." Aber ich bin enttäuscht. Dann sehe ich ihn zwei Wochen nicht. Es hört sich kurz an, aber fühlt sich jetzt schon wie eine Ewigkeit an.

Ares tiefes Lachen ertönt.

„Was machst du in Afrika?", frage ich.

„Ich muss ein paar unserer neuen Partner einführen. Ihnen alles erklären. Und meinen Paten-Elefant besuchen."

„Aww, wie heißt er denn?"

„Athena.", antwortet er und ich höre, dass er lächelt.

„Wie alt ist sie?"

„Drei. Ich kenne sie seit ihrer Geburt."

Er hört sich so liebevoll an, wenn er über sie spricht und mein Herz geht auf.

„Ich würde mal gern einen Elefanten streicheln.", sage ich.

„Afrika würde dir bestimmt gefallen."

„In welchem Teil von Afrika bist du dann?"

„Diese Woche in Tansania. Dann ab Dienstag in Südafrika.", sagt er.

„Wow. Ich wollte schon immer mal nach Südafrika. Viel Spaß."

„Danke. Ich freue mich, auch wenn...auch wenn ich manche...Dinge vermissen werde."

„Zum Beispiel?", frage ich.

Er ist eine Weile still. „Meine Studenten...Das Unterrichten."

Ich fahre mir gedankenverloren durch die Haare. „Das verstehe ich."

„Aber ich bin ja bald wieder da."

Es hört sich wie ein Versprechen an.

TabuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt