Am nächsten Tag kommt Ares um 18 Uhr. Ich öffne ihm lächelnd die Tür. Er lächelt, als er die Treppe hochkommt. Er trägt zwei Pizzakartons.
„Hey, ich hab Pizza dabei."
„Das sehe ich.", sage ich.
Mr. Cuddles geht zwischen meinen Beinen durch und geht um Ares Füße herum und schnurrt. Ares streichelt ihn. „Na du?"
Wir gehen mit der Pizza auf den Balkon. Es ist Juli und warm draußen. Bald ist das Semester vorbei und die Prüfungen stehen an. Bald ist Ares nicht mehr mein Professor...
Wir essen in angenehmer Stille. Dann frage ich: „Werden wir uns, wenn das Semester vorbei ist, noch sehen?"
Er mustert mich lange. „Willst du mich dann noch sehen?"
„Ja.", hauche ich.
„Dann werden wir uns sehen."
Ich freue mich über seine Antwort. Ich will ihn weiterhin sehen. Hell, ich will ihn eigentlich jeden Tag sehen.
Ich lächle. „Okay."
„Dein Lächeln.", flüstert er.
„Was ist damit?"
„Es ist wunderschön."
Mal wieder erröten sich meine Wangen. „Ich...ich hole uns Wein."
Ich stehe auf und flüchte in die Küche. Was mache ich hier? Er ist mein Professor. Er scheint zwar auch etwas für mich zu fühlen, aber das ist falsch.
Ich nehme eine Flasche Rotwein und versuche sie mit zitternden Händen zu öffnen. Da spüre ich ihn hinter mir. Seine Arme sperren mich zwischen ihm und dem Küchentresen ein. Sein Körper presst sich gegen meinen Rücken. Ich atme zitternd ein.
„Ist das okay?", flüstert er in mein Ohr.
Ich nicke.
Seine Lippen streifen die Seite meines Halses. „Ist das auch okay?"
„Ja."
„Lass mich das machen." Er nimmt mir die Weinflasche aus den Händen und öffnet sie, wobei seine Arme um meinen Körper geschlungen sind.
Ich bekomme eine Gänsehaut.
Dann ist die Flasche offen und er entfernt sich von mir. Er schnappt sich zwei Weingläser und geht wieder auf den Balkon.
Ich stütze mich am Küchentresen ab und atme tief durch. Was war das?
Ich folge ihm auf den Balkon und er schenkt uns beiden Wein ein.
Die Sonne geht langsam unter und es ist ein Moment, den ich nie vergessen werde. Mit ihm.
„Ich sollte gehen.", sagt er irgendwann.
„Okay." Ich bin enttäuscht. Ich dachte, in der Küche hat er endlich seinen Gefühlen nachgegeben, aber vielleicht hat er realisiert, wie falsch das ist.
Wir gehen zu meiner Wohnungstür. Ich will sie öffnen, als Ares Hand gegen die Tür drückt und er mich wieder mit seinem Körper einsperrt.
„Zara..."
Ich schaue zu ihm auf. In seinen Augen steht das Verlangen.
„Das ist so falsch.", flüstert er, bevor er meine Lippen zwischen seine nimmt.
Ich keuche gegen seinen Mund. Ich bin überrascht, aber erwidere den Kuss. Fuck it.
Ich lasse meine Hände in seine Haare wandern und er stöhnt in meinen Mund. Ich öffne meine Lippen und seine Zunge bahnt sich zaghaft ihren Weg in meinen Mund.
Ares zu küssen, fühlt sich wie nichts an, das ich bisher erlebt habe. Es ist so viel besser. Intensiver.
Seine Hand umfasst sanft meine Wange. Ich zittere unter seiner Berührung.
„Ist das okay?", flüstert er gegen meine Lippen.
„Ja."
Er nimmt meinen Mund erneut in Besitz. Diesmal fordernder. Seine Zunge erforscht meinen Mund und Verlangen macht sich in meinem Körper breit. Ich wollte noch nie jemanden so sehr.
Ich umfasse seine Mitte und drücke ihn an mich. Er stöhnt zufrieden.
Ich löse mich atemlos von ihm. „Schlafzimmer."
Er schüttelt den Kopf. „Nein, Zara. Das...das geht nicht."
„Aber..."
„Nein, das hier...das darf nicht weitergehen."
Ich kann auf einmal wieder klar denken. Wie ein Nebel, der sich lichtet. Es geht wirklich nicht. Es darf wirklich nicht weiter gehen. Wir sind Professor und seine Studentin. Es ist falsch.
Ich nicke.
Er macht einen Schritt zurück. Seine Haare sind verwuschelt und seine Lippen sind geschwollen. Ich sehe wahrscheinlich gleich aus.
„Entschuldige.", sagt er.
Ich weiß nicht, ob er sich für den Kuss entschuldigt oder dafür, dass er aufgehört hat.
„Alles gut.", flüstere ich.
Er schaut mich gequält an. „Ich sollte gehen."
„Ja."
Er mustert mich noch einmal. Dann nickt er und öffnet die Tür.
Als er weg ist, sinke ich gegen die Tür. „Scheiße."
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Tabu
RomanceZara ist eine aufstrebende Journalistin und Boxerin. Ares ist ihr Professor. Es ist verboten. Aber können die beiden sich voneinander fernhalten? Teil 2 in der Toxic-Standalone-Reihe