An dem Tag, an dem ich für Südafrika packe, kommt die Einladung zu Kaylas und Isaiahs Hochzeit. Sie ist im Oktober. Ich freue mich riesig, aber dann realisiere ich, dass ich alleine gehen muss. Ares und ich halten unsere Beziehung geheim.
Es hat die letzte Woche gut funktioniert. Ich habe meine Klausuren geschrieben und wir haben uns nur bei mir und bei ihm zuhause getroffen.
Ares gehört ein ganzes Haus in Heidelberg. Ich wusste, dass er Geld hat, aber so viel...
Sein Haus ist sehr stilsicher und gemütlich eingerichtet. Wie eine Villa aus den 70ern in LA mit braunem Leder und organischen Formen.
Wir lagen auf seiner Couch und haben wie Teenager rumgemacht, aber wir sind nicht weiter gegangen. Ich habe das Gefühl, Ares zögert noch ein bisschen. Ich hoffe, dass der gemeinsame Urlaub slash Geschäftsreise ihm den Abstand und die Sicherheit gibt, All in zu gehen.
Ich packe Sommerkleider, Röcke, Shorts, Tops, Abendkleider, Bikinis, Schuhe und Kosmetika ein. Dann schließe ich meinen Koffer.
Es klingelt. Ich öffne und Ares kommt die Treppe hoch. Wir haben beschlossen, dass er heute bei mir übernachtet. Er hat sein Gepäck schon dabei und heute Nacht um zwei machen wir uns auf den Weg zum Flughafen.
Ares wollte mein Ticket zahlen, aber ich habe darauf bestanden, es selbst zu zahlen. Er übernimmt dafür das Hotelzimmer, weil er meinte, dass er das ja sowieso für sich gezahlt hätte.
Ares nimmt mich in den Arm und küsst mich. „Ich freue mich auf Afrika.", murmelt er gegen meine Lippen.
„Ich mich auch."
„Dieses Mal wird etwas ganz besonderes."
„Warum?", frage ich.
„Weil ich es dir zeigen kann."
Ich lächle.
Wir bestellen uns Essen und machen es uns auf dem Balkon bequem mit einer Flasche Wein.
„Was steht auf der Agenda in Afrika?", frage ich.
„Eine Gala. Hast du ein Abendkleid eingepackt?"
„Mehrere."
„Dates. Nur du und ich.", fährt er fort.
„Das gefällt mir."
„Safari."
„Hmm."
„Elefanten streicheln.", sagt er.
Ich strahle ihn an. Ich freue mich so auf die Elefanten.
Er streckt seine Hand aus und berührt meine Wange. „Du bist so wunderschön."
„Du auch.", flüstere ich.
Er räuspert sich. „Wir werden Pinguine sehen."
„Pinguine leben in Südafrika?"
„Tatsächlich ja."
„Und werden wir auf der Gala zusammen fotografiert werden?", frage ich.
„Das wäre ein Problem. Deshalb wirst du mit deinem Presseausweis reingehen und ich auf dem roten Teppich. Keine gemeinsamen Fotos."
Ich nicke. Es ist zwar schade, dass wir uns verstecken müssen, aber Ares im Geheimen zu haben, ist besser als ihn gar nicht zu haben.
„Oh, ich habe Ares fast vergessen!", rufe ich.
Ares schaut mich verwirrt an. „Aber ich bin doch hier."
Ich springe auf. „Nicht dich."
Ich renne nach drinnen und schnappe mir den kleinen Elefanten vom Bett. Es ist schon Ritual geworden, dass ich jede Nacht mit ihm kuschle. Also immer, wenn ich nicht den echten Ares zum kuscheln habe.
Ich packe ihn in meinen Koffer. Er muss auf jeden Fall mit nach Afrika.
Ares steht lächelnd im Türrahmen. „Aber den brauchst du doch nicht, wenn du mich hast."
„Stimmt, aber ich will ihm Südafrika zeigen."
„Du bist süß."
Ich trete zu ihm und schlinge meine Arme um seinen Nacken. „Und woher soll ich wissen, dass du jede Nacht mit mir kuscheln willst."
Er küsst mich. „Weil ich die Finger nicht von dir lassen kann.", murmelt er. „Obwohl ich es nicht sollte."
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Tabu
RomanceZara ist eine aufstrebende Journalistin und Boxerin. Ares ist ihr Professor. Es ist verboten. Aber können die beiden sich voneinander fernhalten? Teil 2 in der Toxic-Standalone-Reihe