Nach der letzten Vorlesung meldet sich Ares nicht mehr bei mir. Da die Klausurenphase ansteht, versuche ich mich voll auf meine Prüfungen zu konzentrieren. Aber ich vermisse Ares und mein Herz ist ein bisschen gebrochen.
Ich sitze gerade in der Bib, als ich meinen Namen höre. „Zara."
Ich schaue von meinem Laptop auf. Dean steht vor mir. Ich lächle. „Hi."
Er zieht den Stuhl neben mir hervor. „Darf ich mich zu dir setzen?"
„Ja klar."
Er setzt sich und holt sein Laptop heraus. „Ich muss Investigativen Journalismus lernen."
„Ich auch.", sage ich.
Er lächelt. „Perfekt."
Er ist so attraktiv, aber ich spüre nichts, als er mich anlächelt. Und in diesem Moment realisiere ich, dass mein Herz Ares gehört. Ares, der mich nach Hause fährt. Ares, der mir hilft. Ares, der mich im Krankenhaus besucht. Ares, der mir einen Stofftier-Elefanten schenkt. Ares, der für mich kocht. Ares, der meine Wohnung putzt. Ares, der vorbeikommt, um zu sehen, ob es mir gut geht. Ares...
„Alles okay?", fragt Dean.
Ich blinzle die Tränen weg. „Ja, natürlich." Ich lächle. „Lass uns anfangen."
Wir lernen zwei Stunden zusammen. Dann gehen wir in eine Bar. Ich trinke einen Gin Tonic und er einen Vodka Soda.
„Willst du mir sagen, was los ist?", fragt Dean.
Ich schüttle den Kopf. „Es ist kompliziert."
„Hat es was mit Professor Aetos zu tun?"
Ich schweige.
„Ich verurteile dich nicht dafür und ich werd es auch niemandem erzählen.", sagt er sanft.
„Es ist nichts passiert zwischen uns."
Er nickt. „Okay."
Wir trinken einige Drinks. Dann bringt Dean mich nach Hause. Vor meiner Haustür verabschiede ich mich von ihm. Er lehnt sich nach unten und drückt seine Lippen auf meine.
Ich erwidere den Kuss, aber ich spüre nichts dabei. Kein Verlangen durchflutet meinen Körper, wie wenn ich Ares küsse.
Ich schiebe Dean sanft von mir. „Ich kann nicht."
Er nickt. „Okay, kein Problem. Wir können auch nur befreundet sein."
Ich lächle. „Das fände ich schön."
Er umarmt mich. „Ciao."
„Gute Nacht."
Ich schließe die Tür auf und gehe nach drinnen. Ich bin etwas betrunken. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich auf Ares Namen in meinem Handy tippe.
„Zara?"
Ich lasse mich auf das Sofa fallen. „Heeey."
„Bist du...betrunken?", fragt seine tiefe Stimme.
„Vielleicht.", kichere ich.
„Wo bist du?"
„Nicht da, wo du bist."
„Sehr witzig. Bist du zuhause?", fragt er ernst.
„Du bist ein Spielverderber."
„Zara, wo bist du? Bist du sicher?"
Weil ich nicht mehr mit seiner Attitude reden will, lege ich auf. Sofort ruft er mich wieder an.
Ich ignoriere ihn und gehe in das Badezimmer. Dort mache ich mich fertig und ziehe meinen Victoria secret Pyjama an. Dann lege ich mich in mein Bett.
Die Haustürklingel weckt mich. Ich schaue auf mein Handy. Es ist kurz nach ein Uhr nachts. Wer kommt um diese Uhrzeit zu mir? Vielleicht ist es ein Klingelstreich.
Ich gehe zur Sprechanlage. „Ja?"
„Hier ist Ares." Er hört sich sauer an. Ohje, ich habe vorher einfach aufgelegt. Ich öffne die Tür.
Dann steht Ares vor mir. „Zara, du kannst nicht einfach auflegen, wenn ich frage, wo du bist, ob du sicher bist. Ich...Ich hab mir Sorgen gemacht."
Ich trete von einem Fuß auf den anderen. „Sorry. Ich war betrunken und hab nicht nachgedacht. Ich habe Dean geküsst...ups, das hätte ich nicht sagen sollen."
Er seufzt. „Geh wieder ins Bett, Zara."
„Kannst du...kannst du noch bleiben, bis ich einschlafe?", frage ich zaghaft.
„Natürlich."
Wir gehen in mein Schlafzimmer und ich lege mich wieder ins Bett. Ares steht unschlüssig daneben. Ich hebe auffordernd die Decke.
Er schüttelt den Kopf.
„Komm schon Ares."
Er legt sich zu mir unter die Decke. Und weil ich ihn so vermisst habe, kuschle ich mich an ihn.
„Wir sollten das nicht tun, Zara.", flüstert er und streichelt sanft meinen Rücken.
„Wir machen doch gar nichts.", sage ich gegen seinen Hals.
Er küsst meine Stirn. „Schlaf jetzt."
Ich schlafe ein, aber wache auf, als Ares sich von mir löst. Ich öffne die Augen. „Bleib."
Er sieht mich gequält an. „Das geht nicht."
„Bitte, Ares. Nur schlafen, mehr nicht."
Er nickt, aber steht auf. Er zieht seine Jeans aus. Nur in Boxershorts und Tshirt klettert er zurück zu mir ins Bett. Ich kuschle mich wieder an ihn.
„Danke, dass du bleibst.", flüstere ich.
„Ich kann dir nichts abschlagen, Aphrodite."
Ich wundere mich über den neuen Spitznamen, aber bin zu müde um nachzufragen. Ich falle in einen tiefen Schlaf.
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Tabu
RomanceZara ist eine aufstrebende Journalistin und Boxerin. Ares ist ihr Professor. Es ist verboten. Aber können die beiden sich voneinander fernhalten? Teil 2 in der Toxic-Standalone-Reihe